Wo Wasser ist, dort ist Leben. Das war schon immer so. An der Rhône liegen Dörfer und Städte, deren Geschichte bis in die vorchristliche Zeit zurückreicht. Welche Orte sind einen Besuch wert? Josee und Carole berichten über die schönsten Zwischenstopps während ihrer Radtour über die ViaRhôna.
Chanaz – mittelalterliches Hafenstädtchen (Savoyen)
Chanaz ist ein idyllisches, fast 500 Jahre altes Dorf mit einem hübschen Hafen. Ein Hafen mitten in Savoyen? Klar, denn Chanaz liegt am Canal de Savière, der die Rhône mit dem See Lac du Bourget verbindet. Am Kai liegen die Freizeitboote und Flusskreuzfahrtschiffe; und sie haben eine strategisch gute Lage: Wird es heute eine Tour auf der Rhône oder eine Fahrt über den See?
Vienne – Geschichte voller Musik (Rhônetal)
Eigentlich der falsche Ansatz: Vienne hatten wir bisher nur als strategisch gut gelegenen Zwischenstopp auf der Reise in den Süden im Hinterkopf gehabt. Shame on us, denn dies ist wirklich eine schöne Stadt! Mit viel Geschichte und Überresten aus der Römerzeit. So bietet das Amphitheater im Sommer eine prachtvolle Kulisse für die vielen Musik- und Theateraufführungen, beispielsweise während des Jazzfestivals vom 28. Juni bis zum 15. Juli 2017. Bummelt mal durch die Altstadt voller schöner Einkaufsstraßen! Vermutlich landet ihr dann früher oder später auf dem Place Charles de Gaulle, der in unseren Augen einer der größten Überraschungen der Stadt bereithält, denn in seiner Mitte steht der römische Tempel Auguste et de Livie. Er wurde vor Kurzem restauriert und ist von schönen Cafés und Restaurants umgeben. Auch in kulinarischer Hinsicht hat sich Vienne einen Namen machen können: Viele Besucher nehmen für das Sterne-Restaurant La Pyramide einen Umweg in Kauf. Es gibt ein Gastronomie- und ein (durchaus bezahlbares) Bistroangebot, Plätze drinnen und draußen, außerdem Mittag- und Abendessen. Wenn man also schon mal hier ist, sollte man sich was Gutes gönnen.
Valence – Aussicht auf den Vercors (Drôme)
Die ViaRhôna führt vom Wasser weg ins Zentrum von Valence, wo man die Route auch mal verlassen sollte (man findet sowieso wieder zurück), um kreuz und quer durchs Zentrum zu radeln. Die kleinen Einkaufsstraßen, die einladenden Straßencafés auf dem Boulevard Maurice Leclerc und der Champ de Mars mit der fantastischen Aussicht auf die Berggipfel des Vercors sind einen Abstecher wert.
Tain l’Hermitage und Tournon-sur-Rhône – zum Träumen! (Drôme & Ardèche)
Zwei wunderbare, mediterrane Dörfer, die sich gegenüber liegen, getrennt durch die Rhône und über eine prächtige römische Brücke miteinander verbunden. Der eine Ort liegt im Departement Drôme, der andere im Departement Ardèche. Beide eignen sich hervorragend dazu, um mal die Beine auszustrecken, eine Mittagspause einzulegen oder eine Nacht zu bleiben. Wenn ihr etwas Zeit habt, dann brecht unbedingt zu einer E-Biketour durch die Weinberge auf.
Viviers – der Charme des Südens (Ardèche)
Weiter Richtung Süden, an Montélimar vorbei und am rechten Ufer der Rhône liegt Viviers. Ein wunderschöner mittelalterlicher Ort mit Stadtmauer und Kalksteinhäusern mit terrakottafarbenen Dachziegeln, der auf und an einem Felsen errichtet wurde. Besucht auch mal das Fremdenverkehrsbüro, denn es befindet sich im alten Bischofspalast. Nehmt danach den steilen Weg nach oben zur Kathedrale, die ein echter eye-catcher ist. Außerdem ist der Panoramablick vom Garten aus phänomenal. Wieder nach unten geht es durch zahlreiche, kleine Straßen. Wir haben noch eine Kaffeepause im Innenhof des Künstler-Restaurants La Marguerite Rouge eingelegt, in dessen historischem Gebäude man auch übernachten kann. Aber dann im Flower-Power-Ambiente!
Wollt ihr mehr über die Radtour von Josee und Carole entlang der ViaRhona wissen? Lest dann ihre Reportage ViaRhôna, den ersten Teil (Savoyen, Ardèche und Drôme) und die Fortsetzung davon bis zum Mittelmeer.
Weitere praktische Informationen über die neue, außergewöhnliche Radroute gibt es auf ViaRhona.com
Text: Josee Schouten/Ulrike Grafberger
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