In manchen Rezepten für Hähnchen-Tajine mit Zitrone steht: „Man kann auch einfache Zitronen verwenden, denn die sind leichter zu bekommen und schmecken genauso gut …“ Das sehen wir anders. Vor allem die eingelegte Zitrone verleiht diesem Gericht seinen besonderen Charakter und sorgt für den typischen marokkanischen Geschmack. Das sehen auch die meisten französischen Köche so. Deshalb findet man citron confit bei jedem Olivenhändler in Frankreich und auch in den meisten französischen Supermärkten.
Wo gibt es in Deutschland eingelegte Zitronen?
In Deutschland findet ihr eingelegte Zitronen in marokkanischen Lebensmittelgeschäften, vereinzelt auch in Rewe-Supermärkten oder über den Online-Versandhandel wie Amazon. Schaut am besten auf der Produktbeschreibung nach, ob wirklich nur natürliche Zutaten verwendet wurden (Salz, Zitronen, Gewürze). Denn mit chemischen Zusätzen schmecken die Zitronen oft nicht (Spülmittelgeschmack). Alternative: Ihr könnt eingelegte Zitronen auch ganz einfach selbst machen. Doch dafür müsst ihr mindestens 3 Wochen im Voraus beginnen.
Rezept: Tajine de poulet aux citrons confits et aux olives
Zutaten (4 Personen)
4 Hähnchenschenkel (Haut entfernen)
150 g grüne entsteinte Oliven
2 eingelegte Zitronen (klein bis mittelgroß)
1 große Zwiebel (fein gehackt)
1-2 Knoblauchzehen (gepresst oder gehackt)
1 ausgepresste frische Zitrone (ca. 30 ml)
1 TL getrockneter Ingwer
1 TL Kurkuma
1 TL gemahlener Kreuzkümmel (Pulver)
2 EL gehackte frische Petersilie
2 EL gehackter frischer Koriander
evtl. 1,5 g Safran (geht aber auch ohne)
50 cl Hühnerbrühe
40 ml Olivenöl
Zubereitung
– Besonders viel Geschmack bekommt die Tajine, wenn das Huhn vorher mariniert wurde. Das solltet ihr mindestens 3 Stunden vor dem Kochen machen. Ihr könnt aber auch das marinierte Huhn am Vorabend in den Kühlschrank legen (wenn ihr nicht allzu spät am nächsten Tag kocht).
– Bereitet aus dem Olivenöl, dem Zitronensaft, den gehackten frischen Kräutern, den kandierten Zitronen (der Länge nach geviertelt oder halbiert), den Gewürzen (Ingwer, Kreuzkümmel, Kurkuma und eventuell Safran) und den Oliven eine Marinade zu. Pfeffer und Salz hinzufügen und alles gut vermengen. Dann die enthäuteten Hähnchenschenkel in die Marinade legen und mit den Händen die Marinade ins Fleisch reiben. Anschließend das Fleisch gut abgedeckt in den Kühlschrank stellen.
– Das Hähnchen aus der Marinade nehmen: Legt das Hähnchen in eine andere Schüssel, entfernt mit einem Löffel alle Reste der Marinade, die noch am Fleisch kleben, und gebt diese zurück in die Sauce. Die Marinade aufbewahren.
– Erhitzt in einer Tajine oder einem Bräter etwas Olivenöl und bratet das Hähnchen kurz an.
– Nehmt das Fleisch aus der Pfanne und nutzt das Bratfett, um darin die fein geschnittene Zwiebel anzudünsten. Sobald die Zwiebel Farbe annimmt, ein gut gefülltes Glas Wasser hinzugeben. 20-25 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen, bis die Zwiebel ganz weich ist. Die Zwiebel spielt in der marokkanischen Küche eine wichtige Rolle als Bindemittel für die Sauce, daher sollte man es in dieser Phase nicht eilig haben. Am Ende der Zwiebel-Garzeit den gepressten Knoblauch noch kurz mitköcheln lassen.
– Nun die Marinade in den Bräter gießen und das Hähnchen zufügen. Alles mit der Hähnchenbouillon übergießen.
– Lasst die Tajine 1 Stunde lang mit geschlossenem Deckel köcheln. Nach dieser Zeit hat die Sauce normalerweise die richtige Dicke (sämig). Ist die Sauce noch etwas zu wässrig, könnt ihr sie – ohne die Hähnchenschenkel (diese vorher herausnehmen) – noch etwas eindicken lassen.
– Zum Schluss das Hähnchen mit frischem Koriander bestreuen und Couscous dazu servieren. In Marokko macht man das nicht (niemals Couscous mit einer Tajine servieren). Aber den Franzosen schmeckt es so besser, da der Couscous durch die Sauce wunderbar cremig und schmackhaft wird. In Frankreich werden die Couscous-Körner übrigens semoule genannt. Als „Couscous“ bezeichnen die Franzosen ein komplettes Gericht aus Couscous mit Merguez, Fleisch und Gemüse.
Als Beilage könnt ihr eine Schüssel mit in Kreuzkümmel, Honig und Orangensaft gedünsteten Möhren servieren.
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Text: Nicky Bouwmeester, Fotos: Depositphotos
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