1. Saint-Marcellin
Ein göttlicher Käse aus der Dauphiné (einer Region in der Nähe von Grenoble), der sowohl rahmig-zart als auch voller Charakter ist. Er wird entweder in einer Steingut- oder Plastikschale verkauft, denn diese Käsesorte „läuft weg“, wenn sie reifer ist. Auch lecker: Saint-Félicien ähnelt dem Saint-Marcellin, ist jedoch etwas milder.
2. Ossau-Iraty
Schafskäse aus den Pyrenäen – hart, aber geschmeidig. Am besten probiert man ihn vor Ort in einem der idyllischen baskischen Dörfer wie Ainhoa oder Sare. Dort wird er normalerweise mit einem Klacks schwarzer Kirschmarmelade serviert. Eine verführerische Kombination!
3. Livarot
Mit einer Salzlake gewaschener Krustenkäse aus der Normandie, der für den Kühlschrank eine echte Zumutung ist, denn jedes Mal, wenn man die Kühlschranktüre öffnet, scheinen zehn Kühe drinnen zu hausen. Doch was soll’s! Dieser fromage ist diese Geruchsbelästigung mehr als wert. Übrigens schmeckt er etwas milder als man der Nase Glauben schenken möchte, was übrigens für viele Stinkerkäsesorten gilt.
4. Beaufort
Zusammen mit Comté, Abondance und Tomme de Savoie ist er der König unter den Alpenkäsesorten. Der volle, nussige Geschmack des Beaufort ist ein Traum, doch das nec plus ultra ist der Beaufort d’Alpage: ein Beaufort, der aus der letzten Sommermilch hergestellt und im Frühjahr – nach einer 6-monatigen-Reifezeit – auf dem Markt verkauft wird.
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5. Morbier
Ein halbfester Käse aus dem Jura, durchzogen von einem Aschestreifen. Das würzige Aroma erinnert an Haselnüsse und frisch gemähtes Gras. Gönnt ihr euch dazu ein Glas Gewürztraminer, dann stellt sich unweigerlich ein Glücksgefühl ein …
6. Epoisses
Ein beliebter, wohlriechender Käse mit roter Rinde aus der Bourgogne, der auch außerhalb Frankreichs in Käsefachgeschäften erhältlich ist. Viele Franzosen schwören auf die Marke Berthaut, weil sie diese aus ihrem Elternhaus kennen. Doch es gibt auch andere interessante Epoisses-Anbieter, die – im Gegensatz zu Berthaut – den Käse aus Rohmilch herstellen.
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7. Brie de Melun
Wer sich jemals einen guten, reifen, weichen AOP Brie de Melun unter den Nagel reißen konnte, der wird sich mit dem Brie-Käse wieder anfreunden. Denn der etwas schlappe Brie aus unseren heimischen Supermarktregalen war die Ursache des schlechten Rufs der Brie-Käsevarianten. Ein nach traditionellen Rezepten hergestellter Brie de Meaux ist zwar auch lecker, doch der Melun ist noch etwas stärker im Geschmack und hat dadurch nichts mehr mit dem faden Supermarkt-Brie gemein.
8. Crottin de Chavignol
Das Loiretal ist die Heimat vieler Ziegenkäse-Sorten, die einen Versuch wert sind (z.B. Valançay, Selles-sur-Cher und Sainte-Maure, siehe Nr. 14). Doch der kleine, runde Crottin de Chavignol aus dem Department Cher ist eine Klasse für sich: mit einer festen Kruste, einem weichen Inneren und einem rustikalen Geschmack.
9. Banon
Der Banon aus der Provence ist sehr hübsch anzusehen, denn dieser Ziegenkäse wird erst in Eau-de-vie getränkt und dann zum Reifen in ein Kastanienblatt gewickelt. Dies verleiht diesem – schon von Natur aus würzigem Käse – ein ausgeprägtes Aroma.
10. Roquefort
Roquefort, den kennt ihr natürlich … aber auch diese Sorte? Maison Carles produziert den letzten, wirklich traditionell hergestellten Roquefort. Alle anderen Betriebe wurden von zwei großen, bekannten französischen Käsemarken aufgekauft. Das kleine Familienunternehmen wird noch jeden Tag mit frischer Schafsmilch von ausgewählten Bauern aus der Umgebung beliefert. Einige gut sortierte Käsegeschäfte haben ihn im Sortiment. Kauft euch doch mal ein Stück und denkt beim Genießen an unseren Tipp … C’est quelque chose, hein?
11. Saint-Nectaire
Die Auvergne ist in Bezug auf Käse eine Genussregion. Zu den Spitzenkäsen gehören Salers, Cantal, Bleu d’Auvergne und Fourme d’Ambert. Doch unser Liebling ist Saint-Nectaire. Ein Prachtexemplar von einem halbfesten Käse aus roher Kuhmilch, der aus der grünen Gegend rund um den Mont-Dore stammt, wo die Kühe auf Bergwiesen voller Blumen und Kräuter grasen. Was ihn so lecker macht? Ein Saint-Nectaire hat eine weich-cremige Konsistenz und einen rahmig-würzigen und sogar etwas fruchtigen Geschmack.
12. Comté
Josee und Carole unternahmen letztes Jahr eine Rundreise durch den Jura und besuchten dabei eine Festung, in der Tausende von Comtés reifen. Viele Frankreich-Urlauber lieben diesen harten Käse, der ein besonders fruchtiges Aroma hat und dem Gruyère ähnelt. Besorgt ihn euch am besten im Käsefachhandel oder auf dem Markt – komplett anders als die Supermarktvariante.
13. Chaource
Dieser Weißschimmelkäse stammt aus der gleichen Familie wie Brie und Camembert. Ist der Chaource, der aus den Champagne-Ardennen kommt, etwas älter, entwickelt er einen herrlich komplexen Geschmack.
14. Sainte-Maure-de-Touraine
Bekannter, zylinderförmiger Ziegenkäse mit einer Ascheschicht, dessen Heimat das Loiretal ist. Im „echten“ Sainte-Maure sollte ein Strohhalm stecken, der dem Käse Stabilität verleiht. Diese Käsesorte ist weich, cremig und relativ mild. Die Asche-Salz-Schicht verleiht dem Käse zusätzliches Aroma.
15. Pélardon
Dieser Rohmilch-Ziegenkäse stammt aus dem Languedoc-Roussillon. Er wird aus der Milch von Ziegen hergestellt, die in den Kastanienwäldern an den Hängen der Corbières oder auf den kräuterreichen Strauchheidenböden der garrigue weiden. Durch diese unterschiedlichen terroirs besitzt fast jeder Pélardon seinen ganz eigenen Geschmack. Außergewöhnlich!
Welcher äußerst leckere französische Käse fehlt eurer Meinung nach in dieser Auflistung?
Text: Nicky Bouwmeester-2017 Fotos: Morbier AOP, Crottin de Chavignol (Sunny Ripert), Banon, (Epoisses (CC/K.Zuma), Beaufort, Livarot und Saint-Marcellin (Nicky B.), Comté (CC/traaf).
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