La Piscine
Typisch Côte d’Azur ist dieses dekadente Getränk, das man in den teuren Strandbars bestellen kann. Es handelt sich um einen Champagner in einem großen Weinglas voller … Eiswürfel! Manchmal gibt es noch eine Zitronenscheibe dazu. Schade um den guten Champagner, werdet ihr jetzt sicher denken. Und irgendwie ist es das auch. Doch laut der vielen weiblichen Fans ist La Piscine herrlich erfrischend. Inzwischen bekommt er Konkurrenz vom Mojito-fraise und vom Mojito-framboise.
Le Rosé-pamplemousse
Kaum zu glauben, doch das gibt es wirklich: Rosé, dem (künstlich) Grapefruitaroma hinzugefügt wurde. Oder das von Kirschen, Pfirsichen oder Erdbeeren. Seit Jahren ist dies der Mega-Hit an diversen Küstenabschnitten, von wo aus der aromatisierte Rosé seinen Siegeszug in andere Regionen Frankreichs angetreten hat. Der Wein schmeckt stark nach Limonade, weshalb der „Rosé-pamp“ (auch) bei einem jungen Publikum sehr beliebt ist.
Le Kir oder le Blanc-cass’
Schon seit den 1960er-Jahren ist dieser Lieblings-Aperitif der ländlichen Regionen Frankreichs nicht klein zu kriegen. Der Mix aus Weißwein und Crème de Cassis stammt eigentlich aus der Bourgogne, wird aber seit Jahrzehnten in allen Ecken Frankreichs serviert. Die Crème ist ziemlich süß, sodass selbst der trockenste Vin de Pays noch gut zu trinken ist. Es gibt auch eine schickere Variante, nämlich den Kir Royal, für den man Champagner oder Crémant verwendet. Und manchmal wird auch Brombeerlikör (Crème de Mûre) anstatt Cassis genommen. Den ganz normalen Kir bestellen die Franzosen auch als „blanc-cassis“ oder – unter Insidern – als „blanc-cass“.
Der Hipster-Cider
Nachdem der Aperol-Spritz 4 Sommer lang der absolute Trend-Aperitif in Paris war, steigen nun viele Pariser um auf Cider. Passt ja auch perfekt zu den Vorlieben der Hipster – bio, lokal und irgendwie hausgemacht. Die jungen Brauereien in der Normandie und aus dem Großraum Paris sind auf diesen Zug natürlich gleich aufgesprungen und produzieren nun hübsche Flaschen mit noch hübscheren Etiketten, so wie man sie auch vom neuen Biertrend kennt. Natürlich haben die hippen Cider-Marken auch außergewöhnliche Namen wie Le Coq Toqué („der bekloppte Hahn“) oder Appie, créateur de cidre.
Le Cognac-Schweppes oder le Surfeur
Eine bemerkenswerte Variante des englischen Gin Tonics ist jene mit Cognac anstatt mit Gin. Cognac-Hersteller kamen vor rund 10 Jahren mit diesem Getränk als Marketing-Stunt auf den Markt – und seitdem ist der Longdrink in Charente und Umgebung ein echter Hit. Der CS ist genauso heimtückisch wie der GT, denn er schmeckt köstlich frisch, steigt aber ziemlich schnell zu Kopf. Übrigens: Wenn man in Frankreich einen normalen Tonic bestellen möchte, dann sollte man nach „Schweppes“ fragen, sonst versteht einen der Ober nicht, denn aus dem Markennamen ist inzwischen die Getränkebezeichnung geworden.
Le Cocktail au Floc de Gascogne
Als eine Art Versuch, einem etwas in die Jahre gekommenen Regionalgetränk wieder neues Leben einzuhauchen, kann man die diversen Cocktails mit Floc de Gascogne betrachten, die im Südwesten Frankreichs kursieren. Diesen mit einem Schuss Armagnac (erinnert an Port und ähnelt einem Pineau des Charentes) aufgepeppten Wein bekommt man im Department Gers zum Beispiel häufigin einer halbierten Melone als Vorspeise serviert. Als trendy Aperitif wird der Floc auch wahlweise mit Fruchtsaft, frischem Basilikum, Tonic oder Perrier und Zitrone gemixt.
L’Aperol-Spritz
Die Franzosen mögen sich ja mit den Italienern ewig darüber streiten, wer die beste Küche hat. In Bezug auf Getränke zeigt man sich offener, denn der aus Italien stammende Aperol-Spritz ist seit einigen Jahren in Paris schwer im Trend. Die Pariser Szene ist von diesem venezianischen Mixgetränk derart begeistert, dass man in Paris gar von einer „Spritzmania“ spricht. Wohl ganz nach dem Motto: When in Paris, do as the Venetians do… ? 🙂
Le Kir alpin
In Österreich nennen sie es Hugo, in den französischen Alpen Kir alpin. Beide Mixgetränke aus den Bergen bestehen aus Holunderblütensirup, Sekt und frischer Minze (beim Hugo kommt noch etwas Zitrone hinzu). Carole brachte aus Les Portes du Soleil folgendes Rezept mit:
Zutaten:
▪ 3 cl Holunderblütensirup
▪ 9 cl Sekt (oder Crémant oder Prosecco)
▪ 5 oder 6 frische Minzblätter
▪ Eiswürfel
Zubereitung:
Alle Zutaten in ein Glas geben und kurz umrühren. Schmeckt übrigens auch gut ohne Alkohol, dann mit Sprudel statt mit Sekt. Minze und eventuell eine Zitronenscheibe hinzufügen.
Santé!
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Text: Nicky Bouwmeester/Ulrike Grafberger, Foto links oben: Aperitif-Wein „French Apéro“ der Marke French Tonton, Schweppes/CC CameliaTWU, Floc de Casgogne, Cocktail-Foto von Nancy/La Petite Couronne.
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