1. Bucht- & Strandhopping
Die Küste des französischen Baskenlandes ist von Buchten und Einkerbungen durchschnitten, an denen sich oftmals kleine Sandstrände verstecken – und alle liegen relativ nah beieinander. Wenn ihr euren Urlaub in der Nähe von Saint-Jean-de-Luz verbringt, dann könnt ihr quasi jeden Tag an einem anderen Strand verbringen. Und genau das tun die Hardcore-Surfer mit voller Hingabe, denn sie sind jeden Tag aufs Neue auf der Suche nach der besten Welle. Auch wir haben uns mehrere Strände angesehen und einen Artikel darüber geschrieben.
2. Die MEGA- Aussicht auf der Bergspitze La Rhune genießen
Rund 10 km von Saint-Jean-de Luz entfernt, zwischen Ascain und Sare, liegt der kleine Bahnhof von Le petit Train de la Rhune. Diese nostalgische Eisenbahn (aus 1924) bringt euch in 35 Minuten auf die 935 Meter hohe Spitze des Berges La Rhune.
Normalerweise meiden wir solche touristisch klingenden Ausflüge, doch dies ist wirklich eine unglaublich schöne Fahrt und wenn ihr erst einmal oben auf dem Berg seid, dann werdet ihr mit einem Rundum-Panorama belohnt, von dem man einfach nicht genug kriegen kann. Anmerkung der Redaktion: Der Zug ist wegen Bauarbeiten vorübergehend bis Juni 2023 geschlossen.
Nach einer Tasse Kaffee im Restaurant wanderten wir über das Bergplateau, um die Aussicht voll und ganz zu genießen: In der Ferne liegen die Badeorte der Küste, das Hinterland sowie die Bergspitzen der Pyrenäen. Atemberaubend! Seid ihr sportlich? Dann lasst auf dem Rückweg den Zug links liegen und geht zu Fuß auf dem Wanderweg nach unten. Von der Spitze bis ins Tal braucht ihr ungefähr 2 Stunden. Und noch ein Tipp: Nehmt am besten den Zug am frühen Morgen, dann habt ihr den Berg noch eine Weile für euch.
Le Petite Train de la Rhune: Vorreservierung notwendig. Mundschutz verpflichtend. Retour-Ticket 19,50 € Erw., 12,50 € für Kinder von 4-12 Jahre
3. Baskische Dörfer im Hinterland besuchen
Das Charakteristische vom Pays Basque findet ihr auch in der Architektur der Region zurück: große, weiße Häuser mit einer Fassade, die von roten, grünen oder blauen Balken, Fensterläden und Türen geschmückt wird. Man nennt diese Gebäude auch labourdine-Häuser. Die Farben verweisen auf die Berufe ihrer ersten Bewohner: Rot steht für Viehzucht, Grün für Landwirtschaft und Blau für Fischerei.
Vor allem weiter im Landesinneren findet ihr Dörfer, die sehr gut restauriert wurden und zur Elite der Les Plus Beaux Villages de France gehören:
La Bastide Clairence
Ein liebenswertes Dorf, 28 km östlich von Bayonne gelegen. In den Straßen herrschen die Farben Rot und Weiß vor, und im Zentrum liegt der Marktplatz mit diversen Straßencafés. Hier werden noch verschiedene traditionelle Handwerkskünste gepflegt. Schaut unbedingt mal bei Patrice Cantalejo Créations, gegenüber der Kirche, vorbei. Aus purer Seide fertigt er prächtige Gürtel und Schmuckstücke an.
Sare
In diesem charmanten Dorf versteckt sich echte Frauen-Power! Als die Männer im 18. Jh. zur See fuhren, um als Walfänger Geld zu verdienen, übernahmen die Frauen die Leitung des Dorfes. Sie bauten eine praktische Infrastruktur der Straßen mit robusten Häusern rund um die Kirche dieser strenggläubigen Gemeinschaft auf. Spaziert durch die Gassen und haltet nach den Straßenschildern Ausschau … die gibt es hier nämlich nicht! Die Adresse wird noch immer mit dem Namen der ursprünglich dort wohnenden Familie angegeben. Tipp: ein Mittagessen unter Platanen im Restaurant Mimosa, wo es ein fantastisches 3-Gänge-Menü weniger als 25 € gibt!
Übernachten in Sare: Am Rande des Dorfes findet ihr den kleinen, einfachen Campingplatz La Petite Rhune mit einem supersympathischen Besitzer. Schräg gegenüber dem Campingplatz liegt die 2-Sterne-Unterkunft Hotel Pikassaria im schönen baskischen Stil.
Saint-Jean-Pied-de-Port
Ein beliebter Ausgangsort für die Pilger, welche die Compostela-Route durch die Pyrenäen nehmen. In den kleinen Straßen hinter den Stadttoren des mittelalterlichen Städtchens wohnt eine bunte Gemeinschaft verschiedener Nationalitäten. Außerdem trefft ihr viele Sport-, Bergsteiger- und Souvenirgeschäfte sowie das Pilgerbüro. In der Rue d’Espagne entdeckten wir eine weitere außergewöhnliche Adresse: Maison Arangois. Hier arbeiten Mutter und Tochter mit viel Liebe an ihrer handgemachten Espadrilles-Kollektion, die im kleinen Laden zu bewundern ist. Darüber hinaus fertigen sie die Schuhe ganz nach Kundenwünschen. Sehr robust und auch sehr schön!
Erfahrt mehr über die Glamping-Adresse Borda Lodge, rund 6 km von Saint-Jean-Pied-de-Port entfernt
4. Ein Tag am See
Ob ihr euren Urlaub am Meer oder im Landesinneren verbringt – ein fast schon nostalgisch anmutender Familienausflug ist ein Tag an den Ufern dieser zwei kleinen Seen im Hinterland.
La Base de Pop bietet einen Mini-Wasserpark am Lac de Guiche, einem kleinen See im Norden des französischen Baskenlandes. Wir versprechen euch, dass sich die Kids mit den Wasser-Schanzen, Seilbahnen, Booten und SUPs stundenlang beschäftigen können. Am Ufer befinden sich eine Liegewiese sowie ein Restaurant mit einfachen Gerichten. Spaß im Trockenen: Tischfußball, aber dann mit Menschen anstatt kleiner Holzfiguren.
La Base de Pop à Guiche: Preise ab 10 €/Stunde oder 35 € für alle Aktivitäten und den ganzen Tag.
Camping-Tipp: Wir übernachteten auf dem überschaubaren Familien-Campingplatz La Ferme des 4 Chênes in Urt, 10 km vom Lac de Guiche entfernt. Hier gibt es große, schattige Stellplätze, diverse Sorten Mobilhomes und Zelte auf Pfählen, ein Schwimmbad und eine Wiese mit Tieren.
Lac de Saint Pée sur Nivelle ist ein etwas größerer See mit einem langgestreckten Sandstrand und ähnlichen Aktivitäten wie oben beschrieben. Highlight: die große zipline, die quer über den See führt. Am Seeufer findet ihr diverse Restaurants und Snackbars sowie eine Strandliegen-Vermietung. Weitere Informationen
5. Mit dem E-Mountainbike bergauf und bergab
Eine weitere erlebnisreiche Art und Weise, die Umgebung von Saint-Pée-sur-Nivelle zu erkunden, ist eine Tour mit dem E-Mountainbike. Mit Micka von Rando Quad Pays Basque unternahmen wir eine wahnsinnig schöne Radtour, die uns 3 Stunden kreuz und quer durch die Wälder, entlang an Feldern und die auf die Spitzen der Hügel brachte. Sehr empfehlenswert! Die Kosten für die Tour mit Führer und Rad betragen 69 € p. P. Ohne Führer, dafür mit GPS, 49 € (Mindestalter 14 Jahre). Es werden auch Quads vermietet. Weitere Infos
6. Chili auf dem Markt in Espelette kaufen
Les piments d’Espelette – wer kennt sie nicht? Der gute Ruf dieser roten Chilischoten führt weit über die baskische Grenzen hinaus, und sie sind ein absolutes Must-have für jeden Hobbykoch. Früher wurden die Chilischoten an den Häusergiebeln zum Trocknen aufgehängt und später zu Pulver vermahlen. Der Geschmack ist süßlich und leicht scharf. Am besten kauft man sie natürlich dort, wo sie herkommen. Im Dorf und auf dem Markt am Mittwochabend werden sie in Massen verkauft.
Übernachten in Espelette: Hotel Restaurant Euskadi, mitten im Ort, mit schönem Pool und herrlicher Terrasse. Außerhalb des Dorfes findet ihr den 4-Sterne-Campingplatz Biper Gorri, wo wie (ehrlich gesagt) nur die freien Stellplätze für das eigene Zelt und den Wohnwagen empfehlen können: Sie sind schön grün und groß.
7. Einen Pelote-Wettkampf ansehen
Die baskische Identität spiegelt sich auch im Sport wider. Jeder Baske, der etwas auf sich hält, ist ein Pelote-Profi. Dieses Ballspiel erinnert ein bisschen an Squash, aber dann mit viel mehr Regeln und Spielvariationen. So gibt es beispielsweise verschiedenartige Schlägerformen, Ballsorten (Gummi, Holz, Leder) und auch noch unterschiedliche Spielflächen. In fast jedem Dorf und in jeder Stadt findet man fronton (Wand), trinquet (Halle mit 4 Wänden zum Spielen), mur à gauche (2 Wände) oder jai-alai (eine 54 Meter lange Halle mit 4 Wänden).
Im baskischen Dorf Bastide-Clairence mussten wir das Ganze auch unbedingt einmal ausprobieren! Als Amateur-Tennisspielerin kann das doch eigentlich nicht so schwer sein, oder? Anscheinend doch! Nicht nur, dass der Ball mit viel Kraft geschlagen werden muss. Man darf nicht die Rückhand nutzen und muss daher – während des Rennens zum Ball – auch noch den Schläger in die andere Hand nehmen. Die Spieler sind in unserem Ansehen hoch gestiegen! Nun verstehen wir auch, warum die Pelote-Champions der Gegend wahre Volkshelden sind. Und jedes Dorf hat sein eigenes Team; informiert euch über die Spielzeiten, sodass ihr das Ganze auch einmal erleben könnt.
Tipp: Schaut Schaut mal bei Trinquet Gartxot in La Bastide Clairence herein. In diese Kneipe findet ihr massenhaft Pelote-Andenken aus den vergangenen Jahren.
Übernachtungs-Tipp: Kommt ihr auf eurer Reise nach Hasparren, dann schlaft am besten im schönen Hotel-Restaurant Berria, wo ihr einen Blick in den brandneuen Trinquet (Pelote-Halle) werfen könnt.
Weitere Informationen über das französische Baskenland unter otpaysbasque.com
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