Derzeit muss es dort einfach paradiesisch sein: blühender Blauregen, Narzissen, duftende Blüten und die ersten Seerosen … Dank der vielen Bilder, die der Maler dort schuf, kennt jeder die Schönheit von Monets Gärten. Über 500.000 Besucher pilgern jedes Jahr zum Dorf Giverny in der Normandie, um diese grüne Pracht zu erleben.
Nach dem Mont-Saint-Michel ist dies die meistbesuchte Sehenswürdigkeit der Region. Ihr solltet also den Zeitpunkt eures Besuchs clever wählen, denn in ruhigen Momenten ist dies ein wahrhaft magischer Ort.
Familienhaus von Monet
Claude Monet wohnte über 40 Jahre zusammen mit seiner Frau Camille und den Kindern an diesem sehr idyllischen Ort. Im Jahr 1883 kaufte der Maler das Landhaus mit einem, von einer Mauer umzogenen, Obst- und Gemüsegarten. Ab dem Zeitpunkt, zu dem Monet das Haus gemietet hatte (später kaufte er es), begann er mit dem Anlegen der Gärten und ihrer Umwandlung in Ziergärten. Er ließ Gewächshäuser errichten und einen großen Teich anlegen. Als Zufuhr für diesen Teich leitete Monet einen Bach in der Gegend um. Das brachte ihm keine großen Sympathien ein, denn die Dorfbewohner befürchteten, dass all die „exotischen Blumen“ den Bach vergiften würden. Aber Monet blieb hartnäckig und sein Teich mit japanischer Brücke wurde gebaut.
Sieben Gärtner
Seine ersten Seerosen ließ Monet mit dem Zug aus der Region Lot-et-Garonne liefern: Er hatte die Blumen eines bestimmten Züchters auf der Weltausstellung 1889 in Paris entdeckt. Monets Perfektionismus bei der Pflege seines Gartens ging ziemlich weit. So ärgerte er sich beispielsweise so sehr über den Staub, der von der ungepflasterten Dorfstraße neben seinem Haus auf seine Blumen rüberwehte, dass er die Straße auf eigene Kosten pflastern ließ. Sieben Gärtner arbeiteten außerdem kontinuierlich im Garten, in dem Monet fast täglich seine Staffelei aufstellte.
KücheundAtelier
Normalerweise darf man als Besucher auch einen Blick ins Atelier von Monet und ins restliche Haus werfen, wo insgesamt 9 Werke des Meisters sowie eine schöne Sammlung japanischer Stiche zu sehen sind. Auch die Küche könnt ihr besichtigen: Dort hängen noch die glänzenden Kupferpfannen der Familie. Monet liebte gutes Essen, und ganze Kochbücher sind über die opulenten sonntäglichen Mittagessen in seinem Haus verfasst worden. Künstlerkollegen wie Cezanne, Renoir und Bonnard waren eingeladen, und Monet kümmerte sich am liebsten persönlich um die Vinaigrette.
Gelegen im Departement Eure, nur 1 Stunde von Paris entfernt
Doch der beeindruckendste Bereich des Anwesens ist und bleibt der üppige Garten. Zu fast jeder Jahreszeit ist dort ein wahres Blumenmeer zu sehen. Tulpen, Schmuck- und Schwertlilien, Pfingstrosen und Dahlien wechseln sich ab. Im Teich entdeckt man die berühmten Seerosen und die Spiegelung der Trauerweiden. Alles in allem ein sehr romantischer und fotogener Ort für einen Spaziergang. Wenn ihr in die Normandie oder nach Paris fahrt, solltet ihr ihn unbedingt besuchen (mit dem Auto 1 Stunde von der Hauptstadt entfernt).
Fondation Claude Monet, geöffnet vom 1. April bis zum 1. November. Weitere Infos zu diesem wundervollen Ort: fondation-monet.com
Über diesen Link könnt ihr das Haus virtuell besuchen: fondation-monet.com/visite-virtuelle/
Fotos: Pixabay, Pexels, Unsplash, Flickr, Depositphotos
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