Montpellier punktet bei Touristen auch wegen seiner rund 300 Sonnenstunden pro Jahr. Weiterer Pluspunkt: Der Strand ist nah, obwohl die Stadt nicht direkt am Meer liegt. Wer sich in der Metropole aufhält, sollte sich die folgenden zehn Stopps nicht entgehen lassen:
Tipp 1: die Kathedrale von Montpellier, St. Pierre

Bereits im Jahr 1364 wurde die römisch-katholische Kathedrale St. Pierre von Papst Urban V. in Auftrag gegeben und bis heute ist diese ein bedeutsames Gebäude der Stadt. Die Besonderheit ist, dass die Kathedrale wie eine mittelalterliche Festung wirkt. Die beiden Türme erinnern dabei an massive Wachtürme. Direkt daneben befindet sich die medizinische Fakultät. Im Zuge der Verlegung des Erzbistums von Maguelone nach Montpellier wurde die Kirche im 16. Jahrhundert zur Kathedrale St. Pierre. Sie ist nicht zu übersehen, denn sie befindet sich mitten im Zentrum der Altstadt.
Tipp 2: die Promenade du Peyrou
Diese Promenade, welche direkt an den Triumphbogen von Montpellier anschließt, liegt auf einem der Hügel der Stadt. Angenehm im Sommer, denn es weht immer etwas Wind. Von hier aus habt ihr einen guten Blick auf die Küste und das Umland. Den Park gibt es bereits seit der Epoche Ludwigs XIV., des „Sonnenkönigs“. Deshalb befindet sich in der Mitte der Promenade auch ein Reiterstandbild des Königs.
Tipp 3: die Altstadt – L’Écusson und La Canourgue
Montpellier hat eine schöne historische Altstadt – mit vielen kleinen, verwinkelten Gassen. Gesäumt wird sie von rund 70 Patrizierhäusern. Heute ist L’Écusson, die historische Altstadt, vollständig eine Fußgängerzone. Restaurants und Cafés laden zu einer Pause ein. Zudem befinden sich verschiedene Einkaufsstraßen in der Altstadt.
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Ein weiteres wunderschönes, historisches Viertel ist La Canourgue. Hier befindet sich unter anderem die älteste medizinische Fakultät Frankreichs, und es gibt zahlreiche charmante Einkaufsstraßen und Plätze wie den Place de la Canourgue. In diesem Viertel liegen auch zwei unserer Lieblingshotels: das überaus charmante Hôtel du Palais und das elegantere Hôtel Richer de Belleval mit dem mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurant Jardin des Sens.
Tipp 4: das Kunstmuseum Musée Fabre
Für Freunde der Kunst lohnt sich ein Besuch des Musée Fabre. In diesem Kunstmuseum von Montpellier stehen einige Meisterwerke verschiedener Künstler. Darunter „Der gefallene Engel“ aus dem Jahr 1847 von Alexandre Cabanel. Aber auch plastische Kunstwerke wie „Die Fledermaus“ von Germaine Richier aus dem Jahr 1946 sind hier zu entdecken.
Tipp 5: Street Art entdecken im Viertel Quartier Méditerranée
Dieses Stadtviertel hinter dem Bahnhof Montpellier-Saint-Roch ist das Mekka der Straßenkunst in Montpellier. Ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad – zwischen der Rue de Verdun und dem Place Carnot, besonders aber in der Rue de la Méditerranée, begegnet man zahlreichen großen und kleinen Wandgemälden.
Tips 6: Musée d’Art Brut: fantasievolle Outsider Art
Dieses Museum hat uns völlig überrascht: eine faszinierende Sammlung bizarrer, poetischer und ungewöhnlicher Werke von autodidaktischen Künstlern – allesamt ohne formale künstlerische Ausbildung. Das Ergebnis? Außergewöhnliche Gemälde, minutiöse Zeichnungen, Totempfähle, skurrile Figuren von Menschen und Tieren sowie feine Skulpturen mit Vogelschädeln. Das Museum befindet sich im Elternhaus und ehemaligen Atelier des autodidaktischen Künstlers Fernand Michel und zeigt 750 Werke von 250 internationalen Künstlern. Beeindruckend, inspirierend und wirklich anders. Auch für alle, die sonst keine typischen Museumsgänger sind, ein echtes Erlebnis!
Geöffnet von Mittwoch bis Sonntag, 10.00–13.00 Uhr und 14.00–18.00 Uhr. Eintritt: 8 €. Mehr dazu in unserem Spezialartikel über das Musée d’art Brut.
Tipp 7: das Stadtviertel Port Marianne
Port Marianne ist ein neueres Stadtviertel. Das Trendviertel beherbergt aktuelle Architektur wie das barrierefreie Rathaus von Montpellier. Das Hotel de Ville steht seinen Bürgern 45 Stunden pro Woche zur Verfügung und dient zudem als Wahrzeichen der öffentlichen Verwaltung. Auch für Touristen ist das neue Rathaus einen Besuch wert.
Ein weiterer großer Blickfang ist das Gebäude L’Arbre Blanc, entworfen vom japanischen Architekten Sou Fujimoto. Das 2019 fertiggestellte Gebäude fällt durch seine spektakuläre, baumartige Form mit herausragenden Balkonen als „Äste“ auf.Hierfür bietet sich ein Spaziergang entlang des Flusses an.
Tipp: Dieses Viertel und weitere Highlights der Stadt lassen sich wunderbar bei einer Fahrradtour mit Montpel’à vélo entdecken.
Tipp 8: der Triumphbogen und der Markt von Arceaux
In der Nähe der gotischen Kathedrale St. Pierre befindet sich der 15 Meter hohe Triumphbogen Porte du Peyrou. Diese historische Sehenswürdigkeit der Stadt markiert den östlichen Zugang zur Grünanlage Promenade du Peyrou. Das historische Bauwerk hat der Architekt François d’Orbay entworfen, gebaut wurde es im Jahr 1692. Doch anstatt der ehemaligen Stadtmauer ein weiteres Tor hinzuzufügen, entstand der Porte du Peyrou. Jeden Dienstag und Samstag findet unter den Bögen der Markt von Arceaux statt. Dort können sich Einheimische und Touristen neben Fisch, Fleisch, Käse, Wurst und Gemüse auch mit Kleidung eindecken.
Tipp 9: der botanische Garten von Montpellier
Bereits im Jahr 1550 wurde der Botanische Garten Jardin des Plantes der Stadt gegründet. Somit ist dieser Garten auch einer der ältesten Frankreichs. Er gehört zur medizinischen Fakultät und umfasst heute um die 2200 Pflanzen im Außenbereich und 1000 Pflanzen im Gewächshaus.
Ein Spaziergang über das Gelände führt vorbei an Brunnen und circa 760 bemerkenswerten Bäumen. Neben der Möglichkeit, den Garten allein zu erkunden, bietet sich auch eine geführte Tour an. Zudem lädt der botanische Garten von Montpellier dazu ein, sich im Schatten der Bäume niederzulassen und ein Buch zu lesen.
Tipp 10: ein Besuch des Amazonas-Hauses und des Lunaret-Zoos
In Montpellier könnt ihr auch den Lunaret-Zoo mit dem Amazonas-Gewächshaus besuchen. Letzteres ist eine circa 3000 Quadratmeter große Halle, in der die natürliche Umgebung des Amazonas nachempfunden wurde. Der gesamte Zoo erstreckt sich über 80 Hektar. Zu den Höhepunkten zählen neben dem Amazonas-Gewächshaus das Lez-Reservat. Ein Wanderweg führt hindurch und bietet die Möglichkeit, Tiere wie die Ginsterkatze in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben.
Kultur, Geschichte und Genuss an einem Ort vereint:
Montpellier ist eine Stadt der Gegensätze: Neue Architektur trifft auf historische Altstadt. Ein Besuch der Sehenswürdigkeiten wie der Kathedrale St. Pierre nehmen die Besucher mit in eine frühere Zeit. Moderne Akzente setzt beispielsweise das neue Rathaus im Stadtviertel Port Marianne. In den Genuss regionaler Lebensmittel kommen Einheimische und Touristen in den Markthallen. Und wer dann noch etwas Mittelmeer-Feeling erleben möchte, ist nach circa zehn Kilometern an der Küste.
Das macht mit dem Fahrrad besonders viel Spaß: Es gibt einen Radweg von der Stadt über Port Marianne, vorbei am Marché du Lez und dem Maison de la Nature – Heimat vieler Störche! – bis zum Küstenort Palavas (insgesamt 12 km).
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