Von Royan aus gesehen erscheint er wie eine majestätische Fata Morgana über dem Atlantik. Phare du Cordouan, einer der ältesten Leuchttürme Frankreichs, wurde am 24. Juli in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen. Ihr gelangt mit dem Boot dorthin. Absolut empfehlenswert, wenn ihr euren Urlaub in der Nähe von Royan, Bordeaux oder Lacanau verbringt!
Leuchtturm von Cordouan vor Royan
Für Weltwunder muss man was übrighaben! In unserem Fall: frühes Aufstehen. Um 7.00 Uhr morgens fanden wir uns im Hafen von Royan ein, um nicht die Fähre zu verpassen, die uns nach Le Verdon-sur-Mer an der Gironde-Mündung schippern sollte. Und wir waren nicht die Einzigen, die sich um diese Uhrzeit einschifften! Ein Kaffee zum Munterwerden in Port Médoc, bevor es auf das Schnellboot Bohême ging, das uns zum Leuchtturm brachte.
Mit einem Amphibienfahrzeug gelangten wir schließlich das letzte Stück bis auf die Sandbänke. Wir hatten fabelhaftes Wetter, ruhige See, blauen Himmel und Sonne pur. Von der Küste aus wirkt der Leuchtturm von Cordouan noch winzig und verloren mitten im Meer. Je näher man ihm kommt, desto mehr steigt die Bewunderung für dieses Bauwerk. Im Jahr 1862 wurde dieses Gebäude aus dem 16. Jahrhundert (neben Notre-Dame) zu einem der ersten staatlichen Denkmäler Frankreichs erklärt, und derzeit läuft eine Kampagne für seine Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes.
Beim Leuchtturmwärter und den wandernden Sandbänken
Er ist der letzte Seeleuchtturm, der ganzjährig bewohnt ist. Nicht zum Betrieb des Leuchtfeuers, denn der geschieht heute automatische, sondern zum Schutz vor etwaigen Plünderungen. Außerdem ist der Turm ein architektonisches Kleinod mit seinen marmornen Königsgemächern, den Buntglasfenstern in der Kapelle und seiner bewegten Geschichte, die ihm den Beinamen „Versailles des Meeres“ einbrachte.
Nach der Anlandung hatten wir knapp 2 Stunden Zeit, um die 311 Stufen zu erklimmen, den Ausblick zu genießen (Achtung, da oben weht es ganz gewaltig), dem Rundgang zu absolvieren und die Landschaft zu bewundern. Zugegeben, wir haben auch ziemlich viel Zeit auf den Sandbänken verbracht, die uns vorkamen, als würden sie sich bewegen. Am liebsten wären wir hier den ganzen Tag noch zum Baden und Picknicken geblieben, aber die Flut kommt rasch und wer zu lange trödelt, kann sich nur noch in den Turm flüchten … Diesen beeindruckenden Ausflug möchten wir wirklich jedem ans Herz legen! Überfahrten gibt es auch von Royan und Meschers-sur-Gironde aus.
Mehr Infos: Leuchtturm von Cordouan
Text: Carole Gölitz, Fotos: Carole & Guido Gölitz, Leuchtturm im Meer CC-BY Arseni Mourzenko,
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