Gesetze und Vorschriften in anderen Ländern – immer ein interessantes Thema! Dazu gehören auch diese neuen Regelungen in Frankreich: Was passiert gerade mit den legendären Gitanes? Und warum können die Franzosen ihre Fahrräder auf Kosten des Staates reparieren lassen?
1. Bußgeld bei unnötigem Besuch der Notaufnahme
Um die Notaufnahmen in den französischen Krankenhäusern zu entlasten, hat Frankreich vor Kurzem ein forfait d’Urgences eingeführt. Wenn der Besuch der Notaufnahme nicht zu einer Krankenhausaufnahme führt, dann bezahlt der Patient eine Strafgebühr in Höhe von 18 Euro. Bei Schwangeren und chronisch kranken Menschen fällt der Betrag geringer aus. Mit dieser Maßnahme hofft der französische Staat, den „Missbrauch“ von Notfalldiensten in nicht-dringenden Fällen einzudämmen.
2. Fahrrad-Reparatur auf Staatskosten
Der französische Staat möchte während der Corona-Pandemie den öffentlichen Nahverkehr in den Metropolen entlasten und das Radfahren stimulieren. Daher wurden zusätzliche Radwege angelegt, und alle Franzosen haben bis Ende 2020 Anspruch auf einen Coup de Pouce Vélo (Fahrrad-Unterstützung). Durch dieses Bonusprogramm erhält jeder Franzose, der sein Fahrrad in einer zertifizierten Fahrrad-Werkstatt reparieren lässt, eine Rückerstattung von 50 € (direkt an der Kasse). Goldene Zeiten für französische Fahrradmechaniker, denn das Gesamtbudget dieser Unterstützungsmaßnahme beträgt 60 Millionen Euro.
3. Strengerer Sprachtest bei Einbürgerung
Ausländer, welche die französische Staatszugehörigkeit beantragen, müssen seit August 2020 einen schwereren Sprachtest absolvieren. Während des 1,5 Stunden dauernden Examens (TCF ANF) erhalten die Bewerber einen Hörtest, einen mündlichen Test und jetzt auch einen schriftlichen Test auf B1-Niveau.
4. Päckchen Gitanes-Zigaretten fast 12 € in Frankreich
Konform der für mehrere Jahre geplanten Kampagne gegen das Rauchen hat der französische Staat den Zigarettenpreis drastisch erhöht. Seit 2018 stiegen die Kosten für ein Päckchen Zigaretten alle sechs Monate zwischen 0,40 und 0,50 €. Seit dem 1. November kostet in Frankreich eine Schachtel Gitanes 11,60 €, und für Marlboros muss man 10,40 € berappen.
5. Weg mit Plastik-Einwegverpackungen!
Seit Beginn dieses Jahres gilt in Frankreich ein Verkaufsverbot von Einweg-Geschirr und -besteck sowie Strohhalmen und Wattestäbchen aus Plastik. Ab 1. Januar 2021 wird dieses Loi anti-gaspillage (Gesetz zur Abfallvermeidung) weiter ausgebaut. So wird beispielsweise die kostenlose Verteilung von Plastikflaschen bei Veranstaltungen oder bei der Arbeit verboten. Ebenso kommt ein Verbot für Plastik-Konfetti. In den französischen Supermärkten werden an der Kasse Behälter für die Abfalltrennung aufgestellt, sodass der Verbraucher die Verpackungen seiner gekauften Produkte vor Ort entsorgen kann. Ebenfalls bemerkenswert: neue Elektrogeräte bekommen in Frankreich ab 2021 einen Aufkleber mit dem Hinweis, ob dieses Gerät bei Schäden repariert werden kann und wie lange die Ersatzteile noch erhältlich sind. Klasse!
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5 neue Gesetze in Frankreich
Bild: Peugeot-fahrad
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