So richtig stubenrein ist Merde (Scheiße, Mist) nun nicht gerade, doch im alltäglichen Sprachgebrauch schockt es längst niemanden mehr. Das Wort ist nicht ganz so vulgär wie Putain (Nutte), das viele junge Franzosen als häufiges Füllwort verwenden. Merde kann zudem nicht nur Verärgerung ausdrücken, sondern auch eine positive Bedeutung haben.
Jemandem „Merde“ wünschen
Franzosen wünschen einander mit einem herzhaften Merde viel Erfolg bei einer Prüfung oder vor einem Auftritt. Diese Sitte stammt aus dem 19. Jahrhundert, als wohlhabende Theaterbesucher mit Pferd und Wagen ins Theater fuhren. Alle anderen Zuschauer mussten dadurch auf dem Weg zum Theater durch den Pferdemist stapfen. Wer einem Schauspieler viel Erfolg wünschen wollte, wünschte ihm daher viel „Merde“, denn je mehr Mist an den Schuhen hereingeschleppt wurde, desto mehr Besucher waren da!
Gesittet fluchen auf Französisch:
Zut: verflixt (ziemlich altmodisch)
Mince oder mince alors: Mist, verdammt
Sacrebleu: Himmelsakrament (völlig veraltet!)
Saperlipopette: sapperlot (bloß nicht in Gegenwart Jugendlicher sagen ;- )
Flûte: verflucht
La vache: herrje! (wörtlich: die Kuh)
La barbe: Jetzt reicht‘s! (wörtlich: der Bart)
Bon sang: meine Güte
Nom d’une pipe oder nom d’un chien: zum Teufel noch mal
Punaise oder purée: verhüllende Art, putain zu sagen, ohne das Wort direkt in den Mund zu nehmen (ähnlich wie Scheibenkleister auf Deutsch)
J’en ai ras le bol: Ich hab die Nase voll davon
Echte Schimpfwörter (gros mots):
Enfoiré: Blödmann!
Bordel de merde: Himmel, Arsch und Zwirn!
Quelle connerie: Was für ein Blödsinn!
Dégage/Casse-toi!: Zieh Leine, verpiss dich!
Ta gueule: Maul halten!
Rien à foutre: geht mich einen Scheißdreck an
Fils de pute: Hurensohn
Gros con: Arschloch
Bouffon: Trottel, blöder Sack
Salope oder pouffiasse: Schlampe, Ziege, Schnepfe
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Bild: CC/Tomithy Vollner (oben links)
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