Château La Coste, nördlich von Aix-en-Provence gelegen, kombiniert Top-Roséweine mit Kunstwerken berühmter Künstler. In diesem Sommer könnt ihr dort 24 Bilder von Bob Dylan bewundern sowie ein dauerhaft ausgestelltes Kunstwerk dieses vielseitigen Musikers.
Schon bei Ankunft auf dem Gelände von Château La Coste begegnet einem eine riesige Spinne in einem Weiher. Ein großartiges Kunstwerk von Louise Bourgeois. Das ist schon mal vielversprechend! Das Auto können wir außer Sichtweite unterhalb des Weihers stehenlassen. Zum Glück! Nichts stört nun die Aussicht an diesem herrlichen Flecken. Dann betreten wir ein niedriges, V-förmiges Betongebäude. Die Nüchternheit des Bauwerks und seine klaren Linien, scheinbar inspiriert von japanischem Tatami (Reisstrohmatten), spielen mit dem provenzalischen Licht.
Tadao Ando Art Centre
Schöner Wanderweg über das Gelände
Mit einer Karte in der Hand starten wir zu unserer Kulturtour über das Grundstück. Vorsichtshalber haben wir gute Wanderschuhe angezogen und eine Flasche Wasser mitgenommen, denn die Tour kann sich leicht auf 2 Stunden ausdehnen. Wenn ihr möchtet, könnt ihr aber auch eine Abkürzung nehmen. Die lange Route führt euch entlang und durch Weinberge, und auf dem Weg erfahrt ihr mehr über die verschiedenen Traubensorten.
Pscicopompos – Tunga
Wir spazieren durch die Wälder. Hügel rauf, Hügel runter. Und dabei genießen wir die Aussicht und die Kunstwerke, die wunderbar in die Landschaft eingebettet sind. Der halbkreisförmige cave (Weinkeller), ein Entwurf des französischen Architekten Jean Nouvel, liegt glänzend in der Sonne.
Der moderne Weinkeller, entworfen von Jean Nouvel
Kunstwerke von Calder bis Michel Stipe (REM)
Auch der japanische Architekt Tadao Ando ist hier gut vertreten. Aus seiner Hand stammen beispielsweise der Eingangsbereich, das Kunstzentrum und die Kapelle von La Coste. Weiterhin hat er auch ein Gebäude entworfen, in dem die Besucher mehr über die Umwelt erfahren. Sehr farbenfroh stehen in der Landschaft die Werke von Alexander Calder, Liam Gillick und Jean-Michel Othoniel. Manchmal muss man etwas genauer hinsehen: „The Foxes“ von Michael Stipe (Sänger von REM) stehen versteckt unter Bäumen.
Multiplied Resistance Screened – Liam Gillick
Weinprobe im Schatten
Am Ende der Strecke gelangen wir zu einem kleinen, provenzalisch anmutenden Platz, an dem das Café La Coste und die Verkostungsräume liegen. Hier – im Schatten – kann man herrlich das gute Essen und die Bio-Weine genießen. Dabei lassen wir unsere Erlebnisse Revue passieren und halten Ausschau nach Prominenten, denn die sollen hier ab und zu auch vorbeischauen. Auf jeden Fall ist uns Caramel begegnet, die Wachkatze von Château La Coste.
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Bob-Dylan-Ausstellung im Sommer 2022
In diesem Sommer zeigt das vielseitige Château La Coste auch eine Ausstellung von Bob Dylan. Als Grundlage für seine Bilder dienten dem Sänger Zeichnungen, die er während seiner Tourneen durch Europa und Amerika zwischen 1989 und 1991 anfertigte. In seinem Malstil zeigen sich Einflüsse von u. a. Monet, Matisse und Chagall. Die Ähnlichkeit zwischen den Bildern von Dylan und denjenigen der großen Meister des 20. Jahrhunderts könnt ihr vor Ort selbst vergleichen: Es werden nämlich auch Original-Werke der Maler-Ikonen gezeigt.
Bob Dylans 24 Meisterwerke sind noch bis zum 30. September 2022 zu sehen. Diese und andere Ausstellungen auf den Ländereien sind täglich zwischen 12.00 und 17.00 Uhr zu besichtigen. Die Skulptur von Dylan (Foto oben) bleibt für unbestimmte Zeit auf dem Gelände von Château La Coste stehen.
Weitere praktische Infos: Für die Kunst- & Architektur-Wanderung ist das Grundstück täglich von 10.00 – 19.00 Uhr, März – Oktober, Montag – Freitag geöffnet (10.00 – 17.00 Uhr in den Wintermonaten). Wanderung + Museumsbesuch: 15 €. Führung durch die moderne Cave von Jean Nouvel + Weinprobe 12 €: täglich in französischer Sprache um 11.00 und 15.00 Uhr, täglich in Englisch um 13.00 Uhr. Reservierung empfehlenswert. Weitere Infos: chateau-la-coste.com
PLUSPUNKTE
– Im Hauptgebäude gibt es ein Restaurant, geschmackvoll in einem modernen Baustil errichtet, in dem der argentinische Chefkoch Francis Mallmann grillades zubereitet (zum Mittag- und Abendessen).
– Der Museums-Shop verkauft schöne Gadgets, Kinderbücher über moderne Kunst und Bücher über die ausstellenden Künstler.
– Im Château selbst gibt es neuerdings Luxus-Suiten, in denen ihr übernachten könnt.
– Im Sommer wird ein umfangreiches Kulturprogramm veranstaltet – mit Konzerten und Openair-Kino im Weingarten.
Donegal – Larry Neufeld
Pavillon von Renzo Piano mit Wechselausstellungen
Restaurant-Terrasse am Weiher
Pscicopompos – Tunga
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Text: Camiel Oosterwaal, Josee Schouten und Martine Hollenberg, Fotos: Josee Schouten und Camiel Oosterwaal (Terrasse)
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