Letzte Update: Januar 2025
1. Ist die Umweltplakette auf französischen Autobahnen Pflicht?
Nach wie vor ist die französische Umweltplakette auf französischen Autobahnen nicht verpflichtend; doch seit dem 1. Januar 2025 braucht ihr sie in allen französischen Städten mit mehr als 150.000 Einwohnern.
Das gilt auch für diverse Umgehungsstraßen, beispielsweise in Paris. Dort gehört die Vignette inzwischen zum Standard. Und immer mehr französische Departements können in Zeiten extremer Luftverschmutzung „temporäre Umweltzonen“ einrichten. Infolgedessen kann die Plakettenpflicht künftig (vorübergehend) auch auf denjenigen Strecken gelten, die durch diese Departements führen.
Damit ihr im Urlaub keine bösen Überraschungen erlebt, empfehlen wir euch, die französische Crit’Air-Vignette (4,91 €) mitzuführen. Und das gilt auch für die kommenden Jahre, denn diese Umweltplakette ist unbegrenzt gültig (solange sie lesbar ist).
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2. In welchen französischen Städten benötigt man eine Umweltplakette?
Wenn ihr vorhabt, über Paris zu fahren oder im Urlaub eine französische Stadt zu besuchen, braucht ihr auf jeden Fall die französische Umweltplakette. Wie bereits erwähnt, wurden alle Städte mit über 150.000 Einwohnern zu Umweltzonen erklärt. Man braucht dort eine Crit’Air-Vignette, und Autos der umweltschädlichsten Kategorien dürfen werktags zwischen 8.00 und 20.00 Uhr nicht mehr in die Innenstädte fahren.
Dies sind französische Städte (und Gemeinden) mit mehr als 150.000 Einwohnern: Paris, Lyon, Marseille-Aix-de-Provence, Toulouse, Lille, Bordeaux, Nizza, Nantes, Toulon, Douai-Lens, Straßburg, Montpellier, Rouen, Avignon, Grenoble, Rennes, Saint-Etienne, Tours, Béthune, Valenciennes, Metz, Orléans, Nancy, Clermont-Ferrand, Bayonne, Dijon, Angers, Mulhouse (Mülhausen), Le Havre, Le Mans, Reims, Caen, Perpignan, Pau, Brest, Chambéry, Saint-Nazaire, Saint-Denis, Limoges, Nîmes, Annecy, Amiens und Dunkerque (Dünkirchen).
Bitte beachtet: Dieselfahrzeuge und alte Benziner haben u.a. in Paris und Lyon nur eingeschränkte Zufahrtsmöglichkeiten.
5 große Städte aus dieser Liste hantieren inzwischen strengere Zulassungsbedingungen für die umweltschädlichsten Fahrzeuge, d. h. für Fahrzeuge mit einer Crit’Air-Plakette der Kategorie 3 und höher. Es handelt sich um Paris, Lyon, Straßburg, Montpellier und Grenoble. Die genauen Bestimmungen sind unterschiedlich, aber in Paris und Lyon gilt das Folgende:
PARIS: Plakettenpflicht bis weit außerhalb des Stadtzentrums und Fahrverbot für ältere Autos
Auch auf der Périphérique, also der Pariser Ringautobahn, braucht ihr jetzt verpflichtend eine Umweltplakette – und zwar im gesamten Großraum Paris bis zur Autoroute A86. Anhand dieses Aufklebers kann die Polizei sehen, wie umweltschädlich euer Auto ist. Denn im gesamten Gebiet (d. h. Innenstadt bis zur A86) gilt von Montag bis Freitag zwischen 8 Uhr und 20 Uhr ein Fahrverbot für Fahrzeuge der Crit’Air-Gruppen 3 bis 5.
Im Pariser Zentrum und im Großraum Paris dürfen ab dem Jahr 2025 an Werktagen nur noch Autos mit einer französischen Umweltplakette der Klassen 0 bis 2 fahren. Das bedeutet, dass Dieselfahrzeuge mit einem Baujahr vor 2011 und vor dem Jahr 2006 produzierte Benziner nicht mehr willkommen sind. Mehr über die Umweltplakette in Paris.
Oldtimer (älter als 30 Jahre) sind von diesen Vorschriften ausgenommen, sofern sie französische Kennzeichen haben.
3. Braucht man die Umweltplakette auch auf den Autobahnringen rund um Städte wie Paris und Lyon ?
Ja, siehe Punkt 2. In Paris und Lyon ist dies bereits der Fall, und es gilt für immer mehr andere französische Städte.
4. In welche Crit’Air-Kategorie fällt euer Auto?
Die französische Umweltplakette gibt es in 6 Kategorien, je nach Emissionsgrad des Fahrzeugs. Mit dem Simulationstool auf der Crit’Air-Site könnt ihr leicht herausfinden, in welche Kategorie euer Auto fällt. Die saubersten Fahrzeuge (Elektro- oder Wasserstofffahrzeuge) – die grüne Kategorie – haben in jeder Umweltzone Zugang.
5. Wie komme ich an eine französische Umweltplakette?
Die französische Umweltplakette, Crit’air genannt,kostet 4,91 € (hinzu kommen Versandkosten von 3,11 € plus 1,80 € für den internationale Versand). Der Aufkleber ist unbegrenzt und in ganz Frankreich gültig (sofern der Text lesbar ist).
Wer jetzt denkt „OK, dann hole ich mir das Ding beim ADAC“, hat leider Pech, denn der ADAC darf die französische Umweltplakette nicht verkaufen. Die Crit’air-Plakette kann nur auf dieser Website der französischen Regierung bestellt werden. Diese gibt es in einer französischen und einer englischen Version. Ihr benötigt ein deutliches Foto eurer Zulassungsbescheinigung und müsst die Emissionsklasse oder Euronorm eures Fahrzeugs angeben (sie steht auf der Bescheinigung).
Die Lieferzeit wird mit 3 bis 4 Wochen angegeben, doch meistens ist die Plakette schneller da. Wenn die Plakette nicht rechtzeitig für die Fahrt da ist, genügt es auch die E-Mail-Bestätigung mitzunehmen.
Und falls ihr sie doch erst im letzten Moment bestellt habt, keine Sorge: Wenn sie vor der Abreise noch nicht eingetroffen ist, könnt ihr auch die Bestellbestätigung – die ca. 1 Tag nach der Bestellung per E-Mail versandt wird – einfach ausdrucken und aufs Armaturenbrett legen.
6. Bestellung einer Vignette über ein Servicebüro: teurer, aber einfacher
Wenn euch das Ausfüllen eines fremdsprachigen Formulars auf Crit’Air zu kompliziert ist und ihr die Kosten für eine Serviceagentur tragen möchtet, dann geht auch das. Vignet-bestellen.de vermittelt deutschen Fahrzeughaltern eine Umweltplakette für Frankreich. Sie berechnen 19,95 € für den Bestell- und Bearbeitungsvorgang inklusive der Kosten für die Vignette. Ihr könnt dort auch eine Schweizer Vignette oder eine deutsche Umweltplakette erwerben.
7. Was riskiert man, wenn man ohne Umweltplakette fährt?
Man riskiert ein Bußgeld von 68,- €, wenn man ohne Plakette in eine Umweltzone hineinfährt. Außerdem gibt es an Tagen mit extremer Belastung oft Polizeikontrollen rund um die größeren Städte, die nur die saubersten Autos (niedrigste Kategoriezahlen) durchlassen. Paris wird ab 2026 mit Radargeräten ausgestattet, die auf Umweltplaketten prüfen können. In den meisten kleineren Städten, in denen die Umweltplakette ab 2025 verpflichtend ist, werden im ersten Jahr keine aktiven Kontrollen durchgeführt. So wurde es zumindest angekündigt.
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WICHTIG (2): Die Gesetzgebung rund um die französische Umweltplakette ändert sich ständig. Behaltet also unsere Website im Auge und folgt uns auf Facebook, um über die aktuellen Informationen auf dem Laufenden zu bleiben.
Wenn ihr sonst noch Fragen über die Umweltplakette in Frankreich habt, besucht die offizielle FAQ-Seite von Crit’air, herausgegeben von der französischen Verkehrsbehörde (auf Englisch).
Quellen: Crit’air-Website, l’Humanité und umwelt-plakette.de (zum Unterschied zwischen der permanenten Umweltzone (ZCR) und der vorübergehend erweiterten Umweltzone (ZPA) von Paris), ADAC, Text: Nicky Bouwmeester/CC frankreich-webazine.de Bilder: CC/Matthieu Milliot (Périphérique).
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