Eigentlich hatte ich mich fast auf eine Enttäuschung eingestellt, denn bevor ich im Hotel Mistral abstieg, hatte ich einige Bewertungen im Internet gelesen, die in den höchsten Tönen schwärmten: soooo nettes Personal, soooo ein herzliches Ambiente … „Comme à la maison!“, schrieben zahlreiche Gäste, und ich fragte mich, ob das nicht etwas übertrieben sei. Nach einer Nacht im Hotel Mistral kann ich jedoch sagen: Es stimmt. Dieses Hotel ist ein Paradebeispiel dafür, wie sehr das Personal den Unterschied ausmacht.
Sympathisches Team
Das Rezeptionsteam, bestehend aus Vanina, Romain und Kasia, ist jung, enthusiastisch und nach Kräften um das Wohl der Gäste bemüht. Alle sprechen gut Englisch und haben offenkundig ein Herz für dieses Hotel, das seit über 30 Jahren von Madame Brette geführt wird, einer waschechten Pariserin. Sie selbst ist auch fast jeden Tag im Haus zugange und zu Recht stolz auf die Geschichte des Hotels Mistral. Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir haben mehrmals hier gewohnt. Zu jener Zeit galt Montparnasse als Epizentrum der Pariser Künstler- und Intellektuellenszene.
Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir
Das berühmte Literatenpaar wird im Hotel vielfach geehrt. An der Fassade hängt eine Gedenktafel und ein Foto der beiden Autoren ziert die Rezeption. Das Witzigste aber ist, dass man ihnen sogar im Bad begegnet: Ihre Porträts sind zwischen den Fliesen der Dusche versteckt! Diese tolle Idee stammt von einer der 4 Töchter von Madame Brette. Das Hotel wurde vor einigen Jahren komplett renoviert. Die Einrichtung ist in einem frischen weißen Grundton gehalten, ansprechend kombiniert mit Kissen und Textilien in Grün, Taupe und Rosa.
Ruhige Atmosphäre
In den Fluren hängt Retro-Tapete mit einem Blumenmotiv wie aus dem 18. Jahrhundert, entworfen von einer anderen kreativen Tochter der Familie Brette. Die Zimmer sind nicht gerade groß – wir sind schließlich in Paris – doch die Superior-Zimmer haben ein geräumiges Bad mit ebenerdiger Dusche. Die Zimmer côté cour bieten Aussicht auf den charmanten kleinen Innenhof (was für ein Luxus!), und sogar in meinem Zimmer auf der Straßenseite (ruhige Wohnstraße) konnte ich bei offenem Fenster schlafen. Das Zimmer war übrigens picobello sauber! Offenbar sind auch die Zimmermädchen mit Liebe bei der Sache.
Frühstück im Innenhof
Das Frühstück kann man bei Morgensonne im herrlichen Innenhof genießen, entweder auf der Terrasse oder in der überdachten Veranda. Dabei fiel mir auch wieder der persönliche Touch dieses Hotels auf. Vanina von der Rezeption wusste natürlich, wo die leckeren Käsesorten vom Frühstückbuffet herkamen, und hat mir die Adresse des Käseladens gleich aufgeschrieben (eine Straße weiter in der Rue Daguerre). In so einem netten Hotel übernachtet man einfach gerne!
Hotel Mistral, Zimmer Confort, Supérieur, und Familienzimmer. Mehr info.
PLUSPUNKTE
– Gelegen im Viertel Montparnasse, das bekannt ist für seine legendären Brasserien aus den 20er- und 30er-Jahren wie z. B. La Coupole, La Dôme oder Le Select.
– Ganz in der Nähe liegt die Rue de la Gaité, eine berühmte Amüsiermeile voller Kneipen, Restaurants und Theater.
– Unweit der Metrostation Gaité (Linie 13) und nur 8 Gehminuten vom Gare de Montparnasse entfernt (direkte Verbindung zum Gare du Nord sowie zu den Vierteln Saint-Germain und Marais, Linie 4).
– Das Hotel verfügt auch über 3 Familienzimmer (mit 1 Doppelbett und 1 oder 2 Einzelbetten).
– Die Rezeption ist rund um die Uhr besetzt! Das Team haben wir euch oben vorgestellt; die Nachtportiere Patrick und Abdellah sind genauso liebenswürdig!
Mit dem Auto nach Paris? Lest dann unsere Tipps zu Themen wie Periphérique, Umweltplakette (verplichtend) und Parken auf den Pariser Straßen. Was Letzteres betrifft, so empfehlen wir euch, im Voraus online einen Parkplatz in Paris zu reservieren.
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Text: Carole Goelitz/Ulrike Grafberger Bild: Carole Goelitz, Hotel Mistral
Hôtel Mistral
24 Rue Cels
75014 Paris
Frankreich
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