Nach Korsika fahren und nur an einem Ort bleiben? Auf einer solch schönen Insel wäre das ein Riesen-Fehler. Stellt besser eine tolle Route zusammen und macht aus eurem Korsika-Urlaub eine Entdeckungsreise! Mit unseren Tipps seid ihr bestens vorbereitet.
Roadtrip Korsika: Lasst euch Zeit!
Sonnenbrille raus, Dach auf, Hände ans Steuer und los geht’s über kurvenreiche Straßen mit fantastischen Aussichtspunkten! C’est sûr, es gibt keine flexiblere Möglichkeit, Korsika zu erkunden als mit dem Auto. Doch seid gewarnt: Das wird slow travelling! Zum einen eignet sich das kurvenreiche Straßennetz überhaupt nicht dafür, um aufs Gaspedal zu treten. Zum anderen sind die Panoramastraßen der Insel einfach viel zu verlockend, um nicht hin und wieder stehen zu bleiben und die Aussicht zu genießen.
Norden, Süden oder eine Rundreise?
Nehmt euch genug Zeit, so lautet das Korsika-Motto! Schon alleine um den Süden oder den Norden zu erkunden, braucht ihr gut und gerne eine Woche. Möchtet ihr die ganze Insel umrunden oder euren Aufenthalt um eine Woche am Strand verlängern, dann ist ein Aufenthalt von zwei Wochen das Minimum. Und dann habt ihr noch nicht einmal genug Zeit, um ausgiebig zu chillen.
Erfahrt mehr über unsere 5 Lieblingsstrände auf Korsika
Süd-Korsika
Seid ihr Sport- und Strandfans, dann solltet ihr den Süden von Korsika aufsuchen, denn dort findet ihr die schönsten Buchten und Strände. Von Ajaccio (immer einen Besuch wert!) fahrt ihr zum Küstenort Propriano und dann weiter auf der T40 ins Bergdorf Sartène. Blühende Blumen am Straßenrand, Nadelwälder und hohe Berggipfel, von denen ihr teilweise sogar das Meer sehen könnt. Das gibt’s auch: Unterwegs müsst ihr manchmal die freilaufenden Kühe und die halbwilden Schweine von der Straße hupen. Bei dieser Tour durch den Süden solltet ihr auf keinen Fall Bonifacio verpassen, eine Piratenstadt auf einem beeindruckenden Kreidefelsen, die atemberaubend schöne Bucht von Santa Giulia sowie Porto-Vecchio, den mondänsten Badeort der Insel. Porto-Vecchio (an der Südostküste) ist auch eine gute Ausgangsbasis, um das Bavella Massiv auf eine sportliche Art und Weise zu erkunden. In diesem Berggebiet könnt ihr nämlich sehr gut zu Wanderungen, Mountainbike-Touren und zum Canyoning aufbrechen. Es gibt dort sogar einen Abenteuerpark mitten im Wald, ideal für Jung und Alt!
Der Strand von Spérone, unweit von Bonifacio (CC/CRT Corsica-Sylvain Alessandri)
Nord-Korsika
Die Nordwestküste ist etwas weniger zerklüftet und flacher, das Autofahren ist somit nicht so anstrengend. Hier findet ihr Badeorte wie Calvi, L’Île Rousse, Saint-Florent sowie lange Strände. Diese Hafenstädtchen eignen sich sehr gut für einen Tag Shoppen, Bummeln und zum Kaffeetrinken auf einer Terrasse. Weitere Must-see’s sind der Cap Corse, der nördlichste Punkt der Insel, sowie die Désert des Agriates. Ja, das ist eine echte ‘“Wüste“! Ihr könnt sie mit einem Jeep durchqueren, um an die entlegenen Strände zu gelangen. Sie sind allerdings auch mit dem Boot zu erreichen, Ausflüge dorthin werden im Badeort Saint-Florent angeboten.
L’Île Rousse (CC/CRT Corsica-Sylvain Alessandri)
Wer mit dem Auto unterwegs ist, der kann entweder die Küstenstraße oder von Ajaccio aus die N193 nehmen, die über den höchsten Teil der Insel zur Stadt Corte führt. Ihr kommt dann am prachtvollen Wald von Vizzavona (mit riesigen Tannenbäumen!) vorbei, und über schmale Seitenstraßen gelangt ihr zu schönen Wasserfällen und hübschen Dörfern. Nicht weit von der früheren Hauptstadt entfernt liegt das Restonica-Tal, ein echter Tipp für Wanderer! Auch wenn ihr nicht so gerne durch die Gegend lauft, dann werdet ihr dennoch von der Natur überwältigt sein.
Corte (CC/CRT Corsica-Sylvain Alessandri)
Wandern auf Korsika
Obwohl ihr mit dem Auto unterwegs seid und somit viel zu sehen bekommt, so ist das Wandern – Insidern zufolge – die beste Art und Weise Korsika intensiv zu erleben. Nur wenn ihr Schritt für Schritt das maquis durchquert habt, dann kennt ihr wirklich die Seele der Insel. Die ganz Sportlichen nehmen den GR20, den berühmten, mehrtägigen Wanderweg, der vom Norden in den Süden über einen Bergrücken führt. Doch dafür braucht man eine gute Kondition und eine sorgfältige Vorbereitung. Zum Glück gibt es auf der Insel auch viele wunderbare Wandertouren, die an einem Tag oder in ein paar Stunden zu schaffen sind.
Da wäre beispielsweise die schöne Wanderung durch die Schlucht des Tavignano (3-5 Stunden) in der Nähe von Corte. Dort führt der Weg über einen früheren Eselspfad an steilen Bergwänden vorbei, und ihr durchquert zauberhafte Wälder mit riesengroßen Nadelbäumen. Am Ende der Tour könnt ihr euch in den glasklaren Wasserbecken des Flusses abkühlen. Eine ähnliche Wanderung läuft durch das nahegelegene Restonica-Tal zu zwei Bergseen und einem Wasserfall. Weiter geht es in den Nordwesten, in die Nähe von Calvi, wo diverse schöne Pfade durch den Wald von Bonifatu führen. Auch hier könnt ihr in kleinen Naturwasserbecken beim Fluss schwimmen. Tipp: eine rund fünfstündige Wanderung zu einer Berghütte auf 1270 Metern Höhe, Refuge de Carozzu, bei der ihr den bekannten Wanderweg G20 überquert.
Weitere Wandertipps für Korsika: www.visit-corsica.com
Mit dem Zug Korsika durchqueren
Der Zug ist die romantischste Art und Weise, um sich auf der Ile de Beauté fortzubewegen … Stellt euch historische Wagons vor, die sich langsam über die grünen Berggipfel kämpfen und an den idyllischen Bahnhöfen der Bergdörfer anhalten. Die über 100 Jahre alte Bahnstrecke von U Trinighellu („der kleine Zug, der zuckelt“) hat drei Hauptverbindungen: Ajaccio-Corte-Bastia, Calvi-Ajaccio und Bastia-Calvi. Die erstgenannte Strecke ist eine einmalige Gelegenheit, das Binnenland zu erleben: Die erste Etappe zwischen Ajaccio und Corte bewältigt einen spektakulären Höhenunterschied von 900 Metern!
Unterwegs kann man sich an der wohltuenden Natur und den grandiosen Ausblicken auf die Berge und Täler von Haute-Corse gar nicht sattsehen. Unter dem bereits genannten Wald von Vizzavona führt übrigens ein langer Tunnel hindurch. Zwischen Venaco und Vivario, im Herzen der Insel, überquert der Zug eine 170 Meter lange Zugbrücke von Gustave Eiffel. Eine weitere einzigartige Zugstrecke ist die ‘Tram von Balagne’ die im Sommer entlang der Küste zwischen Calvi und l’Ile-Rousse fährt. Der kleine Zug stoppt an allen Stränden und ist manchmal nur ein paar Meter von Sand und See entfernt.
Zu welcher Jahreszeit nach Korsika?
Korsika ist herrlich zwischen April und Oktober. Die Natur ist im Frühling am schönsten, der Herbst bietet sich für Sportaktivitäten und Kulturreisen an. In diesen beiden Jahreszeiten sind die Temperaturen am angenehmsten. Korsika eignet sich aber auch sehr gut für einen Urlaub mit Kindern in den Pfingst- oder Maiferien. Im Juli und August ist absolute Hochsaison. Dann solltet ihr lieber keine komplette Rundreise über die Insel unternehmen, denn die Straßen sind dann voller und ihr kommt nicht gut voran. Und für Juli und August solltet ihr auf jeden Fall weit im Voraus eure Hotels buchen.
Cargesi (CC/CRT Corsica-Sylvain Alessandri)
Familientipps für Korsika
Fahrt ihr mit Kindern in den Sommerferien, wählt dann eine strategisch günstige Lage in der Nähe von Meer und Familienangeboten aus. Das Hinterland geht nämlich an vielen Stellen steil nach oben. Wer also etwas weiter von der Küste entfernt eine Unterkunft gebucht hat, muss auf dem Weg zum Meer jeden Tag kurvige Straßen zurücklegen. Alternative: Die Bucht von Santa Giulia, im Süden der Insel, hat beispielsweise einen schönen Sandstrand an einem flach abfallenden Küstenabschnitt sowie diverse Unterkünfte direkt am Meer. Diese Lage ist auch ideal, um Ausflüge nach Bonifacio und ins bereits erwähnte Bavella-Massiv zu unternehmen. Diverse kinderfreundliche Unterkünfte auf Korsika
An der Nordküste zwischen der L’Île Rousse und Calvi findet ihr einige lange Strände (bitte beachten: oftmals ohne Strandbars und Liegen). Diese lassen sich gut mit Touren zu den prachtvollen, kleine Bergdörfern im Hinterland von La Balagne, so wie dieses Gebiet heißt, kombinieren. Auch eine schöne Aktivität mit Kindern sind Bootstouren zu den unberührten Buchten und Stränden, wo man sich wie Robinson fühlt. Solche Touren werden von jedem größeren Badeort aus organsiert.
Alles in allem ist Korsika eine Insel mit vielen Gesichtern, die mit etwas Muße entdeckt werden will. Habt ihr keine Lust, eine komplette Rundreise zu unternehmen? Bei Booking.com findet ihr auch viele kleine, charmante Hotels, erstklassige Villen wie Villas Celias sowie Traumhotels am Strand.
(CC/CRT Corsica-Sylvain Alessandri)
Text: Josee Schouten frankrijk.nl / Fotos ganz oben: Bucht von Porto, Panorama-Küstenstraße, Calanques von Piana, Natur im Bavella-Massiv, Bergstadt Corte, Strand in der Nähe der l’Ile-Rousse, den Strandzug nach Balagne, wandern im Wald von Bonifatu. Fotos im Artikel: CRT Corsica (Sylvain Alessandri), Fotalia, Nicky Bouwmeester, Creative Commons (Dany Tolonga, Adam Fowler, Hans Dinkelberg/Uitdragerij, Alain Bachelier, Damien/phototrend.fr), Pierre Metivier, Rogiro, Orland76, velodenz.
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