1. Die Papier-Metro-Fahrkarte verschwindet aus Paris …
Das herkömmliche Papierticket für die Metro wird in Paris allmählich durch ein digitales Ticket ersetzt. Dieses E-Ticket könnt ihr auf einem wiederaufladbaren ÖPNV-Pass (Navigo Easy) oder auf eurem Handy (neuere Android- und iPhone-Modelle) abspeichern. Der Navigo-Pass ist nur vor Ort in Paris erhältlich (am Fahrkartenschalter oder Automaten), das Erwerben der Fahrkarten übers Handy funktioniert auch aus dem Ausland. Weitere Infos: Digitales Metro-Ticket in Paris, wie funktioniert es?
2. Die Fahrkarten aus Papier sind allerdings noch nicht ganz verschwunden. Einzelne Metro-Fahrkarten (2,10 € pro Stück) sind noch erhältlich (am Schalter, am Automaten, in der Bar im Zug). Doch das günstigere carnet (die 10er-Karte) wird nicht mehr in Papierform verkauft. Habt ihr noch alte Fahrkarten zu Hause? Dann könnt ihr diese noch verwenden.
3. Wenn Ihr während Ihres Aufenthalts in Paris etwa 2-4 Mal am Tag mit der Metro fahren möchten, kaufen Sie am besten ein digitales Carnet. Das kostet 17,35 € (10 Fahrten) für Erwachsene. Ihr könnt diese Tickets auf einem wiederaufladbaren Navigo-Pass (einmalige Kosten 2 €) oder auf eurem Smartphone mit der App Ile-de-France Mobilités abspeichern. Beachtet bitte, dass jeder Mitreisende einen eigenen „Träger“ (Smartphone oder Navigo-Pass) mit einer gültigen Fahrkarte benötigt, also auch Kinder!
4. Für Kinder zwischen 4 und 10 Jahre gibt es Karten mit tarif réduit (8,45€/10 stück digital). Kinder, die jünger als 4 Jahre sind, fahren in Paris gratis mit der Metro. Gratis fahren auch kleine Hunde (die auf dem Schoß sitzen können), für große Hunde muss man ein eigenes Ticket kaufen.
5. Tageskarten lohnen sich, wenn man an einem Tag mindestens 5 x die Metro oder den Bus nimmt. Die günstigste Variante ist die Navigo Jour (ebenfalls 8,45 € + 2 € für den aufladbaren Navigo-Pass). Mit dieser Tageskarte, die für 1-2 Zonen gültig ist, gelangt ihr in alle Viertel von Paris, die sich innerhalb der Ringautobahn befinden. Das digitale Ticket Navigo Jour könnt ihr sowohl auf das Handy als auch auf den Navigo-Pass laden.
6. Die Paris Visite-Karte (5 Zonen) für Touristen (29,45 € für Erwachsene und 14,60 € für Kinder/Tag) ist interessant, wenn man einen Tag in Versailles oder Disneyland verbringen möchte. Ihr erhaltet diese Tageskate auch am Automaten. Doch bitte beachtet: Ihr müsst erst euren Namen und das Datum eintragen, bevor ihr die Karte nutzen könnt!
Bitte beachtet: Die Olympischen Sommerspiele finden im Juli und August 2024 in Paris statt! Deswegen werden diverse Metrostationen geschlossen. Das betrifft u. a. die Metro-Haltestellen Champs-Elysées, Concorde und Tuileries (17. Juni-21. September 2024). In den 2 Wochen vor der Eröffnungsfeier (18. Juni bis 26. Juli 2024) werden weitere Stationen im Stadtzentrum geschlossen, darunter Cité, Trocadéro, Passy, Châtelet, Musée d’Orsay (RER C). Während der Olympischen Spiele (26. Juli bis 11. August) wird weiterhin empfohlen, einige Metro-Linien wegen des großen Andrangs zu meiden. Auf dieser Karte seht ihr per Tag und Uhrzeit, um welche Strecken es geht. Außerdem wird während der Olympischen Spiele das Metroticket vorübergehend (viel) teurer (4 € pro Fahrt). Es empfiehlt sich also, bereits im Juni Tickets zum regulären Preis aufs Handy zu laden.
7. Habt ihr Gepäck dabei? Schiebt das dann vor euch durch die Drehtür und drückt euch mit der Tasche durch. Das Gleiche gilt für Kinder: Sie gehen zuerst, dann kann man ihnen noch helfen, falls etwas schiefläuft.
8. Besser nicht auf dem Bahnsteig zur Metro rennen, wenn sie kurz vor dem Losfahren ist. Tagsüber kommt sowieso alle 2-4 Minuten wieder eine neue an, und wenn man komplett erschöpft und nach Luft schnappend im Wagon steht, dann ist man das perfekte Opfer für Taschendiebe.
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9. Tipp: Vor der Fahrt mit den Kindern darüber sprechen, was sie tun müssen, wenn es nicht alle gleichzeitig aus der Metro geschafft haben. Bestimmt kommt es nicht vor. Doch die Panik wäre dann auf jeden Fall nicht ganz so groß, falls doch mal was schiefgeht.
10. Wenn ihr noch auf der Suche nach einem Hotel in Paris seid und ihr habt mehrere Hotels zur Auswahl, dann wäre es praktisch, wenn die Unterkunft in der Nähe dieser zwei Metrolinien liegen würde: Metrolinie 1 (Ost-Westverbindung entlang von Champs-Elysées, Concorde, Tuileries, Louvre, Marais und Bastille) sowie Metrolinie 4 (Nord-Südverbindung von Gare du Nord nach Saint-Germain-des-Prés und Montparnasse).
11. Passt auf: Die Taschendiebe in der Pariser Metro sind als „Touristen-Familie“ verkleidet (einschließlich Stadtplan und Kindern – traurig, aber wahr). Seid also auf der Hut! Sogar Gruppen junger Mädchen um die 15 Jahre gehören zu den Verdächtigen, obwohl sie sich ganz normal verhalten. Vorsicht in der Metrolinie 9, die entlang der Sehenswürdigkeiten wie Eiffelturm und Champs-Elysées fährt. Hier fahren auch viele Taschendiebe mit, die sich auf Touristen spezialisiert haben. Sobald sie eine andere Sprache hören, wird man zum Opfer. Also aufpassen. Das Gleiche gilt für die Metrolinie 1.
12. Mit Abstand die unangenehmste Metrolinie von ganz Paris ist die Linie 13 (Saint-Ouen-Gare Saint-Lazare-Montparnasse): immer proppenvoll und schwer hineinzukommen – also besser vermeiden, wenn es geht.
13. Gut zu wissen: Die Klappsitze an den Türen darf man nur benutzen, wenn es in der Metro relativ leer ist. Sobald viele Menschen hineinströmen, sollte man aufstehen und Platz machen (so mancher Pariser macht einen in solch einer Situation auch darauf aufmerksam, très poliment, bien-sûr).
14. RATP, das städtische Transportunternehmen von Paris, hat eine Smartphone-App entwickelt, die auch in Deutsch angeboten wird. Bonjour RATP (zum Herunterladen für Android und fürs iPhone). Eine praktische App, um herauszufinden, wie man schnell von A nach B kommt, wo sich eine Metro-Haltestelle befindet, wann bestimmte Sehenswürdigkeiten geöffnet sind und wo man ein Vélib-Fahrrad finden kann. Ihr könnt über diese App auch digitale Metro-Tickets kaufen, sofern ihr schon davor einen Navigo Easy-Pass an einem Fahrkartenschalter gekauft habt.
15. Am Gare du Nord sieht man oft „taubstumme“ Mädchen, die Unterschriften für eine Petition sammeln und danach (viel) Geld möchten. Nichts als Betrug. An diesem bekannten Bahnhof wird auch oft Gepäck gestohlen. Passt also gut auf.
16. Die schönste Metro-Station von Paris ist Arts ét Métiers (Linie 11), die der kupfernen Innenseite eines U-Bootes ähnelt. Die anstrengendste Metrostation von Paris: Abbesses in Montmartre, die 36 Meter in der Tiefe liegt und zu der man wadenzwickende 140 Stufen herabsteigen muss (oder den überfüllten Lift nutzen).
17. Mit einem einzigen Metroticket könnt ihr so oft umsteigen, wie ihr wollt (auch in der RER), es ist 1,5 Stunde gültig. Metrokarten sind auch im Bus gültig, und auch hier kann man – in dem entsprechenden Zeitraum – so oft umsteigen wie man möchte. Einziges Problem: Ihr könnt nicht von der Metro in den Bus* wechseln (oder andersrum).
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18. Seid ihr in Eile? Vermeidet dann Châtelet-Les Halles und Montparnasse als Umsteigestationen, denn die Metrolinien liegen dort weit auseinander und man muss lange Strecken über ein Laufband zurücklegen.
19. Roller-Verbot in der Metro! Zwar ist es ziemlich praktisch, bei einem Stadtspaziergang durch Paris einen Tretroller für die Kinder mitzunehmen. Doch bitte passt auf: Seit Kurzem darf man in den Metrogängen und auf dem Bahnsteig nicht mehr aktiv mit Tretroller, Inlineskates oder Rollschuhen fahren. Wer es nicht lassen kann, auf den wartet eine Geldstrafe in Höhe von 60 €. Den Roller in der Hand zu halten, ist erlaubt.
20. Die Metrolinien 2 und 6 verlaufen teilweise oberirdisch, was einen anderen Blick auf die Stadt freigibt. Linie 2 fährt ab der Haltestelle Jaurès in östliche Richtung bei Tageslicht, die Linie 6 hauptsächlich ab Station Cambronne in Richtung Passy (siehe Foto). Hier eine Liste aller oberirdischen Metrostationen
21. Und zum Schluss: Habt ihr schwere Koffer? Vermeidet dann besser die Metro und nehmt ein Taxi oder Uber. Denn die unterirdischen Wege können lang sein, es gibt viele Treppen, und nur wenige Metrostationen haben Lifte und Rolltreppen. Ihr könnt euch sonst noch einen Bruch holen, in diesem so schönen, aber uralten Pariser Untergrund …
Dieser Artikel wurde im JUNI 2024 aktualisiert. Aktuelle Informationen zu den Fahrkarten für die Pariser Metro findet ihr auch auf der RATP-Website.
*Karten im Bus kaufen:
Sowohl der Navigo Easy-Pass als auch die digitalen Fahrkarten auf dem Handy funktionieren auch im Bus. Allerdings habt ihr in den Pariser Bussen noch eine weitere Alternative: Ihr könnt Einzelfahrscheine für Busfahrten auch per SMS kaufen (schickt dazu das Wort BUS + die Liniennummer an die Telefonnummer 93100. Ohne Leerzeichen, also beispielsweise. „Bus61“). Kosten: 2 € (1 Strecke ohne Umsteigen).
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Text: Nicky Bouwmeester – copyright frankrijk.nl/2023 Bild: CC-BY Joanne clifford, Aleix Cortès (wagon), CC-BY/Luc Legay (kaartje), CC-BY/Giacomo Carena1 (opening).
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