1. Ein Morgenbad im Mittelmeer
Ganze 7 Kilometer ist der Strand entlang der Promenade des Anglais lang. Zwar ist dies ein Kieselstrand, doch das hält viele Niçois nicht davon ab, dort jeden Morgen ein erfrischendes Bad zu nehmen. Weiterer Vorteil: Wer früh am Strand ist, kann sich aus den vielen Liegen bei den Strandbars (das sind unsere Lieblings-Beachclubs) die passende auswählen.
2. Durch Vieux-Nice bummeln und die Cuisine Nissarde ausprobieren
Die Altstadt von Nizza ist ein charmantes Wirrwarr aus Gassen und Straßen. Herrlich, um hier spazieren zu gehen, zu shoppen oder auf einer Terrasse einen Kaffee zu trinken. Zwar ein bisschen touristisch, doch es gibt viele versteckte Ecken, die man gesehen haben sollte.Unser Greeter-Stadtführer Gaëtan zeigte uns das lokale Streetfood, Socca, das sich am besten als dicker, herzhafter Pfannkuchen umschreiben lässt. Ihr findet die Köstlichkeit am Stand von Theresa auf dem Cours Saleya oder ihr holt ihn euch ofenfrisch bei der Bäckerei in der 28 Rue Droite in Le Vieux Nice. Auch Lou Veilha ist bekannt für gute Socca.
Und lasst die Socca auf jeden Fall nur ein avant-goût sein, damit im Bauch noch Platz bleibt für die anderen fantastischen Spezialitäten der regionalen Küche, die in diversen Restaurants in Nizza unter dem Label La Cuisine Nissarde serviert werden. Auf den Speisekarten finden sich Gerichte, die man am besten als eine gelungene Verbindung aus der provenzalischen und der italienischen Küche umschreiben kann. Herzhafte, ehrliche Hausmacherkost. Unbedingt probieren: beignets de fleurs de courgettes (frittierte Zucchiniblüten), pissaladière Niçoise (eine Art Pizza mit Oliven und Anschovis), les petits farçies (mit Fleisch gefülltes Gemüse) und natürlich salade niçoise. In Le Vieux Nice können wir das schon seit 5 Generationen bestehende Familienrestaurant Da Acchiardo (38 Rue Droite) für ein repas Niçois empfehlen. Wir haben es uns auch bei La Table à Julie (50 Rue Arson) schmecken lassen, das in der Nähe des Bahnhofs Gare de Riquier liegt.
3. An der Küste und über die Promenade Anglais radeln
Der besagte Kieselstrand grenzt an die berühmte Promenade des Anglais. Ein breiter, autofreier Boulevard mit Bänken, Stühlen, Kunstwerken, Fitnessbereichen und einem Radweg, der bis zum Ende des Boulevards reicht.
Die rund 10 km lange Strecke führt euch weiter Richtung Westen zum idyllischen Küstenort Saint-Laurent-du-Var und dann weiter ins moderne Cagnes-sur-Mer. Am besten leiht ihr euch dafür ein Vélobleu aus, das ihr an diversen Ständen entlang des Boulevard vom lokalen Fahrradverleih-System mieten könnt.
4. Auf Floh- und Antiquitätenmärkten stöbern
Verrückt nach alten Möbeln und Deko? Dann seid ihr in Nizza genau richtig! Jeden Montag wird auf dem Platz Cours Saleya in der Altstadt ein bric-à-brac– bzw. Flohmarkt abgehalten. Aber auch das Antiquitätenviertel am Hafen ist absolut einen Besuch wert, denn dort gibt es fantastische Möbelgeschäfte und natürlich auch den Marché des Puces (Flohmarkt).
P.S. An allen anderen Tagen findet der ganz normale Markt am Cours Saleya statt – und auch der lohnt sich!
5. Kaffeetrinken im Szeneviertel Quartier du Port
Wenn in Nizza ein Ort absolut hip & happening ist, dann ist es dieses Viertel in der Hafengegend – vor allem der Bereich zwischen Place Garibaldi und Place Ile de Beauté. Die schönsten Straßen, Rue Bonaparte und Rue Cassini, strotzen nur so von einladenden Cafés und Bistros wie das Peixes oder das Comptoir Central Electrique.
Vor Kurzem eröffnete hier auf dem Place du Pin der Conceptstore JOYA LIFESTORE. Dort könnt ihr euch stundenweise einen Arbeitsplatz reservieren, bei jungen Designern shoppen gehen, euch auf eine Terrasse setzen und ein gesundes Mittagessen genießen oder an einer Verkostung teilnehmen, bei der die lokalen Biere im Fokus stehen.
6. Chillen und picknicken auf der Promenade du Paillon
Welch ein fantastisches Projekt, um einer Stadt ein jüngeres Gesicht zu verleihen!
An der Stelle des alten Busbahnhofs befindet sich jetzt eine 1,2 Kilometer lange Grünanlage. Dieser langgestreckte Park mit Wasserfontänen, Spielplatz, Kunstrasen sowie wunderbaren Picknickplätzen verbindet den alten mit dem neuen Stadtteil.
7. Ein Museum (oder 2 oder 3 oder 4!) in Nizza besuchen
Wusstet ihr, dass es in Nizza ganze 12 Museen gibt? Ihr habt also die Qual der Wahl. Wir haben sie schon einmal für euch aufgelistet. Das Museum für Moderne Kunst, MAMAC, liegt am Rande der Altstadt und ist absolut empfehlenswert. Über 4 Etagen verteilt findet ihr dort eine große Kunstsammlung mit allerlei Objekten – von Gemälden und Skulpturen über Fotografien bis zu kleinen Modellen und Modedesigns. Geht auf jeden Fall bis ganz nach oben, denn ihr könnt auch hinaus aufs Dach und habt von dort einen unvergesslichen Blick über die alte und die neue Stadt.
Ein weiterer fantastischer Aussichtspunkt ist der Hügel im Parc de la Colline du Château. Tipp: Wählt den Eingang in der Altstadt und nehmt dann Richtung Hafen den Lift beim La Tour Bellanda.
8. Mittagessen am Wasser
Das Azurblau des Mittelmeeres ist und bleibt unwiderstehlich. Doppelt genießen könnt ihr also während eines köstlichen Mittagessens am Wasser. Diverse Restaurants am Strand von Nizza bieten die Mahlzeiten tagsüber zu einem fairen Preis an, und wenn ihr euch etwas Gutes tun möchtet, geht dann ins Le Plongeoir. Dort gibt es nicht nur feines Essen, sondern auch eine fantastische Atmosphäre in einem ehemaligen Tauchturm im Meer! Hier findet ihr weitere Restaurant-Tipps.
9. Shoppen in der alten und neuen Stadt
In Vieux-Nice gibt es eine gute Mischung aus Souvenirläden, kleinen Concept Stores und Vintage-Boutiquen. Auf und rund um die Avenue Jean Médecin in Richtung des neuen Szeneviertels Libération findet ihr vor allem gut sortierte Fachgeschäfte, Weinhandlungen und die bekannteren Kaufhäuser. Ebenfalls dort, rund um den Place Masséna, liegt das Einkaufsmekka für Fans von Luxusmarken sowie das Kaufhaus Galeries Lafayette. Ist Nizza das ideale Reiseziel für Shopaholics? Auf jeden Fall! Mehr erfahrt ihr in unserem Shopping-Artikel.
10. Das lebhafte Viertel Libération erkunden
Das ehemals ruhige und bürgerliche Wohnviertel Libération hat sich in nur wenigen Jahren zu einem Szeneviertel gemausert, in das man gerne kommt. Einen wichtigen Beitrag leistete die Umwandlung des alten Bahnhofs Gare du Sud in eine öffentliche Bibliothek sowie die Errichtung einer Foodhalle, in der man ein abwechslungsreiches Speisenangebot an Ständen und in Restaurants findet. Kein Wunder, dass sich dies schnell zu dem Lunch-Hotspot in „Libé“ entwickelt hat.
Außerdem findet ihr direkt vor der Türe – am Place du Géneral de Gaulle – täglich (außer montags) den vielbesuchten Markt Marché de Libération mit einer großen Auswahl an frischen Produkten aus der Region. Der Marktplatz ist umgeben von vielen kleinen Cafés und Läden, in denen ihr echtes Pan Bagnat bekommt. Die Straßenbahn-Direktverbindung zum Place Masséna und in die Altstadt macht das Viertel gut erreichbar und dennoch bezahlbar. Das war wohl auch der Grund, warum erst kürzlich das hippe Yelo Hotel mitten im Viertel seine Neueröffnung feierte.
11. Die Küste per Boot oder Bus entdecken
Sucht ihr in Nizza die ultimative City- und Meererfahrung, dann ist eine Bootstour sicherlich eine gute Idee. Jeden Morgen und Mittag sticht vom Hafen ein (nicht allzu großes Boot) von TransCote d’Azur in See und fährt entlang der prachtvollen Küste Richtung Villefranche und Cap Ferret. (20 € Erw, 16 € Kinder 4-10 Jahre). Es gibt auch Tages-Kreuzfahrten nach Saint-Tropez, Cannes oder Monaco. Tipp für eine preiswertere Variante: Für nur 1,50 € könnt ihr auch den Bus zu den benachbarten Seebädern wie Villefranche, Beaulieu-sur-Mer, Juan-les-Pins und sogar Cannes oder Monaco nehmen! Und mit dem Zug seid ihr schnell in Eze-sur-Mer.
PRAKTISCHE NIZZA-TIPPS
– Nizza wird beispielsweise von Eurowings angeflogen (u.a. von München direkt) oder von Düsseldorf mit TUIfly.
Vom Flughafen aus könnt ihr ganz einfach die Straßenbahn – Linge 2 – zum Zentrum nehmen. Die bringt euch in 20 Minuten in die Innenstadt und kostet nur 1,70 € pro Fahrt! (Einzelkarten sind nur am Ticketautomat am Bahnsteig, also außerhalb des Flughafen-Terminals erhältlich. Bitte beachtet: Die Papier-Fahrkarten werden schrittweise durch digitale Tickets ersetzt).
– Seid ihr im Zeitraum zwischen dem 1. Juli und dem 6. November unterwegs, könnt ihr euch für den Pass Sud Azur Explore entscheiden. Dieser bietet unbegrenzte Nutzung von Zügen, Bussen und Straßenbahnen und kostet 35 € für 3 Tage, 50 € für 7 Tage und 80 € für 14 Tage. Erhältlich am Flughafen (Terminal 2), an allen Bahnhöfen sowie in den ZOU-Infostellen der Stadt. Weitere Infos
– Nizza hat ein Fahrradverleihsystem, Vélobleu, das man aber erst einmal verstehen muss … Am besten eröffnet ihr noch vor der Reise online einen Account auf Velobleu.org. Vor Ort müsst ihr dann gut die Anweisungen auf dem Anmeldemonitor (borne) am Stand befolgen. Wenn der Bildschirm angeht, drückt ihr auf „louer vélo“ (Rad mieten). Dann erscheint eine Handynummer (jedes Mal eine andere!). Diese müsst ihr anrufen (jeder Radfahrer separat!) und dann weiß das System, dass ihr einen Account habt (es erkennt eure Handynummer). Danach wählt ihr über den Bildschirm eine Fahrradnummer und koppelt das entsprechende Rad los, indem ihr (fest) am Schloss zieht. Gut aufpassen: Danach erscheint auf dem Schirm noch ein Code fürs Schloss. Am besten ihr fotografiert den Zahlencode, damit ihr ihn nicht vergesst. Möchtet ihr das Rad wieder zurückgeben, wählt Option 2 und verankert das Schloss wieder in der Buchse am Pfahl.
–Es gibt auch ausreichend Fahrradvermietungen wie Mobilboard.com, rent-bike.fr oder ebike-riviera.com für Profi-E-mountainbikes. Ihr könnt aber auch an einer organisierten Radtour teilnehmen, die u.a. von Baja Bikes angeboten wird.
– Praktisch für euren Citytrip ist der French Riviera Pass: ein Passe-partout für 24 Stunden (26 €), 48 Stunden (38 €) oder 72 Stunden (56 €) mit Gratis-Zugang zu diversen Museen, Bootstour (1 Stunde lang, wie oben beschrieben), Busrundfahrt, Segway-Tour, Shoppingcard etc. Für 4 € am Tag extra könnt ihr zudem kostenlos den öffentlichen Nahverkehr nutzen (Bus, Straßenbahn) inklusive der Fahrt vom Flughafen in die Stadt und Transport in andere Küstenorte (z. B. Antibes und Monaco).
Weitere Infos über Nizza findet ihr unter Explorenicecotedazur.com
Klickt euch hier weiter zum Nizza-Film von Carole und Josee
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Text: Josee Schouten, Foto: Josee Schouten, Carole Gölitz & Le Plongeoir
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