Nicht alles lässt sich immer per E-Mail regeln. Will man unterwegs seine Unterkunft erreichen oder einen Tisch im Restaurant reservieren, greift man am besten zum Telefon. Doch wie telefoniert man richtig auf Französisch? Diese Liste hilft dir, folgende Fehler zu umschiffen.
Tipp 1 – Stell dich nicht gleich am Anfang vor (das stiftet Verwirrung)
Wir sind es gewohnt, unseren Namen zu sagen, wenn wir jemanden anrufen. In Frankreich kann das – gerade bei Hotels oder Restaurants – für verwirrtes Schweigen am anderen Ende der Leitung sorgen. Üblich ist, zunächst sein Anliegen vorzutragen, bevor man seinen Namen nennt. Zum Beispiel: „Bonjour, je vous appelle pour vérifier ma réservation / pour réserver une table…“ oder „J’appelle à propos de…“. Erst nach dieser Einleitung stellt man sich vor. Oder man wartet, bis die Person am Telefon nach dem Namen fragt. („Oui bien sûr, votre nom, Madame?“)
Tipp 2 – Anrufe ohne Namen annehmen
Wenn wir angerufen werden, melden wir uns mit unserem Namen. In Frankreich ist das absolut unüblich. Schließlich dürfte der Anrufer ja wissen, wen er sprechen will, und wenn nicht, führt er vielleicht etwas im Schilde. Daher meldet man sich auf Französisch am Privatanschluss einfach mit einem knappen „Allô?“ und wartet ab, was der Anrufer von einem will.
Tipp 3 – Lass dich von Zahlen nicht irremachen
Wenn Franzosen Telefonnummern aufsagen, teilen sie diese fast immer in Zweiergruppen ein. Der Zahlenbrei, der dann in zumeist atemberaubendem Tempo folgt, ist selbst für Französisch-Asse oft schwer zu entschlüsseln. „Soixante-dix-huit“ (78) – „quatre-vingt-dix-neuf“ (99)… Unser Trick: Die Nummer sofort Ziffer für Ziffer wiederholen, um sicherzugehen, dass man alles richtig verstanden hat. „Alors vous dites: sept – huit – neuf – neuf?“ Der Gesprächspartner fährt dann in der Regel in einzelnen Ziffern fort, was die Sache bedeutend leichter macht.
Tipp 4 – Kenne Begriffe wie „arobase“ und „le tiret du six“
Auch das Buchstabieren einer E-Mail-Adresse (adresse mail) am Telefon ist mit Tücken verbunden. Franzosen sagen nicht „at“ für den Klammeraffen, sondern das exotisch anmutende Wort „arobase“. Noch so ein gemeiner Fallstrick: der Bindestrich. Manchmal hört man Franzosen vom „tiret du six“ sprechen. Dann ist es von Vorteil, wenn man weiß, dass sie damit den Bindestrich meinen. Der steht auf den meisten französischen Tastaturen nämlich unter der 6, daher die Bezeichnung als „Strich von der Sechs“.
Tipp 5 – G und J nicht verwechseln
Auch einzelne Buchstaben können zu Missverständnissen führen, wenn man sie falsch ausspricht. Das E wird im Französischen wie „öh“ und nicht wie „eh“ ausgesprochen, das W nennt sich „double v“ (also Doppel-V). Nichtfranzosen verwechseln auch leicht die sehr ähnlich klingenden Buchstaben G und J. Das G heißt „jee“, das J „jie“ (jeweils mit J wie in Journal.)
Tipp 6 – Keine Personen „verschenken“
Falls du alleine nicht weiterkommst und das Gespräch jemand anderem übergeben willst, sag nicht je vous „donne“ mon mari, denn das würde bedeuten, dass du deinen Mann verschenken willst. Franzosen benutzen in diesem Fall nicht das Verb donner, sondern passer: „Je vous passe mon responsable“, „Je vous passe la réception“ usw.
Tipp 7 – Vergiss die Landesvorwahl nicht
Wenn du in Frankreich deine deutsche Handynummer angibst, denk dann auch an die Landesvorwahl. Sonst landet der Rückruf bei einem französischen Anschluss, der zufällig dieselbe Nummer hat. Diktiere also zuerst „zéro-zéro, quarante-neuf“ (0049) und danach deine Nummer ohne die erste Null.
Nützliche französische Telefonsätze
J’ai eu votre message. Ich habe Ihre Nachricht erhalten / abgehört.
Est-ce que je vous dérange? Störe ich Sie gerade?
J’aimerais parler à… Ich hätte gerne … gesprochen.
Un instant s’il vous plaît, je prends de quoi noter. Augenblick bitte, ich suche schnell was zum Notieren.
Puis-je laisser un message? Kann ich eine Nachricht hinterlassen?
A quelle heure serait-il préférable de vous rappeler? Wann kann ich Sie am besten zurückrufen?
A quel numéro puis-je vous joindre plus facilement? Unter welcher Nummer kann ich Sie direkt erreichen?
Text: Nicky Bouwmeester, Foto: Carole Gölitz
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