Diese fantastischen und seltenen Tiere sind der ganze Stolz derjenigen Regionen Frankreichs, in denen sie noch vorkommen. Einige Rassen konnten erfolgreich vom Aussterben gerettet werden, andere sind noch immer bedroht. Vom Rasta-Esel aus Poitou bis zu den fliegenden Pinguinen der Bretagne.
1. Esel aus Poitou
Wie Rasta-Esel sehen sie aus! Die baudet de Poitou haben derart lange Haare, dass sie sich von Natur aus zu Rastalocken eindrehen. Neben diesem schönen dicken Fell besitzen die Poitou-Esel auch auffällig große Ohren, weshalb sie unglaublich niedlich aussehen. Schon seit dem Mittelalter lebt diese Rasse in Westfrankreich, doch in den 1970er-Jahren waren nur noch 44 Tiere übriggeblieben. Dank eines speziellen Zuchtprogramms konnte die Anzahl inzwischen verdoppelt werden. Übrigens könnt ihr diese süßen Esel auch auf der Ile de Ré finden, wo sie zum Tragen von Meeressalz eingesetzt werden.
2. Schwarze Schweine aus dem französischen Baskenland
Le cochon noir ist eine alte Schweinerasse aus der Gascogne. In den 1980er-Jahren wäre sie beinahe ausgestorben, da sie sich nicht für die Massentierhaltung eignete. Doch ein paar Bauern aus dem französischen Baskenland beschlossen, diese Tiere weiterhin zu züchten und sie in kleinen Gruppen unterzubringen. Die vielen Ferkel lieben Gras, Körner und Kastanien. Inzwischen gibt es wieder 60 Bauernhöfe, welche die schwarzen Schweine (die übrigens auch schwarz-weiß gefleckt sein können) halten. Ihr saftiges Fleisch ist derart beliebt, dass „Porc noir de Bigorre“ seit 2015 ein AOC-Siegel besitzt.
3. Zwergschafe von der Insel Ouessant
Ouessant ist eine raue, stürmische Insel vor der Westküste der Bretagne, von der die allerkleinste Schafrasse der Welt stammt: Sogar die Böcke werden nicht höher als 49 cm! Auf der Insel selbst leben keine direkten Nachfahren der ursprünglichen Ouessantschafe mehr, allerdings auf dem bretonischen Festland … und in Deutschland und der Schweiz! So werden sie beispielsweise im Winter in die Weinberge gebracht, um dort Unkraut und Mäuse in Schach zu halten. Es gibt sogar eine „Interessengemeinschaft der Ouessantschafe Deutschland“.
4. Riesenhamster aus dem Elsass
Der Grande Hamster d’Alsace gehört zur Familie der Limburger und Belgischen Feldhamster. So wie dort ist auch in Frankreich das Nagetier ernsthaft bedroht: Lediglich in der Nähe von Straßburg im Elsass wird er noch ab und zu gesichtet. Der Grund für seine Populationsabnahme ist die Aufspaltung seines Lebensraums durch Autobahnen, weshalb im Elsass extra Tunnel für ihn gebaut wurden, die im Französischen den schönen Namen „hamsteroducs“ tragen.
5. Hermann-Schildkröten in der Provence
Der schönen, gelb-schwarzen tortue Hermann begegnet ihr mit etwas Glück auf der Insel Korsika oder im Var (im Massif des Maures und im Esterel-Gebirge). Doch aufgrund der vielen Waldbrände in Südfrankreich und den damit einhergehenden Vorsorgemaßnahmen (z.B. der Rodung des leicht brennbaren Unterholzes) ist die Schildkröte vom Aussterben bedroht. Und das, obwohl sie wirklich kein Weichei ist: Die Hermann-Schildkröte wird bis zu 60 Jahre alt, und ihr Panzer kann doppelt so viel wiegen wie sie selbst.
6. Wildpferde in der Camargue
Die Rasse der kleinen, grauen oder weißen Pferde lebt schon seit der Antike im Rhône-Delta und in den Sümpfen der Camargue. Das Pferd besitzt relativ große Hufe, mit denen es sich gut auf dem feuchten und sandigen Untergrund fortbewegen kann. Ursprünglich sind dies wilde Pferde, doch seit dem 19. Jh. werden sie auch von den gardians genutzt, den „Cowboys“ der Camargue.
7. „Fliegende Pinguine“ in der Bretagne
Die Inselgruppe Les Sept-Iles, gelegen vor der Nordküste der Bretagne, wird von Hunderten seltener Vogelarten bewohnt. Dazu gehört auch der Tordalk, der im Französischen pingouin torda genannt wird. Dieser schwarz-weiße Meeresvogel ähnelt tatsächlich einem Pinguin, doch im Gegensatz zu diesem kann er sehr gut fliegen und zieht seine Kreise über dem Wasser. Ein wunderschöner Vogel, der leider vom Aussterben bedroht ist, u.a. wegen der vielen Ölkatastrophen im Meer. In der Bretagne wurden nur noch 30 bis 40 Brutpaare dieses Meeresvogels gezählt.
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