Surf’s up
Die rollenden und vor allem sich hoch aufbauenden Wellen des Atlantiks ziehen jedes Jahr wie ein Magnet Hunderttausende von Surfern an. Biarritz hat sich bei den Surfern einen Namen gemacht, Hossegor ist the place to be während der jährlichen ASP World Tour, doch auch Lacanau, Moliets, Mimizan, Ondres, Anglet, Guethary, Seignosse und Hendaye sind begehrte Surfspots. Und wir haben sicher noch ein paar Namen vergessen!
Natural Surf Lodge: Welch ein Traumort für ein Surfcamp!
In Seignosse entdeckten wir die Natural Surf Lodge, ein Öko-Surfcamp für Anfänger und Fortgeschrittene. Man muss erst einmal ein bisschen suchen, denn die Lodge liegt etwas versteckt, rund 15 Minuten vom Meer entfernt. Welch ein fantastischer Ort! Ein alter Bauernhof mit diversen Nebengebäuden in einer grünen Oase. Alte Bäume (mit Baumhaus!), ein großer Rasen, eine offene Scheune, in der man chillen kann sowie ein paar fröhlich bunte Zimmer für 2, 3 oder 4 Personen. Claire und Stephan, mit Leib und Seele begeisterte Surfer, wollten einen Ort schaffen, der sich ganz und gar an dem way of life von Surfern orientiert. Einen relaxten Platz, wo man einfach, aber gut schlafen kann, wo man – wenn man möchte – zusammen mit den anderen im Haupthaus kochen, danach auf den Sofas chillen oder an den langen Holztischen noch zusammensitzen kann. Oder man schaut bei der täglich stattfindenden Yogastunde vorbei. Denn ein gutes Gleichgewicht auf den Wellen erfordert auch einen guten Einklang von Körper und Geist.
Relaxte Atmosphäre
Wir haben uns hier absolut wohlgefühlt. Welch eine herrliche laidback Atmosphäre! Ganz Friede, Freude, Eierkuchen, nur unterbrochen von der Struktur der täglichen Surfkurse. Diese finden in der eigenen Natural Surfschule statt, am Strand Casernes von Seignosse. Hier kann man auch als Nicht-Gast Surfstunden buchen oder ein Board mieten. Im Juli und August liegt der Fokus auf Jugendlichen (mit oder ohne Familie).
Preis Vor-/Nachsaison ab 445 €, Juli/August 515 € bis 635 € (6 Nächte inkl. Frühstück + Kurs + Material). Familienrabatt. Yogastunde auf Wunsch: 60 € für 5 Einheiten. Info: www.naturalsurflodge.com
SUP-Erfahrung in Saint-Jean-de-Luz
Stand-up Paddling ist inzwischen mehr als nur ein Hype; es hat sich etabliert. Auch im kleinsten Badeort und mit Sicherheit auf den vielen Seen direkt hinter der Küste trifft man sich derzeit zum SUPen. In Cap Ferret haben wir sogar eine ganz neue Variante gefunden: Yoga SUP.
Als SUP-Anfänger lassen wir das lieber und nehmen die Standard-Variante. Startpunkt: der breite Hauptstrand von Saint-Jean-de-Luz. Der perfekte Spot, denn dank der Wellenbrecher ist das Wasser in der Bucht sehr ruhig und flach. Wir haben uns mit Romain, dem ultimativen Surferboy, verabredet. Im letzten Sommer hat er am Strand eine SUP-Station errichtet, bei der man sich Board, Neoprenanzug und Paddel ausleihen und sogar Unterricht bekommen kann.
Uns schießt sofort eine Frage in den Kopf: Warum Unterricht? So schwierig kann Stehpaddeln doch nicht sein!
Am Strand üben wir dann doch ein paar Basistechniken auf dem Trockenen und gehen dann erwartungsvoll ins Wasser. Oh, das wackelt! Nachdem wir natürlich sofort von oben bis unten nass geworden sind, finden wir endlich das Gleichgewicht auf dem Board und tauchen voller kindlicher Begeisterung das Paddel ins Wasser. Wir folgen Romain, der uns aus der Bucht herauslotst und Richtung Riff führt, wo es Wellen gibt. Nun begreifen wir die Unterrichtsstunde: Hier surfen SUPPERS! Es sieht so einfach aus und die Technik ähnelt der beim body-boarden: auf die Welle warten, schnell paddeln und versuchen, auf der Welle zu reiten. In unserem Fall war das mehr in der Welle als auf der Welle – allen guten Ratschlägen von Romain zum Trotz. Aber das SUP-boarden in Saint-Jean-de-Luz ist wirklich etwas Besonderes!
Materialmiete Stehpaddel 15€/Stunde 25€/2 Stunden. Kurs 1,5 Std. 100€/2 Personen
Info: www.evolution2-paysbasque.com
Radfahren auf dem Radwanderweg Vélodyssée
Keine Wasserratte? Macht nichts, es gibt ja noch das Fahrrad. Vor allem die Region Les Landes verfügt über ein großes Radwegenetz, das einen durch das waldreiche Hinterland führt. Seit 2012 kann man aber auch die Radroute Vélodyssée nehmen, die einen entlang der Atlantikküste von der Bretagne ins Baskenland bringt. Alles in allem sind es 1200 Kilometer, davon erstrecken sich 400 Kilometer entlang der Küste Aquitaniens. Ideal also für einen Radurlaub. In der Gironde und im Departement Les Landes ist die Route flach und einfach, also für jeden geeignet. Doch das letzte Stück im Baskenland scheint dagegen – aufgrund der Höhenunterschiede – etwas anspruchsvoller zu sein. Wir belassen es bei einem halben Tag und einer bescheidenen Runde in der Gegend bei Biscarrosse. Die Route führt uns entlang des Sees und quer durch die Wälder. Die Ausschilderung lässt hier und da noch zu wünschen übrig, doch der Radweg ist klasse und größtenteils asphaltiert. Das gilt allerdings nicht für die Dünenpfade, auf denen man den Schlaglöchern ausweichen und teilweise ordentlich in die Pedale treten muss. Wären wir besser auf dem Küstenweg geblieben 😉
Wir würden uns freuen, wenn diejenigen, die die komplette Aquitaine-Strecke der Vélodyssée gefahren sind, ihre Erfahrungen mit uns teilen würden. Wir hatten leider nicht genug Zeit für diese schöne Strecke. Aber beim nächsten Mal…
Text und Fotos: Josee Schouten, Carole Gölitz, Yogasup beeld flickr/vikapproved.
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