Derzeit fallen die Departements Nord und Pas-de-Calais unter die neue Region “Hauts-de-France”. Doch aus Nostalgiegründen ist diese Gegend für uns immer noch Nordfrankreich. Hier folgen 17 Gründe, warum uns dieses Gebiet so gut gefällt.
1. Die Opalküste ist wunderschön: Lange Sandstrände wechseln sich ab mit spektakulären Felsen und berühmten Klippen wie Cap Blanc Nez und Cap Griz Nez, etwas südlich von Calais.
2. Ihr findet in Nordfrankreich herrlich altmodische Badeorte mit hölzernen Badehäusern und Villen aus den 1920er-Jahren wie Wimereux und Le Touquet.
3. Die nordfranzösische Küche erinnert an diejenige von Flandern und bietet so unkomplizierte plats du jour wie Muscheln mit frischen Pommes, carbonade (Schmorfleisch mit Pfefferkuchen) oder einen Eintopf aus Kaninchen, Bier und Pflaumen.
4. Convivialité (Geselligkeit) ist in Nordfrankreich Trumpf und kein Cliché. Wer den Film Bienvenue chez les Ch’tis gesehen hat, weiß, wie die Franzosen selbst darüber denken: Je nördlicher ihr euch in Frankreich aufhaltet, desto offener und zuvorkommender sind die Bewohner. Und das merkt man!
5. Lille ist eine sehr freundliche Stadt – mit einer schönen Altstadt, einladenden Einkaufsstraßen, Brasserien und sehr guten Museen wie das Palais des Beaux-Arts und das Museum für moderne Kunst (LaM).
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6. Prinzipiell zeichnen sich die Departements Nord und Pas de Calais durch eine hohe Kulturdichte aus: Außer in Paris gibt es nirgendwo in Frankreich so viele Museen, die so nahe beieinander liegen.
7. Zu den Kulturstätten zählt auch das spektakuläre Museum Louvre-Lens (Foto), eine Dependance des berühmtesten französischen Museums. Es wurde an einem Standort erbaut, an dem früher eine Kohlemine stand.
8. Weitere kulturelle Hotspots der Region sind unserer Meinung nach La Piscine in Roubaix, ein Museum in einem ehemaligen Art-Nouveau-Schwimmbad (super!), das schöne Matisse Museum in Le Cateau-Cambrésis und das sehenswerte Spitzen- und Modemuseum in Calais.
9. Eine besondere Entdeckung: die Sieben-Tälerregion, eine für Ausflüge gut geeignete Landschaft, die sich durch Felder, Obstgärten, Wälder und Bäche auszeichnet.
10. Wer den lokalen Aperitif ausprobieren möchte, der begibt sich in Französisch-Flandern in ein estaminet, eine gemütliche, dunkle Kneipe, in der diverse Biere der Region ausgeschenkt werden.
11. Außerdem gibt es in Nordfrankreich immer mehr Lokalitäten, in denen die traditionellen Trink- und Essbräuche mit einer modernen Note versehen werden. Dazu gehört die hippe Rotisserie Froggy’s Tavern in Montreuil-sur-Mer (auch ein sehr schöner Ort!).
12. Bis vor rund 30 Jahren war diese Gegend ein wichtiges Abbaugebiet für Steinkohle. Die industrielle Vergangenheit wird im faszinierenden historischen Bergbauzentrum von Lewarde am Leben gehalten. Auch interessant: die terrils (Minenberge), die überall aus der Landschaft herausragen und von der Unesco in die Liste der Welterbestätten aufgenommen wurden. Hier kann man prima wandern und die spektakulären Ausblicke bestaunen.
13. Montreuil-sur-Mer (Foto) ist ein sehr charmantes Festungsdorf, das früher noch am Meer lag. Heute blickt man von dort auf eine grüne Hügellandschaft.
14. Auch Arras ist eine nette Stadt: klein und stilvoll, mit zwei großen Plätzen voller Straßencafés, interessanten Sehenswürdigkeiten und einem über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Wochenmarkt.
15. Wortwörtlich „wahnsinnig“ ist La Coupole, eine futuristische Raketenbasis, welche die Deutschen während des Zweiten Weltkrieges bei Saint-Omer errichteten. Man traut seinen Augen kaum …
16. Saint-Omer liegt außerdem in einer landschaftlich reizvollen Gegend mit einer unter Naturschutz stehenden Moor- und Polderlandschaft, die sich für Bootstouren eignet.
17. Gute „Stinkerkäse“ stammen aus dieser Ecke Frankreichs: Wer sich traut, sollte Maroilles (Foto), Coeur d’Arras, Vieux Boulogne und Boulettes d’Avesnes probieren. Oui, ça pique le nez…!
Text: Nicky Bouwmeester / Ulrike Grafberger, Fotos: E. Desaunois/Pas de Calais Tourisme (Cap Blanc Nez), Sanaa (Louvres-Lens), Frédérique Voisin-Demery (Maroilles), Rictor Norton & David Allen (Montreuil), Marine Escoin (moules-frîtes), Kevin (estimanet), Guillaume Bavière (Lille). Ivan Vandeboom (La Piscine), Guillaume Baviere (Arras).
Unsere Übernachtungstipps in Nordfrankreich:
– Maison 76 – B&B in Montreuil sur Mer
– Villa Maïa – Ferienhaus in Montreuil sur Mer
– La Grenouillère & La Maison de la Source – Hotel & Ferienhaus in La Madeleine sous Montreuil
– L’Hermitage – Hotel in Montreuil sur Mer
– Le Roi des Oiseaux – Ferienhaus in Montcavrel
– Un matin dans les bois – B&B in Loison sur Crequoise
– Hotel des Arts in Wimereux
– Les mini lofts de Paul & Virginie – Ferienwohnungen in Wimereux
– La Goelette – B&B in Wimereux
– Le Speranza – Hotel in Wimereux
– Atlantic – Hotel in Wimereux
– Hotel de la Baie in Wissant
– Holiday Park Cote d’Opale – Ferienhäuser in Equihen Plage
– Côté Mer – Hotel in Le Touquet
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Tekst: Nicky Bouwmeester Fotos: Karl Brunix, E. Desaunois/Pas de Calais Tourisme (Cap Blanc Nez, Montreuil), Nicky B (Louvres-Lens), Depositphotos.com (Lille, maroilles, carbonade, Cap Gris Nez landschap), Pixabay (La Piscine- Roubaix)
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