1. Talmont-sur-Gironde
Zu Recht gehört dieses autofreie Dorf zu den „Les plus beaux villages de France“. Ihr parkt euer Auto außerhalb des Dorfes und spaziert durch schmale Gassen voller Stockrosen, Boutiquen und Restaurants zur berühmten romanischen Kirche. Sie steht stolz auf einem Felsen und bietet einen schönen Ausblick auf die Gironde.
2. Saint-Palais-sur-Mer
Ein charakteristischer, nostalgischer französischer Badeort mit einem Strand in der Dorfmitte, an den eine Promenade sowie Geschäfte, Restaurants und Terrassen grenzen. Dort ist auch „mein Fahrradladen“: Ein älterer französischer Herr mit grauem Kittel sorgt dafür, dass unsere Gäste die besten Fahrräder bekommen. Von Saint-Palais aus lässt es sich nämlich wunderbar nach La Palmyre radeln, und zwar über den neu angelegten Vélodyssee durch Wälder, Dünen und entlang des Meeres. Unbedingt empfehlenswert.
3. Saint-Martin-en-Ré
Zwar kann man im Juli und August hier über (Pariser) Köpfe hinweg spazieren, aber den Rest des Jahres bekomme ich von diesem idyllischen kleinen Hafen auf der Ile de Ré nicht genug. Bestellt euch eine plat du jour und eine Flasche Rosé auf einer der vielen Terrassen und wenn ihr lange genug sitzen bleibt, könnt ihr dabei zusehen, wie sich der Hafen langsam wieder mit Wasser füllt. Ein weiteres sehr idyllisches (und viel ruhigeres) Dorf auf der Insel ist Ars-en-Ré.
4. Boyardville
Die andere Insel der Charente-Maritime, die Ile d’Oléron, ist etwas authentischer und chaotischer als die mondäne Ile de Ré. Hier arbeiten die Menschen hart, überall liegen Netze und Fischerei-Material herum, und von den hölzernen cabanes blättert aufgrund der Sonneneinstrahlung die Farbe ab. Wenn ihr mit dem Fahrrad unterwegs seid, dann landet ihr automatisch in Boyardville – mit einem netten kleinen Hafen, einem großen Strand und der Möglichkeit, zu einem Bootsausflug aufzubrechen; in der Ferne könnt ihr das berühmte Fort Boyard sehen.
5. La Tremblade
Austern-Fans kommen in La Tremblade auf ihre Kosten, denn frischer geht‘s nicht! Am langen Hafenkai reiht sich ein Restaurant ans andere. Manchmal auf hohem gastronomischen Niveau, manchmal aber auch nur ein Lokal mit ein paar Holztischen, ohne Speisekarte (da man sowieso nur Austern und Krabben bekommt) und der Wahl zwischen Weißwein und Rosé. Aber ein echter Genuss!
6. Châtelaillon Plage
Ein weiterer Ort am Meer, bevor es weiter ins Landesinnere geht: Châtelaillon Plage. Mit einer langen Promenade, einem schönen Strand mit Blick auf verschiedene Inseln, hier und da eine Strandbar mit Sonnenliegen und Sonnenschirmen zum Mieten, Straßencafés in Hülle und Fülle. Dort kann man es gut und gerne einen Tag aushalten! Und wenn es euch am Strand doch etwas zu langweilig werden sollte, dann fahrt einfach weiter zur prachtvollen Hafenstadt La Rochelle.
7. Jonzac
Zwischen sanften Hügeln und Sonnenblumenfeldern liegt Jonzac. Eine Stadt mit einem Schloss aus dem 16. Jahrhundert, in dem sich heute das Rathaus befindet. Euch erwarten idyllische mittelalterliche Gassen und ein einladender Wochenmarkt in der Markthalle. In den Sommermonaten gibt es auch einen beliebten Abendmarkt. Auf dem Marktplatz stehen dann Imbissbuden und Marktstände, an denen ihr Salate, Teller voller Entenbrust oder eine Flasche Wein für ein paar Euro kaufen könnt. Setzt euch an einen der langen Tische und freut euch auf einen fantastischen Abend!
8. Pons
Ein weiterer geschichtsträchtiger Ort ist Pons, eine Anlaufstelle für die Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostella. Das Hôpital des Pélerins (Pilgerhospital) steht seit 1998 auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Vom Festungsturm aus dem 12. Jahrhundert, dem Donjon, hat man einen schönen Blick auf die Umgebung. Ihr könnt euch auch ein Kajak oder Kanu mieten, um auf der Seugne zu fahren. Der kleine Fluss fließt mitten durchs Dorf.
9. Crazannes
Dieses Dorf kennt man vom „Schloss des Marquis von Carabas“. Es lieferte die Inspiration für Charles Perrault, der den gestiefelten Kater schrieb. Das Schloss liegt inmitten eines großen Waldes und umfasst eine romanische Kapelle, einen Turm, einen Taubenschlag und einen Schlossgraben. Die in Stein gemeißelten Figuren auf der Burg verweisen auf den Jakobsweg und auf mittelalterliche Legenden.
10. Saint-Dizant du Gua
Die blauen Quellen des Château de Beaulon in Saint-Dizant de Gua sind ein mysteriöses Phänomen. Diese Fontaines Bleues, auch Spiegel der Feen genannt, sind Teiche mit blauem Wasser und gehören zu einem wunderschönen Park mit kleinen Brücken, duftenden Blumenbeeten, uralten Platanen und anderen einzigartigen Bäumen. Nach einem Spaziergang durch den Park kommt ihr zum Schloss, wo euch Monsieur Thomas zu einer Verkostung seines Cognacs und Pineau des Charentes (ohne Übertreibung: einer der besten Pineaus) erwartet. Er ist charmant und unterhaltsam und kann euch alles über die Geschichte des Schlosses und der Weinberge erzählen. Es passiert nicht oft, dass man das Haus ohne eine gute Flasche oder sogar eine ganze Kiste unter dem Arm verlässt.
Dies ist ein Gastbeitrag von Jacqueline Receveur-van der Grinten, die zusammen mit ihrem Mann Marc seit 2007 Chambres d’hôtes und Gîtes in der Region Charente-Martime betreibt. Ihr Anwesen, Domaine la Fontaine, liegt am Rande des hübschen Dorfes Soubran.
Text: Jaqueline Receveur, Fotos: Boyardville/Oléron (CC/Momoly), Chatelaillon (CC/Pics of Day), Jonzac (CC/John Blower en J-P. Roudeix), La Tremblade (CC/J-P. Lesage), Talmont (CC/Francis Theveneau), Saint-Palais (CC/EricS2010), Saint-Marin (CC/Evilspoon7). Restliche Fotos von Jacqueline Receveur.
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