Anmerkung der Redaktion vom 31. Oktober:
Heute wurde bekannt, dass die Kraniche in diesem Herbst erheblich von der Vogelgrippe betroffen sind. Daher müssen wir derzeit leider davon abraten, die Schutzgebiete der Zugvögel zu besuchen. Sobald sich die Situation verbessert hat, werden wir dies sofort mit euch teilen. Dann werden wir euch weitere schöne Orte vorstellen, an denen ihr die beeindruckenden Zugvögel während ihres Zwischenstopps in Frankreich beobachten könnt.
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Im Herbst hört man von der Champagne bis zur französischen Westküste die Rufe der nach Süden ziehenden Kraniche (les grues cendrées) in der Luft. Ein magischer Klang, der vor allem in der Abenddämmerung zu hören ist: ein sich wiederholendes, tiefes „Krooh”. Aber auch der Anblick dieser Vögel ist bezaubernd, denn die grauen, aus Skandinavien oder Russland kommenden Kraniche fliegen in einer V-Formation, die manchmal Dutzende Meter lang ist. Über dieses Phänomen gibt es sogar eine eigene Website. Sie zeigt in Echtzeit an, wo große Vogelschwärme zu sehen sind: der Crane Migration Radar (Beobachtungen u. a. über den Niederlanden und Deutschland).

Doch nicht nur wegen der Kraniche, sondern auch wegen der vielen anderen im Herbst durchziehenden Vogelarten, kommen zahlreiche Vogelliebhaber u. a. in die folgenden Naturschutzgebiete (die übrigens zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert sind).
1. Lac du Der-Chantecocq (Champagne)
Dieser große See in der Champagne ist als Rastplatz für Zehntausende von Kranichen bekannt. Im November letzten Jahres landeten dort 130.000 Vögel! Jeden Herbst pilgern Hunderte von Vogelliebhabern hierher, um die außergewöhnlichen Vögel zu bewundern, die sich vorübergehend in dieser offenen und unberührten Landschaft niederlassen. Standort

                    
            2. Parc du Marquenterre (Baie de Somme)
Dieses Naturschutzgebiet in der Somme-Bucht ist einer der bekanntesten Vogelbeobachtungsorte Frankreichs. Für Kraniche ist die Region nicht unbedingt attraktiv, denn sie liegt etwas zu weit westlich. Doch viele Graugänse, Wildenten, Reiher und andere Vogelarten machen hier im Herbst Halt. Im Park gibt es verschiedene Beobachtungsposten, sodass man eine gute Sicht auf die Vögel hat. Standort
                    
            3. Baie d’Aiguillon (Vendée und Charente-Maritime)
Diese geschützte Bucht an der Atlantikküste, direkt oberhalb der Hafenstadt La Rochelle, ist ein idealer Zwischenstopp für viele Zugvögel. Hier finden sich vor allem Watvögel, Gänse und Enten ein. Geduldige Vogelbeobachter können auch Blaukehlchen (Foto) entdecken. Lage
                    
            4. Die Sumpfgebiete der Brenne (Pays de la Loire)
Der regionale Naturpark Brenne, ein Naturschutzgebiet in Zentralfrankreich, ist ebenfalls ein wichtiger Zwischenstopp für Zugvögel. Der Park, auch „Land der tausend Seen” genannt, bietet mit seinen zahlreichen Gewässern, Sümpfen und Graslandschaften ein ideales Habitat für Zugvögel. Vor allem während der Zugzeiten im Frühjahr und Herbst ist der Naturpark ein beliebtes Ziel für viele Vogelarten, die zwischen ihren Brut- und Überwinterungsgebieten unterwegs sind. Standort
                    
            5. Bassin d’Arcachon (Gironde)
Das Bassin d’Arcachon in der Nähe von Bordeaux ist ein wichtiger Zwischenstopp für Kraniche auf ihrem Weg in den Süden. Dank der Gezeiten verfügt diese Meeresbucht über viele Sumpfgebiete, Watt- und Schlickflächen. Ein guter Ort für die Vogelbeobachtung ist das Vogelschutzgebiet von La Teste-de-Buch, besser bekannt als Réserve Ornithologique du Teich. Lage

Fotos: Depositphotos.com, Wikicommons (Marquenterre, Brenne)
                                                                        
                                    
                                    
                                    
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