Das mediterrane Klima an Frankreichs Stränden genießen, durch historische Städte flanieren und dahin reisen, wo sich die Celebrities tummeln. Die Côte d’Azur hat einiges zu bieten. Bei dieser Vielfalt fällt es schwer, sich auf ein Reiseziel zu beschränken. Die ideale Lösung: ein Roadtrip. Wir stellen euch 10 Ziele vor, die einen Stopp wert sind.
Tipps für euren Roadtrip
Strecke: Wo genau die Côte d’Azur beginnt und wo sie endet, lässt sich nicht eindeutig sagen. Darüber kursieren verschiedene Meinungen. In den meisten Reiseführern erstreckt sich die Küstenregion von Cassis (bei Marseille) bis Menton an der italienischen Grenze. Dieser Bereich ist etwa 250 Kilometer lang.
Landschaft und Natur: Die Städte und Ortschaften entlang der Côte d’Azur bilden das gesamte Naturrepertoire von Gebirge bis Küste und Strand ab.
Klima: 300 Sonnentage im Jahr sorgen für ein mediterranes Klima, das selbst im Winter anhält und im Sommer durch die angenehmen Winde erträglich ist.
Reisezeitraum: Der beste Zeitraum für eine Reise liegt zwischen Mai und Mitte Oktober, wobei es von Juni bis August sehr heiß ist und die Orte von Touristen geradezu überfüllt sind.
Reisevorbereitung: Prüft vor eurer Abreise, ob ihr Ersatzteile für eurer Auto benötigt. Und achtet darauf, dass ihr rechtzeitig die französische Umweltvignette und eventuell auch eine Mautbox angeschafft habt.
1. Nizza
Die fünftgrößte Stadt Frankreichs und zugleich eines der schönsten Reiseziele an der Côte d’Azur ist Nizza. Die Metropole besticht durch ihre charmanten Gassen und den großartigen Blick auf den alten Hafen, heute der zweitgrößte Kreuzfahrthafen des Mittelmeers.
Eines der Highlights ist der Blick vom Schlosshügel (Colline du Château) inmitten der Stadt. Ein weiterer toller Ausblick erwartet euch auf der Promenade des Anglais, bekannt als die Prachtstraße Nizzas.
Wer Nizza zu Fuß erkunden möchte, startet am besten an der Place Masséna. Sein charakteristisches Rautenmuster und die Bauten im Belle-Époque-Stil mit ihren auffälligen, rot-weißen Fassaden verleihen ihm eine einzigartige Gestaltung.
Aus der breiten Masse der Stadtgebäude sticht eines besonders hervor: die Kirche Sainte-Jeanne d’Arc mit ihrem 65 Meter hohen Glockenturm, der mit deutlich sichtbaren Flammen verziert ist.
Zum Weiterlesen: unsere Artikel über Nizza
2. Saint-Tropez
Viele denken bei Saint-Tropez an eine extravagante und luxuriöse Stadt. Ursprünglich war es aber ein kleiner Fischerort, der sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu einem beliebten Reiseziel für prominente und reiche Gäste gewandelt hat. Die gelungene Mischung aus Kultur, Traumstränden und einem Hauch Glamour verleiht dieser Stadt eine unverwechselbare Atmosphäre. Den Beinamen „die Perle der Côte d’Azur“ hat sich Saint-Tropez also redlich verdient.
Eine der wichtigsten Attraktionen von Saint-Tropez ist der legendäre Yachthafen. Das gesamte Hafengelände ist eine ansehnliche Flaniermeile: jedes Segelboot und jede Yacht scheinen noch luxuriöser zu sein als die andere.
An Museen mangelt es Saint-Tropez ebenfalls nicht. Das Musée National de la Marine ist in einer Zitadelle in der Nähe des „Neuen Hafens“ untergebracht. Es widmet sich der französischen Seefahrt, informiert aber auch über die Entwicklung der Stadt vom 15. Jahrhundert bis heute. Fans des legendären Komikers Louis de Funès sollten das Museé de la Gendarmerie et du Cinéma de Saint Tropez auf keinen Fall verpassen!
Die Strände in Saint-Tropez sind traumhaft – gleich zwei von ihnen haben es ins Ranking der schönsten Strände Frankreichs geschafft. Einer davon ist der Plage de Pampelonne und beherbergt die berühmte Strandbar Le Club 55.
3. Juan-le-Pins
Der Badeort Juan-le-Pins ist schon seit Jahren ein Touristenmagnet. Das liegt unter anderem an den schönen Sandstränden und versteckten Buchten. Eine Besonderheit ist der Yachthafen Gallice. Die Gebäude in Juan-le-Pins sind im Art-Deco-Stil gehalten. Ihren Namen verdankt die Kleinstadt übrigens den Pinien, mit denen früher die gesamte Küste bewachsen war.
Der Ort ist aber nicht nur tagsüber ein attraktives Reiseziel, sondern auch ein Paradies für Nachtschwärmer: Hier gibt es zahlreiche Discos, Strandbars, Casinos und abends geöffnete Boutiquen. Eine der beliebtesten und bekanntesten Veranstaltungen ist das internationale Jazzfestival „Jazz à Juan“.
4. Monaco
Monaco ist ohne Zweifel ein echtes Juwel unter den Städten an der Côte d’Azur – und das, obwohl Monaco als unabhängiger Stadtstaat nicht zu Frankreich gehört.
Das Fürstentum Monaco hat viele Gesichter und bietet damit ein breites Spektrum von Sehenswürdigkeiten über schöne Strände bis hin zum Einblick in das Luxusleben der Reichen. So etwa der Fürstenpalast der Grimaldis in der Altstadt, der im 16. Jahrhundert errichtet wurde. Ein weiteres berühmtes Bauwerk ist die Kathedrale Saint-Nicolas aus dem Jahr 1875. Besucht auf jeden Fall auch den großen Yachthafen Port Hercule de Monaco und schaut euch bei einem Schaufensterbummel die Luxus-Boutiquen an. Monaco ist weltweit berühmt für das Casino Monte-Carlo. Das Casino wurde 1863 eröffnet, um die Fürstenfamilie vor dem Bankrott zu retten.
5. Cannes
Die einst unscheinbare Fischerstadt Cannes hat sich über die Jahre zu einem glamourösen Hotspot gewandelt, auch wenn sie nicht ganz so luxuriös ist wie Saint-Tropez. Die Kombination aus urbanem und mediterranem Flair macht die Stadt sehr sympathisch.
Cannes ist berühmt für die internationalen Filmfestspiele: Jedes Jahr im Mai strömen Besucher und natürlich Stars und Sternchen aus aller Welt in die Stadt, um bei diesem Großereignis dabei zu sein. Hauptveranstaltungsort ist das Palais des Festivals et des Congrès. In der Nähe des Palais findet ihr die „Star Allee“, sozusagen der „Walk of Fame“ von Cannes. Hier haben sich die wichtigsten Promis der Filmszene mit Handabdrücken und Unterschriften verewigt.
Die berühmte Promenade La Croisette verbindet die Strände mit der Stadt und führt zu Luxusboutiquen, Nobelrestaurants und hochklassigen Hotels. Doch Cannes hat auch eine andere Seite: Die malerische Altstadt „Le Suquet“ mit ihrer Architektur, den vielen Blumen und Pflanzen und einem lebendigen Treiben gibt einen guten Einblick in die Kultur und Geschichte der Stadt. Mehrere Wege führen auf verborgenen Treppenaufgängen und steilen Straßen im Mini-Format in das historische Viertel, das auf einem Hügel gelegen ist. Der Aufstieg wird mit einem traumhaften Panoramablick über Cannes belohnt.
6. Marseille
Die abwechslungsreiche Mischung aus Hafenstadt, Naturparadies und aufregenden Sehenswürdigkeiten hat Marseille den Beinamen „Kleines Paris“ eingebracht. Hier trifft Kunst auf mediterranes Ambiente und Gemütlichkeit.
Das Herzstück von Marseille ist der Vieux Port, der Alte Hafen, mit seinen Segelschiffen und Yachten. Dagegen kommt die Wallfahrtskirche Notre Dame de la Garde imposant daher. Sie thront auf einer über 160 Meter hohen Anhöhe, von der aus ihr die an- und abfahrenden Schiffe beobachten könnt. Ebenso sehenswert sind die Cathédrale La Major und das Schloss Saint Jean.
Auch für Liebhaber der Straßenkunst gibt es in Marseille viel zu sehen. Vor allem im Stadtviertel Le Panier haben sich lokale Straßenkünstler an den Wänden der Gassen verewigt. An jeder Ecke könnt ihr ein neues, farbenfrohes Werk entdecken. Lest hier unsere Insidertipps zu Marseille.
7. Sanary-sur-Mer
Die Hafenstadt Sanary-sur-Mer ist idyllisch zwischen Toulon und Marseille gelegen. Dieser Ort gilt als „Hauptstadt der deutschen Literatur im Exil“ und ist damit sehr geschichtsträchtig. Passend zum Thema gibt es einen Rundweg mit 40 Infotafeln, auf ihr Informationen über diese bewegte Zeit findet.
In Sanary-sur-Mer könnt ihr auch eine religiöse Erkundungstour starten und euch die Kapellen und Kirchen anschauen: Da gibt es die Chapelle Notre Dame de Pitié, die Chapelle des Pénitents Blancs und die Kirche Saint-Nazaire. Was sich ebenfalls lohnt, ist ein Gang auf den Wochenmarkt, der jeden Mittwochvormittag stattfindet und bis zu 300 Stände umfasst.
Außerdem ist die Route durch Sanary-sur-Mer sehenswert. Überzeugt euch selbst davon und schaut euch eine der schönsten französischen Straßen via Google-Streetview an.
6. Antibes
Die Stadt zählt zu den ältesten und geschichtsträchtigsten Orten an der Côte d’Azur. Zwischenzeitlich wurde sie von den Franzosen zu einer Festung umgebaut, deren Stadtmauer man sich heute noch anschauen kann.
Im Gegensatz zu dem Touristentrubel, der in Nizza und anderen französischen Städten herrscht, ist es in Antibes vergleichsweise ruhig. Ihr könnt in Ruhe die kleinen Gassen oder an der Promenade entlangschlendern. Unterwegs solltet ihr unbedingt dem Provinzialmarkt einen Besuch abstatten. Hier findet ihr lokale Spezialitäten, Kräuter, Seifen und viele andere tolle Produkte.
Ein Highlight ist zudem das Picasso-Museum mit dem dazugehörigen Schloss Grimaldi, in dem sich eine bemerkenswerte Sammlung an Kunstschätzen befindet. Die Häfen mit ihren prachtvollen Yachten zeigen die Stadt von einer völlig anderen Seite. Besonders eindrucksvoll ist der Port Vauban, der durch seine außergewöhnliche Größe europaweit Maßstäbe setzt.
9. Menton
Die Stadt Menton liegt an der italienischen Grenze und punktet mit dem mildesten Klima im Mittelmeerraum – mit über 300 Sonnentagen im Jahr gilt sie als Sonnenparadies, selbst im Winter.
Kein Wunder also, dass in Menton die unterschiedlichsten Pflanzenarten gedeihen. Im gesamten Stadtgebiet findet ihr beeindruckende Garten- und Parkanlagen, die zu botanischen Entdeckungstouren einladen. Trotz dieser Besonderheiten in den Garten- und Parkanlagen hebt sich einer vom Rest ab: der Zitrusgarten des Palais Carnoles mit der europaweit größten Zitrusgewächs-Sammlung. Menton ist weltweit bekannt für seine Zitronen. Die Früchte genießen in der Stadt einen Kultstatus, wie das jährliche Zitronenfest (Fête du Citron) beweist.
Menton hat aber noch mehr zu bieten: Die historische Altstadt mit der Basilika Saint-Michel Archange und ihrem markanten Glockenturm Campanin bestimmt das kulturelle Programm. Außerdem lohnt sich ein Besuch des Stadtmarktes. In den Halles Municipales werden Zitronen, unzählige andere Obst- und Gemüsesorten, Fleisch oder fangfrischer Fisch zum Verkauf angeboten.
Zum Weiterlesen: Menton: Zu Fuß durch die Stadt der Zitronen
10. Hyères
Die südfranzösische Küstenstadt Hyères liegt auf einer Halbinsel, die zum Teil unter Naturschutz steht. Ideal, um sich auf der Rundreise zwischendurch eine kleine Auszeit zu gönnen und einfach nur am Strand zu entspannen.
Wer doch etwas mehr sehen möchte, kann auf das Fort nahe dem Stadtzentrum wandern. Die jährlichen Veranstaltungen der Stadt sind vor allem für Sportler interessant: Seit über 40 Jahren wird der ISAF Sailing World Cup ausgetragen, bei der die Weltelite gegeneinander antritt.
Von Hyères aus könnt ihr einen Tagesausflug auf die Insel Porquerolles machen. Die traumhaften Strände laden dazu ein, die Seele baumeln zu lassen. Wollt ihr den Ausflug lieber etwas aktiver gestalten, könnt ihr mit geliehenen Fahrrädern die Insel erkunden und dabei Aussichtspunkte und wunderschöne Strandbuchten entdecken.
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Fotos: Depositphotos, ©Josee Schouten Saint Tropez, CC-BY/conrado-plano (Juan-les-Pins), CC-, Hyeres-Porquerolles©Hyeres Tourisme
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