Sie sind wahre Zungenbrecher, zumindest für unsere deutschen Sprechmuskeln: Hier eine Liste von Wörtern, deren Aussprache selbst Frankreich-Erprobten mitunter nicht leichtfällt.
1. Association: Verein (assossjassjõ)
Vielen geht die englische Aussprache dieses Wortes leicht über die Lippen, während man sich mit der französischen oft ziemlich schwertut. Probiert es mal laut zu sagen, ohne zu nuscheln oder zu lispeln!
2. Serrurerie: Schlosserei (ßeerürrie)
Zum Glück braucht man eine serrurerie im Urlaub nicht so oft. Sprecht das Wort zehnmal hintereinander aus, und ihr bekommt Muskelkater in der Zunge. Die Franzosen verschlucken dabei gekonnt die dritte Silbe („re“).
3. Dératisation: Rattenbekämpfung (deerattisassjõ)
Paris hat in den letzten Jahren mit einer Rattenplage zu kämpfen, weshalb an Parkeingängen manchmal Schilder hängen, die verkünden: Fermé pour dératisation (geschlossen wegen „Entrattung“). Tolles Wort, aber schwierig auszusprechen, ähnlich wie prononciation (Aussprache) oder die oben genannte association.
4. L’œil: das Auge (löj)
Das zusammengepappte O und E kommt uns bekannt vor, aber wie klingt es, wenn noch ein „-il“ dahintersteht? Anders als in Wörtern wie bœuf oder œuf sprechen wir hier kein kurzes dumpfes Ö, sondern einen Laut, der sich zwischen „äöj“ und „öj“ bewegt. Wichtig ist dabei das deutlich hörbare J am Ende.
5. Abracadabresque: unglaubhaft, fragwürdig (abrakadabresk)
Dieses Wort ist ein Synonym für abracadabrant (ungewöhnlich, unwahrscheinlich), aber das bringt uns bei der Aussprache auch nicht weiter. Hier gerät die Zunge leicht ins Stolpern …
6. Réfrigérateur: Kühlschrank (reefrischeeratör)
In der modernen Umgangssprache kann man für Kühlschrank zum Glück auch frigo sagen, denn die lange Version (das „sch“ bitte stimmhaft aussprechen, wie das J in Journal) rollt längst nicht immer so geschmeidig aus dem Mund. Erst recht nicht, wenn man sich schon ein paar kühle Gläschen Bier oder Weißwein genehmigt hat. 🙂
7. Avion: Flugzeug (avjõ)
Komischerweise verstehen Franzosen oft „Avignon“ (die Stadt), wenn man als Ausländer:in vom Flugzeug (avion) spricht. Vielleicht weil wir das „vi“ zu stark dehnen und betonen, wodurch es auf einmal fast wie „avie(n)jõ“ klingt. Richtig ausgesprochen ist das I ganz kurz, eigentlich mehr ein J.
8. Coquelicot: Klatschmohn (kocklikoo)
Klar ist schon mal: Das C wird wie K ausgesprochen und das T am Ende ist stumm. Aber dazwischen hat man beste Chancen, sich zu verhaspeln …
9. Néerlandais: niederländisch (neeärlãdä)
Während allemand oder autrichien uns kaum Probleme bereiten, kommen wir bei anderen Nationalitäten schon mal ins sprachliche Schleudern, insbesondere bei néerlandais: Nachlässig ausgesprochen, klingt es für Franzosen nicht wie niederländisch, sondern wie irisch. Versucht also, in der ersten Silbe jeden noch so leichten I-Klang zu vermeiden, dann klappt’s auch mit dem Unterschied zwischen un Néerlandais und un Irlandais.
10. Mille-feuille: gefüllte Blätterteigschnitte (milföj)
Ein Mille-feuille ist ein süßes Teilchen aus geschichtetem Blätterteig mit einer köstlichen Füllung, ähnlich unserer Cremeschnitte. Geschrieben sieht das Wort komplizierter aus, als es ist: Das erste Doppel-L bleibt L, das zweite wird zum J-Klang. Wörtlich bedeutet der Name übrigens „Tausendblatt“, weil dieses unwiderstehliche Gebäck aus vielen (wenn auch nicht tausend) Blätterteigschichten besteht.
WUSSTET IHR SCHON?
Ein richtiger Zungenbrecher heißt auf Französisch virelangue oder fourchelangue. Das sind so Sätze wie Der Cottbuser Postkutscher putzt den Cottbuser Postkutschkasten:
Les chaussettes de l’archiduchesse sont-elles sèches, archisèches? (Sind die Socken der Erzherzogin trocken, richtig trocken?)
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Stimme: Carole Goelitz Text: Nicky Bouwmeester Bilder: Unsplash – Sophie Dale (Katze), Soroush Karimi (Augen), Irene Ortiz (Klatschmohn).
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