Mouzon (Ardennes)
Rund 20 Kilometer südlich von Sedan liegt Mouzon. Nie zuvor hatten wir von diesem Dorf gehört, aber wir sind fast aus dem Sattel gefallen, so schön ist es! Und dieser Ort kann zudem auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Mouzon wurde mehr oder weniger auf einer kleinen Insel in der Maas errichtet. Diese strategisch günstige Lage brachte dem Dorf im Mittelalter Ruhm und Reichtum. Die beeindruckende gotische Abteikirche und die sie umgebenden Klostergebäude sowie der Hofgarten sind eine Augenweide.
Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Mouzon zu einem Zentrum der Filzproduktion, was erneut viel Geld ins Dorf schwemmte. Die Fabrikbesitzer, die Familie Neuflize, waren auch um das Gemeinwohl besorgt und stifteten im Ort Häuser für ihre Mitarbeiter, Schulen und Sportstätten, z.B. ein Schwimmbad. Wir besuchten das Musée du Feutre, das Filzmuseum, und können es nur weiterempfehlen. Auch Campingfreunde kommen in Mouzon nicht zu kurz, denn wir entdeckten 8 Campingplätze direkt an der Maas und am Ortsrand. Und wie in jedem französischen Dorf gibt es auch hier einen Markt, und zwar jeden Donnerstag im Zentrum.
Stenay (Meuse)
Bierfreunde aufgepasst: Lasst Stenay nicht links liegen, denn hier befindet ihr euch im Herzen des Pays de la Bière! Stenay wartet mit Europas größtem Biermuseum auf, das im früheren Lebensmittellager der Zitadelle von Stenay untergebracht ist. Der Besuch lohnt sich sogar für die weniger Bierbegeisterten, stimmt’s Carole?
Man erfährt dort, wie sich der Brauprozess im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hat. Interessant sind auch die vielen Werbeschilder und -poster aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Könnt ihr euch vorstellen, dass man noch vor einem Jahrhundert sogar Kindern geraten hat, Bier zu trinken, und dass die Reklameschilder mehr Frauen als Männer zeigten?
Gegenüber dem Museum führen Niederländer eine schöne Unterkunft mit Restaurant: Moulin Le Cygne.
Saint-Mihiel (Meuse)
Dass Saint-Mihiel früher einmal eine reiche Stadt war, das verraten die vielen beeindruckenden Bauwerke. Obwohl die Stadt im Ersten Weltkrieg stark beschädigt wurde, gibt es noch genug zu sehen. Bei einem Rundgang durch die alten Gassen kommt ihr zu historischen Sehenswürdigkeiten wie der Kirche Saint-Etienne mit dem Grab des Renaissance-Künstlers Ligier Richier. Saint- Mihiel ist auch ein idealer Ausgangspunkt für einen Ausflug in die Natur (Parc naturel régional de Lorraine) oder zu den Corallian Rocks, sieben 20 Meter hohe Kalksteinfelsen im Norden der Stadt, die an der Maas liegen.
Commercy (Meuse)
Der Ort ist die Wiege des Madeleine-Gebäcks und das wiederum ist – um ehrlich zu sein – die größte Attraktion von Commercy. Insofern sollte man hier unbedingt die Madeleine-Bäckerei A la Cloche Lorraine besuchen. Selbst probieren ? Hier das Backrezept von Carole für Madeleines.
Domrémy-la-Pucelle (Meuse)
Diesen Ort hat man schnell durchquert, doch sollte man eine Pause einlegen, denn dies ist der Geburtsort von Jeanne d’Arc. In der beeindruckenden Basilique du Bois Chenu Domrémy wird einem die Lebensgeschichte dieser tapferen, französischen Heldin, bekannt als Jungfrau von Orléans, nähergebracht. Mehr dazu erfahrt ihr hier !
Neufchâteau (Vogesen)
Auch dieses wunderschöne Städtchen in den Vogesen haben wir während unserer Radtour aufgesucht. Neben vielen Geschäften, Restaurants, Hotels und einem Campingplatz wimmelt es in Neufchâteau nur so von prachtvollen Altbauten; viele davon stammen aus der Blütezeit der Stadt im 16. und 17. Jahrhundert. Besonders gut hat uns die Eglise Saint Nicolas gefallen, bei der zwei Kirchen über- und aneinander gebaut sind.
Bourmont (Haute-Marne)
Welch eine Perle! Das Festungsstädtchen Bourmont, an der Grenze zur Champagne und zu Lothringen gelegen, befindet sich auf einem Hügel über dem Maastal. Die alten Straßen, der romantische Jardin des Roches (Terrassengärten) und die zwei Kirchen der Stadt lassen sich am besten zu Fuß erkunden. Durch die Lage auf einer Anhöhe habt ihr außerdem eine schöne Aussicht über die umliegenden Wälder. Sogar die Produktionsstätte, la Divine Fromagerie, des berühmtesten Käses der Umgebung könnt ihr sehen: Caprice des Dieux!
Langres (Haute-Marne)
Ein lebendiges Festungsstädtchen auf einer Anhöhe im Süden von Haute-Marne, das als Zwischenstopp bei Reisenden in den Süden sehr beliebt ist. Das ist nachvollziehbar, denn das frühere religiös und militärisch wichtige Bollwerk hat alle Kriege relativ unbeschadet überstanden, sodass das Zentrum wie ein Freiluftmuseum wirkt. Beginnt am besten mit einem Spaziergang über die 3 Kilometer lange Stadtmauer und besucht dann den charakteristischen Tour de Navarre, wo ihr anhand eines Audioguides erfahrt, was bei seiner Errichtung alles schiefgegangen ist. Wirklich lustig! Danach solltet ihr euch ein (lokales) Bier oder einen Wein mit der berühmten Langres Käse auf einem der sehr einladenden Plätze gönnen. Übernachten könnt ihr übrigens gut auf dem Campingplatz in der Stadt (!) oder in einem der vielen Hotels und B&Bs. Langres ist auch ein idealer Anlaufpunkt für Radfahrer, denn dies ist nicht nur der Startpunkt für die Maasradroute, sondern auch der Kreuzpunkt für Radwanderwege in die Champagne und Bourgogne.
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