1. In Frankreich heißt Silvester Réveillon oder Saint Sylvèstre oder auch le Nouvel An. Der Neujahrstag am 1. Januar wird Jour de l’An genannt.
2. Franzosen feiern Silvester in der Regel zu Hause, gemeinsam mit Freunden und der Familie, oder in einem Restaurant. Völlig unüblich ist es, um Mitternacht nach draußen zu gehen und allen Nachbarn (oder auch Wildfremden) ein glückliches neues Jahr zu wünschen.
3. Der wichtigste Programmpunkt des Silvesterabends ist, wie könnte es anders sein, ein langes und ausgiebiges Essen: das répas du réveillon. Oft kommen dabei Austern auf den Tisch. Foie gras und Räucherlachs sind ebenfalls typische Silvestergerichte.
4. Champagner wird oft schon zum Aperitif gereicht, denn damit wollen die Franzosen nicht bis Mitternacht warten. Häufig wird zum Dessert oder um 24.00 Uhr erneut eine Flasche entkorkt.
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5. Neujahrsküsse werden in Frankreich also vor allem im häuslichen Kreis ausgetauscht. Nach alter Tradition tun Liebespaare dies unter einem Mistelzweig, le gui, der bei den Amerikanern schon zu Weihnachten zum Einsatz kommt.
6. Franzosen wünschen einander Bonne année (oder Bonne année, bonne santé = ein glückliches und gesundes neues Jahr). Diesen Wunsch kann man ruhig noch bis Ende Januar auf Karten schreiben, denn Neujahrskarten sind weitaus üblicher als Weihnachtskarten, welche in Frankreich kaum verschickt werden.
7. In Frankreich gibt es nur wenige Feuerwerkskörper: Das Zünden von Feuerwerkskörpern ist für Privatpersonen verboten, und nur wenige französische Gemeinden veranstalten Feuerwerke. Dies gilt nicht für die Skigebiete in den französischen Alpen, wo Feuerwerke am 31. relativ üblich sind. In Paris gibt es normalerweise eine Lichtshow am Arc de Triomphe, die mit einem kurzen und kleinen Feuerwerk Feuerwerk endet.
8. Franzosen sitzen am Silvesterabend nicht vor dem Fernseher, daher gibt es kaum Silvesterprogramme im französischen TV. Schlagerparaden sind ebenso wenig bekannt wie Livesendungen mit kollektivem Neujahrs-Countdown.
9. Um Silvester herum werden die étrennes (Geldgeschenke) ausgeteilt, unter anderem an die gardiens und gardiennes d’immeubles, also die Conciergen, die im Haus die Post verteilen, die Mülltonnen rausstellen und das Treppenhaus bohnern.
10. Eine Tradition wie das Neujahrsschwimmen gibt es in Frankreich auch, allerdings schon am Vortag: das Bain de la Saint-Sylvestre. In zahlreichen Badeorten der Bretagne hüpft man am Nachmittag des 31. ins Meer – trotz einer Wassertemperatur von um die 7 Grad. So geht es rundum erfrischt ins neue Jahr!
Bonne année 2024 à tous!
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Bilder CC/GUY-BUCHMANN (foie gras), CC/Drew Leary (Austern) und alte französische Postkarten.
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