1. Place des Vosges: der schönste Platz von Paris
… und vermutlich auch der fotogenste. Bon, es überrascht uns nicht weiter, dass Emily (aus der Netflix-Serie Emily in Paris) dort so gerne ihre Selfies machte. Die Architektur des Place des Vosges ist schon seit Jahrhunderten eine Augenweide. Und der berühmteste Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, Victor Hugo, wählte diesen Platz als seinen Wohnort. Sein früheres Zuhause ist heute ein Museum, das erst vor Kurzem vollständig renoviert wurde. In den Arkaden rund um den Platz könnt ihr in diversen Cafés und Restaurants etwas essen und trinken – und manchmal hört man auch einen angehenden Opernsänger, der etwas aus seinem Repertoire zum Besten gibt. Tipp: Schlendert ein Stück weiter und schaut euch das Hotel de Sully an, das sich in einem prächtigen Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert niedergelassen hat.
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2. Flanieren und shoppen im südlichen Marais
Im Marais gibt es ein Nord-Süd-Gefälle: Der Norden (Haut-Marais) ist der „angesagtere“ Teil, während der Süden (oberhalb der Rue du Rivoli) der lebhaftere und touristischere, aber auch der schönere Bereich ist. Pas de stress, durch beide könnt ihr ganz entspannt nacheinander bummeln. Ein kleiner Vorgeschmack auf den südlichen Teil: Die Rue des Rosiers ist für die leckersten Falafels von Paris bekannt. Uns hat es am besten bei L’As du Fallafel geschmeckt. Außerdem gibt es dort hervorragende israelische Restaurants (denn das ist ein ursprünglich jüdisches Viertel) und sehr gute Bagels. In der Rue Vieille du Temple findet ihr urgemütliche, typische französische Bistros (Les Philosophes und Le Petit Fer à Cheval). Schick shoppen könnt ihr im südlichen Marais in der Rue du Temple und in der Rue Charlot. Weiter geht’s zum Einkaufen in die Rue des Francs-Bourgeois (die bekannteste und zentralste Straße, die zum Place des Vosges führt), wo ihr auch gleich eine Pause in einer der renommierten Crêperien einlegen könnt.
3. Ein originelles Kaufhaus: Le BHV/Marais
Im Haut-Marais findet ihr die französische Kaufhauskette Bazar de l’Hôtel de Ville (Le BHV), die kleine Schwester der Galeries Lafayette. Der Name klingt zwar weniger vertraut, aber unserer Meinung nach kann man dort mit genauso viel Vergnügen shoppen. Das liegt an der kreativen Einrichtung, den vielen jungen Marken und der inspirierenden Heimwerkerabteilung. Eine Straße weiter gibt es auch einen BHV/Homme, wo auf 3 Stockwerken elegante Herrenmode verkauft wird. Erfolgreich geshoppt? Eine weitere Empfehlung als Sahnehäubchen eures Einkaufbummels: Le Perchoir auf der Dachterrasse dieses schönen Kaufhauses.
Le BHV/Marais, 52 Rue de Rivoli
4. Trödel und Antiquitäten in Le Village Saint-Paul
Ein gut gehütetes Geheimnis im Herzen des Marais: Village Saint-Paul ist ein kleines, altmodisches Stadtviertel, das ein romantisches Flair ausstrahlt. Le Village Saint-Paul besteht aus einem Labyrinth miteinander verbundener Innenhöfe, in denen sich zahlreiche Trödel- und Antiquitätengeschäfte, Kunstgalerien und Restaurants befinden.
Le Village Saint-Paul, Rue Saint-Paul
5. Gratis-Kultur im Musée Carnavalet
In der zentral gelegenen Rue Francs-Bourgeois befindet sich dieses erst kürzlich renovierte Museum (Gratis-Eintritt, check!). Anhand von Gebrauchsgegenständen, einem Stadtmodell und Gemälden erfahrt ihr alles über die Geschichte von Paris. Allein das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert ist wunderschön und typisch für den Marais: In dieser Art hôtels particulier (Stadtpalais) wohnte der Adel zur Zeit des Sonnenkönigs (genauer gesagt: Dies war das Haus von Madame de Sévigné, die für ihre Briefe bekannt ist). Besucht auch unbedingt den schicken Innenhof, in dem im Sommer ein Pop-up-Café steht. Doch in diesem Viertel gibt es auch noch andere schöne Gärten und Innenhöfe.
Musée Carnavalet, 23 Rue de Sévigné
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6. Das Picasso-Museum
Das wichtigste Picasso-Museum der Welt befindet sich im Marais. Das ist auch kein Wunder, denn seine produktivsten und innovativsten Jahre hatte der berühmte spanische Maler in Paris. Bewundert dort Hunderte seiner Werke sowie weitere Bilder von berühmten Kollegen wie Cézanne, Degas und Matisse. Bucht hier euer Ticket online.
Musée Picasso, 5 Rue de Thorigny
7. Den Haut-Marais erkunden
Am vollsten (vor allem am Wochenende) ist der Marais in der Gegend rund um die Rue de Rivoli, Rue Vieille du Temple und den Place des Vosges. In den letzten Jahren hat sich dieser Abschnitt zu einer beliebten Touristenattraktion entwickelt, die auch zahlreiche Ladenketten beherbergt. Hipper und kreativer wird es – wie oben erwähnt – im Norden in Richtung Place de la Republique. In diesem „Haut-Marais“ wimmelt es nur so von trendy Cafés, Lunchrooms, Fotogalerien und bekannten Concept Stores (wie Merci). Empfehlenswerte Straßen sind die Rue du Poitou und die Rue de Bretagne, in der sich Le marché couvert des Enfants Rouges befindet (siehe unten).
8. Zum Mittagessen in die Markthalle von Enfants Rouges
Von all dem Herumschlendern bekommt man Hunger! Zum Glück könnt ihr dagegen etwas tun und im Le marché couvert des Enfants Rouges vorbeischauen. Das ist eine Markthalle, in der an diversen Ständen etwas zu essen angeboten wird. Die Pariser nehmen dieses Angebot begeistert an. Wenn ihr schon vor Ort seid, besucht dann auch mal das Fotogeschäft Images & Portraits. Es liegt am linken Eingang zum Markt, und ihr findet dort fantastische Fotos in einem historischen Stil.
Le marché couvert des Enfants Rouges, 39 Rue de Bretagne
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9. Patisserie, Schokolade und Eis
Köstlichkeiten gibt es in diesem Viertel in Hülle und Fülle (sorry, wenn ihr jetzt die Qual der Wahl habt). Gebäck wie Knish oder Strudel bekommt ihr bei den jüdischen Patisserien von Sacha Finkelsztajn oder Florence Kahn. Oder soll es lieber eine süße Kreation von Pierre Hermé oder Yann Couvreur sein? Bontemps la Patisserie lockt mit Torten im Marie-Antoinette-Stil und ist ebenfalls immer einen Besuch wert. Das beste Eis bekommt ihr bei Pozetto. Lust auf Schokolade? Dann ab zum Chocolatier Jean-Paul Hévin!
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10. Im Concept Store Merci herumstöbern
Merci ist ein sehr cooler Laden mit mehreren Stockwerken, in dem immer wieder andere Wohn-, Make-up- und Modemarken (wie Zalsuné, Leon & Harper, Swildens) angeboten werden. Oft gibt es auch witzige Kunstinstallationen oder kleine Ausstellungen. Um den Innenhof herum befindet sich eine Buchhandlung/Teestube und im Untergeschoss ein Mittagsrestaurant. Vogue bezeichnete diesen Laden als „a small paradise of Parisien chic“ – und genauso ist es! Es gibt übrigens noch mehr schöne Concept Stores in diesem Viertel wie Empreintes (Rue de Picardie) und The Broken Arm.
Merci, 111 Boulevard Beaumarchais
Genug gesehen vom Marais? Fans von beeindruckender Architektur und moderner Kunst sollten im Centre Pompidou im benachbarten Viertel Beaubourg/Les Halles vorbeischauen. Nutzt noch schnell die Chance, dieses Museum zu besuchen. Im Jahr 2025 wird es für 5 Jahre schließen und in dieser Zeit gründlich renoviert. Bestellt am besten im Voraus Skip The Line-Tickets – auch dann, wenn ihr schon in Paris seid, denn die Tickets könnt ihr auf dem Smartphone vorzeigen.
Centre Pompidou, Place Georges-Pompidou
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Text: Martine Hollenberg, Fotos: Cover Mana 5280UNSP, Musee Carnavalet Interieur OT Paris ©Cyrille Weiner, Commons (Le marché couvert des Enfants Rouges) , Depositphotos
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