1. Rad fahren auf dem Cap Corse
Der Herbst ist die beste Jahreszeit, um Korsika mit dem Fahrrad zu erkunden. Ihr profitiert dann von angenehmen Temperaturen und wenig Verkehr. Und letzteres ist empfehlenswert, denn auf Korsika gibt es keine richtigen Radwege. Josée legte im letzten Herbst die ersten beiden Etappen des Fernradwegs GT20, des Grande Traversée de Corse, zurück. Eine Radstrecke von insgesamt 571 Kilometern, die von Nord nach Süd entlang der Küste und durch die Berge führt. Aus Zeitgründen beschränkte sich Josée darauf, das Cap Corse zu umrunden.
Diese fantastische Küstenstrecke hatte eine Menge Wow-Momente zu bieten! Mehr darüber erfahrt ihr in unserer Reportage. Übrigens gibt es auch organisierte Radreisen mit Gepäcktransport, zum Beispiel durch Haute-Corse oder von Bastia nach Ajaccio.
2. Die schönen Dörfer von Balagne entdecken
Das hochgelegene Hinterland von Calvi ist sehr malerisch. Doch im Sommer können die idyllischen Bergdörfer ziemlich überfüllt sein. Ab September kehrt langsam wieder Ruhe ein und die Orte hüllen sich in goldenes Herbstlicht. Weniger als eine Autostunde von der Küste entfernt stoßt ihr auf pittoreske Dörfer wie Sant’Antonino und Pigna. Letzteres ist ein reizvolles Künstlerdorf, in dem ihr durch schmale Gassen schlendern könnt, die euch zu Marktständen, Galerien und Geschäften führen. Gönnt euch auf jeden Fall einen Kaffee oder ein Mittagessen auf einer der vielen Bistro-Terrassen mit herrlicher Aussicht!
3. Von den Bergen zur Küste wandern
Korsika ist ein Traum für Wanderer mit guter Kondition, und der schwierige GR20 ist ein bekannter Fernwanderweg. Doch mittlerweile ist er – sogar in der Nebensaison – ziemlich überlaufen. Wunderbare und etwas leichter begehbare Alternativen sind die Routen Mare e Monti. Diese beiden Wanderwege verbinden die Berge („monti“) mit der Küste („mare“ = Meer) und bieten einen faszinierenden Mix aus Landschaften. Im Nordwesten Korsikas gibt es den Mare e Monti Nord (120 km), der vom Bergdorf Calenzana in der Nähe von Calvi nach Cargèse an der Küste unterhalb von Porto führt.
Im Südwesten Korsikas könnt ihr auf dem kürzeren Monte e Mari Sud (70 km) wandern, beispielsweise von Propriano nach Ajaccio. Die nördliche Monte e Mari-Route ist etwas anspruchsvoller, dafür aber auch spektakulärer. Die südliche Monte e Mari-Route ist die ruhigere Route, die aber auch mit schönen Überraschungen aufwartet. Unterwegs laden Ferienhäuser und B&Bs zum Übernachten ein. Weitere Infos
Ein weiterer perfekter Ort zum Wandern ist das Restonica-Tal bei Corte, ein im Hochgebirge und in der Mitte Korsikas gelegener Ort. Josée machte eine Tageswanderung durch das Tal und konnte sich an diesem beeindruckenden Naturgebiet nicht stattsehen. Es gibt mehrere Wanderwege, die von ein paar Stunden bis zu einem ganzen Tag reichen. Lest hier mehr über Josées Erfahrungen.
4. In aller Ruhe Küstenorte wie Bastia, Bonifacio, Calvi und Ajaccio genießen
Auf allen Seiten der Insel liegen sehenswerte Küstenstädte. An der Ostküste überrascht Bastia mit seinem malerischen alten Hafen und der historischen Zitadelle mit dem Musée de Bastia. Und auch Bonifacio – im Süden gelegen – ist einfach nur zauberhaft. Vor allem im Herbst, wenn man in aller Ruhe durch die engen Gassen der alten Festungsstadt schlendern oder eine Bootsfahrt entlang der imposanten, meterhohen weißen Klippen unternehmen möchte.
An der Westküste Korsikas liegt die Hauptstadt Ajaccio, die vor allem als Geburtsstadt von Napoleon bekannt ist. Ihr könnt dort die Maison Bonaparte besuchen, die Altstadt erkunden und auf dem geselligen Place Foch einen Kaffee trinken. Im Norden liegt der Badeort Calvi mit einem wunderschönen Sandstrand. Über dem hübschen Städtchen thront eine Burg, die ihr in der Nebensaison wegen der schönen Aussicht unbedingt besuchen solltet (im Sommer ist es viel zu heiß).
5. Die korsischen Weinanbaugebiete besuchen
Auf Korsika werden köstliche Weine hergestellt: von guten Rosés über frische Weißweine (Vermentino-Traube) bis hin zu kräftigen Rotweinen. Rund um Figari liegen die ältesten Weinberge der Insel. Und auch rund um Calvi, Ajaccio und Porto-Vecchio wird Wein angebaut. Die berühmtesten korsischen Weine stammen aus Patrimonio, einem Dorf am Fuße der Halbinsel Cap de Corse. In allen genannten Anbaugebieten findet ihr kleine bis mittelgroße familiengeführte Weingüter, in denen oftmals Weinproben und Besichtigungen angeboten werden. Im September ist die Weinlese meist in vollem Gange, aber im Oktober kehrt wieder Ruhe ein. Das ist auch die Zeit, in der sich die Weinberge in den schillernsten Farben zeigen.
6. An den schönsten Stränden der Insel baden
Außerhalb der Hochsaison habt ihr die Qual der Wahl, denn an den Stränden gibt es kaum mehr Staus oder Parkplatzprobleme. Korsika hat zahlreiche paradiesische Strände zu bieten: Die schönsten Sandstrände findet man an der Südostküste (Porto-Vecchio bis Bonifacio) und an der Nordküste (rund um Calvi und L’Ile Rousse).
Eine weitere empfehlenswerte Aktivität auf Korsika, die zu dieser Jahreszeit nicht so überfüllt und teuer ist wie im Sommer: ein Tagesausflug mit dem Boot zu den vielen versteckten Buchten und Stränden der Insel. So ist Josée von Saint-Florent aus zu den wunderschönen, schneeweißen Stränden von Lotu und Saleccia gefahren. Ein Traum! Auch von vielen anderen Orten auf der Insel kann man mit dem Boot in See stechen, um die schöne Küste vom Wasser aus zu bewundern: zum Beispiel die roten Granitfelsen und das Naturschutzgebiet Scandola mit seiner einzigartigen Flora und Fauna.
Diese Farben und das kristallklare Wasser: Als ob man auf einer karibischen Insel wäre!
7. Das echte Korsika probieren
Ihr dürft Korsika auf keinen Fall verlassen, ohne vorher ein Glas eiskaltes Pietra-Bier getrunken zu haben. Kastanienbier ist das „Nationalgetränk“ der Insel. Aber auch andere Kastanienprodukte gehören zu den regionalen Spezialitäten, die man unbedingt probiert haben sollte. Ein Gâteau à la Châtaigne zum Beispiel schmeckt wirklich himmlisch. Aber auch Nudeln oder Polenta aus Kastanienmehl sind kulinarische Highlights. Ein weiteres Getränk, das ihr unbedingt probieren müsst, ist der Cap Corse Mattei. Dieser lokale Aperitif wird aus Wein, Orangen und aromatischen Pflanzen zubereitet.
Weitere Spezialitäten, die man sich schmecken lassen sollte, sind die korsischen Würste wie die Figatellu: Das ist eine trockene Wurst aus korsischem Schweinefleisch und -leber, angereichert mit Gewürzen, Knoblauch und Rotwein. Sie wird als Charcuterie (getrocknete Variante) oder als Hauptgericht (gekochte Variante) gegrillt oder aus dem Ofen serviert. Und natürlich gibt es auf Korsika auch köstliche lokale Käsesorten wie den Tomme de Brébis, der herrlich würzig ist. Ein weiterer Klassiker: Wildschwein oder Sanglier. Verarbeitet zu Nudelsoße, Pasteten und Würstchen – mit einem unverwechselbaren Geschmack, der perfekt zum Charakter der Insel passt!
8. Einen Roadtrip entlang der Süd-, Nord-, West- und Ostküste unternehmen (oder über die ganze Insel!)
Der Herbst eignet sich hervorragend für einen Roadtrip über die Insel Korsika. Die Temperaturen sind mild, es gibt nur wenig Verkehr und das Hotelangebot ist groß. Die Straßen sind im Allgemeinen gut in Schuss, wenn auch manchmal eng und kurvenreich, vor allem entlang der zerklüfteten Westküste. Dort stoßt ihr auf dramatische Klippen, malerische Dörfer und schöne Strände. Im Gegensatz dazu bietet die Ostküste breitere Straßen und weitere Landschaften, ideal für eine gemütliche Tour.
Ein Highlight ist es, die ganze Insel zu umrunden und dabei sowohl die unberührte Natur als auch interessante Küstenstädte zu entdecken. Oder ihr nehmt euch einen Teil des Landesinneren vor, z. B. die Berge und Corte. Schaut einfach, was euch am besten gefällt und wie viel Zeit ihr für den Roadtrip habt. Auch wir können uns meist nur schwer entscheiden und nehmen uns jedes Mal einen anderen Teil der Insel vor. Das ist auch die perfekte Ausrede, um immer wieder auf die Ile de Beauté zurückzukehren!
Noch mehr über Korsika könnt ihr auf visit-corsica.com nachlesen.
Text: Josée Schouten, Fotos: oben: Bonifacio ©ACT-Sylvain Allessandri Mattei-charcuterie©Josee Schouten, Calvi: Naeblis Istock, übrig: ©ACT Korsika-Sylvain Alessandri
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