Was wollt ihr trinken, Kinder? In Deutschland lautet die Antwort häufig: Apfelschorle! Aber warum nicht mal was „Exotisches“ bestellen, wenn man im Urlaub ist? Hier ein paar Vorschläge für Erfrischungsgetränke, die französische Kinder und Jugendliche gerne trinken.
La grenadine
Grenadine ist ein roter Fruchtsirup. Ursprünglich aus Granatapfel hergestellt, heute jedoch oft eine Mischung aus roten Früchten und Vanille. In einfachen Lokalen wird dieser Sirup mit Leitungswasser (eau de robinet) gemischt und ist dann eines der billigsten Getränke auf der Speisekarte. In besseren Restaurants bekommt man ein Glas mit einem Boden aus Sirup und einer Flasche Mineralwasser (eau minérale) dazu.
La fraise à l’eau / Pêche à l’eau / Menthe à l’eau
Keine Lust auf Grenadine-Geschmack? In der Regel steht hinter der Restaurant-Theke eine ganze Reihe von verschiedenen Sirupvarianten. Die bekanntesten sind fraise (Erdbeere), pêche (Pfirsich) und menthe (Minze). Ihr könnt also wählen: un sirop de … (hier die entsprechende Geschmacksrichtung zufügen) à l’eau. Aber normalerweise lassen die Franzosen das Wort Sirup ganz weg und bestellen „une fraise à l’eau“ oder „une menthe à l’eau“.
Limonade
In Frankreich ist Limonade ein fertiges Getränk mit Kohlensäure und Zitronengeschmack, das an 7Up erinnern. WennKinder keine Kohlensäure mögen, dann könnte dieses Getränk zu enttäuschten Blicken führen.
Le Diabolo
Die oben genannte Limonade (mit Zitrone und Kohlensäure) bildet die Grundlage für ein sehr bekanntes französisches Kinder- und Jugendgetränk: Le Diabolo. Dabei wird die kohlensäurehaltige Limonade mit einem Sirup nach Wahl vermengt. Der gewünschten Geschmacksrichtung fügt man das Wort „Diabolo“ hinzu: Diabolo-menthe (Minze), diabolo-fraise(Erdbeere) und diabolo-grenadine sind die bekanntesten Varianten.
L’Indien
Eine weiterer beliebter Softdrink-Mix ist L’Indien oder Indian. Er besteht aus Grenadinesirup, der mit Orangina gestrecktwird. Viele Eiswürfel und eine Orangenscheibe dazu – et voilà – fertig ist ein Kinder-Cocktail, der an einen Tequila Sunrise erinnert!
Selber machen? In diesem Artikel erfahrt ihr, wie ihr einen Diabolo und einen Indien mixt.
Jus de pomme (d’orange, d’abricot, d’ananas, de mangue)
Viele kleine Kinder finden schnell heraus, wie man im Urlaub einen Apfelsaft (jus de pomme) bestellt. SCHÜ DE POMM … das kann jeder! Andere beliebte Fruchtsäfte sind: jus d’abricot, jus d’pineapple, jus de poire, jus de mangue … Die Auswahl ist oft größer als in Deutschland. Orangensaft-Fans sollten wissen, dass man jus d’orange frais bestellt, wenn man einenfrisch gepressten Saft und keinen aus der Flasche haben möchte.
ACE
Entdeckt ihr Jus ACE der Marken Pago oder Joker auf der Getränkekarte? Das ist ein Mix aus Karottensaft, Zitrone und Orange. Die Buchstaben sind ein Hinweis auf die darin enthaltenen Vitamine (A, C und E). Daher spricht man dieses Getränk so aus, wie man es im Französischen buchstabiert: A-CE-Ö (und nicht wie ein ace beim Tennis).
Der Rolls-Royce unter den Säften: Alain Milliat
In Frankreich sind Säfte in der Regel recht teuer. Für einen Bio-Apfelsaft zahlt man schnell mal 6 €, das ist doppelt so viel wie für einen durchschnittlichen sirop à l’eau. Andererseits sind einige dieser Säfte aus der Flasche auch qualitativ sehr hochwertig.Zum Beispiel der jus von Alain Milliat, einem bekannten Saftproduzenten aus Valence in der Drôme. Er verwendet nur die allerbesten Früchte – und seine Säfte werden in den schicksten Hotels ausgeschenkt. Sie sind also nicht ganz billig, aber unglaublich lecker (probiert mal den nectar abricot …!).
Orangina
Fanta oder Orangina? Jeder hat so seine Vorlieben, wenn es um die Lieblings-Orangenlimonade geht. Aber Orangina hat auf jeden Fall das schönste Ritual: Sie muss immer zuerst vom Kellner vorsichtig geschüttelt werden, weil sich das Fruchtfleisch am Boden der Flasche befindet. Oranginaaaaa!
Un coca, s’il vous plaît!
In Deutschland sprechen wir von „Cola“, aber das ist in Frankreich anders. Dort bestellt man „un coca“ oder „un coca zéro“(ohne Zucker). Cola light gibt es auch, aber die ist viel schwieriger zu finden.
Pulco
Diese Marke aus Marseille war in den 1980er-Jahren der letzte Schrei und erlebt seit einiger Zeit ein kleines Comeback. Der Zitronensirup der Marke, Pulco Citron à diluer, ist ein guter Tipp für Teenager, die keine süßen Sachen mögen: schön sauer und man kann selbst noch nach Belieben Zucker hinzufügen. Übrigens auch für Eltern empfehlenswert: kein chemischer Beigeschmack und der Geschmack ähnelt frisch gepressten Zitronen. Erinnert tatsächlich an citron pressé, den man in einigen Bistros tatsächlich auf der Getränkekarte findet. Es gibt auch fertig gemixten Pulco (schon mit Wasser und Zucker verdünnt): Das Ganze heißt dann Pulco citronnade.
Zum Weiterlesen: Süßigkeiten aus Frankreich: von Carambar bis Hollywood
Citronnade
Citronnade ist der Name der klassischen französischen Zitronenlimonade. Diese wird im Prinzip zu Hause aus frischen Zitronen und Zucker zubereitet. Man sieht sie inzwischen auch immer häufiger in trendy Bars in Frankreich, teilweise auchmit anderen Kräutern (Verbene, Orangenblüten usw.) angereichert. Selbst Citronnade zubereiten? Hier gibt’s das Rezept!
Oasis
Viele französische Eltern können sich für dieses Getränk, das viel Zucker enthält und ein künstliches Aroma hat, nicht begeistern. Aber: Oasis ist das meistverkaufte Erfrischungsgetränk ohne Kohlensäure in Frankreich! Zu bekommen ist es in acht verschiedenen Geschmackssorten wie Tropical und Pomme-Cassis-Framboise (Apfel-Cassis-Himbeere).
Ice-Tea versus Thé glacé
Auch in Frankreich gibt es fast überall Ice Tea von Lipton. Avec ou sans bulles – sowie in diversen Geschmacksrichtungen(Pêche, Thé Vert, Citron Vert). Der etwas weniger süße Fuze Tea ist in Frankreich derzeit auch immer häufiger zu finden.Möchtet ihr frischen, selbstgemachten Eistee? Dann fragt nach: thé glacé.
Un Schweppes
Habt ihr Lust auf ein Tonic, dann bittet um „un Schweppes“. Dieser Markenname ist in Frankreich zum Gattungsbegriff geworden. Und der Kellner wird euch meist schneller verstehen, als wenn ihr es mit Tonic versucht.
Französischen Sirup mit nach Hause nehmen?
Haltet im französischen Supermarkt nach Marken wie Monin und Teisseire Ausschau: Es gibt eine große Auswahl. Ihr findet dort auch die Zitronenlimonade von Pulco (weiter oben erfahrt ihr, warum sie so gut ist). Ein weiteres Muss: die neue französische Marke Bacanha. Erhältlich ist sie in auffälligen Apothekerflaschen und ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen wie Ingwer, Yuzu, Veilchen und Litschi (nur in Spezialgeschäften und Spirituosenläden).
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Fotos: Depositphotos, NickyB (Kinder, Pulco), CC-BY Aslak Raanes (Orangina), CC-BY Alper Çuğun (Monin), CC-BY Like_the_Grand_Canyo (Oasis),
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