1. Côte Vermeille und Collioure
Die Küste Okzitaniens ist ganze 200 km lang und verläuft von der Petite Camargue bis zu den Pyrenäen. Ein extrem abwechslungsreicher Küstenstreifen mit prächtigen Stränden, Naturgebieten und Weinbergen bis ans Meer. Kurz vor der spanischen Grenze befindet sich der – unserer Meinung nach – schönste Abschnitt: die Côte Vermeille, die wegen ihrer orangefarbenen Felsen so benannt wurde. Die schönsten Küstenorte in dieser Region sind Port-Vendres, Banyuls-sur-Mer und Collioure. Vor allem Collioure ist äußerst idyllisch – mit einem historischen Leuchtturm, auf dem Wasser schaukelnden Fischerbooten (Anschovis!), pastellfarbenen Häusern und dem beeindruckenden Fort Elme.
2. Carcassonne, mittelalterliche Cité
Sobald ihr die alten Stadttore hinter euch gelassen habt, werdet ihr nachvollziehen können, warum Carcassonne zu den meistbesuchten Orten Südfrankreichs zählt. So eine gut erhaltene, mittelalterliche Zitadelle ist wirklich etwas Außergewöhnliches! Der Architekt Viollet-le-Duc (bekannt durch die Restaurierung von Notre-Dame) verhalf dem Ensemble nach der großen Wiederinstandsetzung im 19. Jahrhundert zu einer märchenhaften Atmosphäre. Auch der tiefergelegene, „neuere“ Bereich von Carcassonne ist einen Besuch wert: ein Städtchen mit schönen Geschäften und einer großen Markthalle.
3. Canal du Midi & Toulouse
Der Canal du Midi ist eine weitere Perle der Region. Der berühmte, im 18. Jh. angelegte Kanal lädt zu Wander- und Radtouren entlang seiner Ufer ein. Außerdem könnt ihr mit einer peniche über den Canal du Midi fahren, und auch andere luxuriöse „Hotelboote“ bieten Bootstouren an. In der Nähe von Béziers mündet der Kanal ins Mittelmeer; sein Startpunkt dagegen liegt 240 km westlicher in Toulouse. Auch dies ist übrigens eine wunderbare Stadt mit einem schönen, historischen Zentrum, das größtenteils aus rotem Backstein errichtet wurde. Darüber hinaus findet ihr dort diverse interessante Museen, einladende Geschäfte und gute Restaurants (mit Ente, dem typischen Gericht der Region, auf der Speisekarte!).
4. Pont du Gard, Uzes und Nîmes
Eigentlich sind dies 3 verschiedene must-sees, aber weil sie relativ nah im Departement Gard nebeneinander liegen, könnt ihr sie gut in 1 bis 2 Tagen miteinander kombinieren. Zuerst natürlich der unumgängliche Pont du Gard (an dem übrigens die Tour de France in 2019 entlang fährt!). Doch glaubt nicht, dass ihr dort mal schnell mit dem Auto stoppen könnt: Derzeit umgibt die Brücke ein komplettes Museumsgelände, das ihr erst einmal überqueren müsst. Aber die Mühe ist es auf jeden Fall wert! Durch diese Herangehensweise könnt ihr nämlich am besten nachvollziehen, wie unglaublich clever die Römer dieses Bauwerk errichtet haben.
In der Nähe der Brücke befindet sich auch der bildschöne Ort Uzès mit seinem Herzogspalast, der Kathedrale und dem berühmten Markt. Die größere Stadt Nîmes (rund eine halbe Stunde mit dem Auto von Uzès entfernt) ist ebenfalls unglaublich schön und lockt mit vielen Geschäften, Restaurants sowie alten Kaufmannshäusern. Am Rande der eleganten Innenstadt steht ein großes Amphitheater; außerdem widmet sich ein interessantes, neues Museum der römischen Vergangenheit von Nîmes und dem Gard.
Übernachtungstipp: stilvolles Hotel im Herzen von Uzès
5. Die Katharerburgen in der Aude
Das Departement Aude ist bekannt als Land der Katharer, der „reinen“ Sekte, die sich dort im 13. Jh. vor den Inquisitoren der katholischen Kirche verschanzte. Sie versteckten sich in der bergigen Landschaft nicht nur in Höhlen, sondern auch in so mancher Burg. Rund 11 Burgruinen können noch besichtigt werden, darunter ein paar magische Orte wie Montségur und Château de Queribus (Foto), wo ihr eine fantastische Aussicht geboten bekommt!
6. Gouffre de Padirac im Lot
In den Pyrenäen gibt es auch sehr schöne Höhlen wie die Höhle von Niaux im Departement Ariège. Absolut einen Abstecher wert ist auch La Gouffre de Padirac, eine 100 m tiefe Tropfsteinhöhle im Lot. Das Erstaunlichste an dieser Höhle ist, dass ihr mit einem Boot über einen unterirdischen See fahren könnt. Nicht weit von Padirac entfernt befindet sich ein weiteres Highlight des Departements Lot: der Wallfahrerort Rocadamour, der an einen hohen Felsen gebaut wurde. Zwar ziemlich touristisch, aber trotzdem ein außergewöhnlicher Anblick.
7. Aigues-Mortes und die Salinen
Aigues-Mortes ist ein Bilderbuch-Städtchen! In diesem charmanten, mittelalterlichen Ort in der Petite Camargue sollte man unbedingt die Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert erklimmen, auf der man rund um Aigues-Mortes laufen (ein 45-minütiger Spaziergang) und dabei in die Gassen, Häuser und Gärten schauen kann. Eine einmalige Atmosphäre! Von der alten Stadtmauer aus könnt ihr auch die Salzberge sehen. Manchmal verfärben sich die Salzbecken aufgrund einer lokalen Algensorte in ein auffälliges Rosarot: ein spektakulärer Anblick!
Übernachtungstipp: Hôtel des Remparts
8. Die Berge: Pyrenäen, Causses und Cevennen
Meer und Strand sind nicht alles – die Region Okzitanien hat auch prachtvolle Gebirge wie die Pyrenäen zu bieten. Herrliche Gegenden zum Wandern sind beispielsweise der Talkessel von Gavarnie und die Wasserfälle von Cauterets. Auch die Causses und die Cevennen (Foto unten) im Nordosten Okzitaniens eignen sich mit ihren Tälern, Hochebenen und spektakulären Aussichtspunkten wie der Cirque de Navacelles hervorragend zum Wandern
9. Idyllische Dörfer
Im höher gelegenen Hinterland des früheren Languedoc scheint in Dörfern wie Saint-Guilhelm-le-Désert und Lagrasse die Zeit stillzustehen. Traumdörfer wie Pézenas und Bajarc erwachen an den (Floh-) Markttagen zum Leben. Auch in den früheren Midi-Pyrénées finden sich viele höhergelegene Dörfer wie das bildschöne Saint-Cirq-La-Popie im Lot bis oder das verträumte Cordes-sur-Ciel (siehe Foto), ein mittelalterliches Städtchen auf einem Hügel im Tarn. Lest hier mehr über die 10 schönsten Dörfer und Städte Okzitaniens.
10. Montpellier: lebhafte Shoppingstadt
In den Dörfern Okzitaniens könnt ihr in den kleinen Läden von Künstlern und Handwerkern hübsche Dinge erwerben, doch das echte Shoppingvergnügen erwartet euch in Montpellier, einer Studentenstadt mit entspanntem Flair. Die Altstadt ist nahezu kitschig idyllisch – fast jede Gasse endet auf einem Platz voller Cafés und Straßenmusikanten. Außerdem lockt die Stadt mit vielen (Mode-) Geschäften regionaler Designer und französischer Marken (lest hier unsere Tipps für den Einkaufsbummel). Auch die nördlich gelegenen Strände Okzitaniens befinden sich ganz in der Nähe: mit dem Auto seid ihr in nur einer halben Stunde von Montpellier aus am Strand, wo einige der hipsten Strandbars (pailottes) dieser südfranzösischen Region auf euch warten.
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Fotos: CC/Jorge Franganillo (Collioure), CC-BY-SA/twojtowicz (Carcassonne), CC/Dominique Viet (Cordes), CC/Jose-Manuel Mota (Aigues-Mortes), CC/Gouffre de Padirac, CC/Rogerio Camboim S Almeida (Pont du Gard), Caroline Ricciardi-UNP (Montpellier), Cercle Prestige/occitanie (Cevennen, Queribus, Toulouse)
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