Wir sind regelrecht verliebt in diese reizende Insel vor der französischen Westküste! Noirmoutier ist weniger voll als die Ile de Ré und etwas mondäner als die Ile d’Oléron – ein guter Mix aus Beschaulichkeit und Abwechslung. Außerdem herrscht dort eine typische Inselatmosphäre: etwas eigensinnig und herrlich abgelegen.
1. Le Passage du Gois
So heißt die Zufahrtsstraße zur Insel, die noch aus dem 18. Jahrhundert stammt und bei Flut unter Wasser steht. Die Überfahrt ist also ziemlich spannend und auch nicht ungefährlich: Autos dürfen nur zu bestimmten Zeiten hinüberfahren, doch es gibt keinen Schlagbaum, der einen warnen könnte. Denn die Flut kommt hier rasend schnell. Inzwischen gibt es auch eine moderne Brücke nach Noirmoutier. Ist euch die Passage du Gois also nicht ganz geheuer, dann habt ihr eine Alternative.
2. Inselgefühl
Abgesehen von der Brücke (welche Ré und Oléron übrigens auch haben) herrscht auf Noirmoutier immer noch ein echtes Insel-Feeling: vom Winde gekitzelt und weg von allem! Am intensivsten ist dieses Gefühl, wenn ihr an einem der verlassenen Strände an der Nord- und Nordostküste von Noirmoutier auf den Atlantik schaut … einfach magisch!
3. Fischerdorf Le Vieil
Ein Traum von einem Dorf auf der nördlichsten Spitze der Insel, in dem es kaum mehr als ein Café und einen kleinen Supermarkt gibt. Doch welchen Charme es ausstrahlt! Schmale Gassen mit Stockrosen, eine einsame Seemannskirche, ein Strand und ein Hafen, die beide bei Ebbe komplett trockenfallen, sowie niedrige, weiße Fischerhäuser, in denen man liebend gerne einen Sommer lang wohnen möchte …
4. Salinen und Fleur de Sel
Das andere Postkartenmotiv, das einem bei der Fahrt über die Insel begegnet, das sind die glitzernden Salzwasserbecken, umgeben von weißen Hügeln. Das Natursalz von Noirmoutier wird als Delikatesse gehandelt, und in vielen Geschäften auf der Insel könnt ihr Säckchen voller „Salzblumen“ (fleur de sel) erwerben.
5. Plage des Dames
Ein sehr fotogener Strand mit feinem Sand, hellblauem Wasser und weißen Umkleidehäuschen aus den 1930er-Jahren! An der linken Seite des Strandes führt ein langer Holzsteg in den Ozean, rechts könnt ihr über die Felsen zu einem weiteren schönen Strand klettern.
6. Kiefern bis ans Meer
Typisch für die französische Westküste, und auch auf Noirmoutier anzutreffen: Kiefernwälder, die bis zum Strand reichen. Auch die bereits erwähnte Plage des Dames wird von Steineichen und duftenden Strandkiefern umrahmt. In diesem großen Wald, Le Bois de la Chaise genannt, stehen weiterhin prachtvolle Villen aus der Belle Epoque.
7. Austern und Muscheln
Für Austernfans ist Noirmoutier ein Sehnsuchtsort. Sobald ihr auf die Insel kommt, dann seht ihr an der Straße ein Schild neben dem anderen mit der Aufschrift „huÎtres“ (Austern) oder „dégustation“ (Verkostung). Und auch Muscheln gibt es zuhauf!
8. Noirmoutier-en-l’Ile
Der Hauptort der Insel wurde um eine Burg mit hohen, weißen Türmen aus dem 11. Jahrhundert herum errichtet. Noirmoutier-en-L’Ile ist ein charmantes Dorf mit alten Kaufmannshäusern, einem kleinen Hafen, hübschen Einkaufsstraßen und vielen Restaurants.
9. Pêche à pied
Ein auf Noirmoutier beliebter Volkssport ist la pêche à pied oder auch Gezeitenfischerei. Bei Ebbe sieht man viele Leute mit einem Eimer und einer Schaufel oder einem Fischnetz im Watt herumlaufen. Im Schlick suchen sie nach Schalentieren und in den verbleibenden Wasserbecken zwischen den Felsen nach Fischen.
10. Radeln, radeln, radeln!
So wie die Nachbarinseln ist auch Noirmoutier eine wunderbare Insel zum Radfahren. Ganz flach, und innerhalb kürzester Zeit begegnen euch diverse Landschaften wie Wald, Salzsümpfe, Austernbänke, kleine Hafenbecken, Polder, Äcker und historische Windmühlen. Mit dem Fahrrad kommt ihr außerdem besser zu den „geheimen“ Stränden (die Sandwege, die von der Straße abzweigen, verraten euch, wo sie liegen). Typisch für die gemütliche Atmosphäre von Noirmoutier: Sogar Radfahrer begrüßen sich unterwegs mit einem freundlichen „bonjour“!
Tipp zum Übernachten! Ein schönes Hotel auf der Insel ist La Villa en l’Ile, keine 10 Gehminuten von der Plage des Dames und vor den Toren von Noirmoutier-Stadt gelegen. Das Hotel ist modern eingerichtet, hat ein Schwimmbad, die Besitzer sind sehr nett, und das Frühstück ist herrlich (frischer Kuchen, Brioches und Obstsalat). Schöne Campingplätze auf der Insel findet ihr über den Link unten.
Text & Fotos: Nicky Bouwmeester, außer Gezeitenfischerei (CC/marthelelièvre), Salinen (CC/A. Lamoureux), Noirmoutier-Stadt (CC/Evrard, Einleitungsfoto und Plage d’Anse rouge)
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