1. “Est-ce que cette table est libre?”
Ist dieser Tisch noch frei? Fragt immer erst den Kellner, bevor ihr euch an einen Tisch im französischen Restaurant oder auf der Terrasse setzt. Das ist vielleicht in Deutschland üblich, doch in Frankreich müssen manche Tische erst noch eingedeckt werden. Oder es wartet schon jemand an der Bar auf einen freien Platz. Wenn ihr euch erst einmal erkundigt, vermeidet ihr eventuell unhöfliche Reaktionen. zijn.
2. Der Unterschied zwischen une pression und une bière
Une pression istein frisch gezapftes Bier, während une bière ganz allgemein „Bier“ bedeutet. Es kann also ein Flaschenbier sein, vielleicht sogar ein Craft Beer. Auch wenn ihr une pression oder un demi bestellt, will der Kellner dennoch in der Regel von euch wissen, welches Bier ihr möchtet. Zum Beispiel: une Seize (kurz für 1664, ein französisches Pils), une „Eineken“oder une blanche (Weißbier), auch oftmals „Oegard“ genannt (Hoegaarden). Wenn ihr ein ganz normales Pils trinken möchtet, könnt ihr auch une blonde bestellen. In touristischen Gegenden wird dann oft gefragt, ob ihr eine pinte (0,5 l) oder ein demi (0,25 l) möchtet.
3. Für die Kinder etwas zu trinken bestellen?
In Frankreich ist limonade eine nach Zitrone schmeckende Limo mit Kohlensäure – ähnlich wie 7up. Diese wird auch für panaché – also Radler – verwendet (halb Bier, halb Limo). Möchtet ihr für die Kids eine einfache verdünnte Sirup-Limo ohne Kohlensäure bestellen, dann bittet um eine grenadine (rote Limonade) oder einen sirop à l’eau mit einer Geschmacksrichtung eurer Wahl, z. B. pêche à l’eau (Pfirsich) oder fraise à l’eau (Erdbeere). Auch jus de pomme (Apfelsaft) ist in den meisten Restaurants erhältlich.
Siehe auch: Limonade & Co: Das trinken französische Kinder
Tipp: In Frankreich ist es völlig normal, dass Kinder einfach Leitungswasser zum Essen trinken (siehe Punkt 6). Ihr müsst also nichts extra bestellen.
4. Steak tartare (roh) und Steak haché (gebraten)
In Deutschland ist ein „Tatar“ zwar bekannt, aber meist nur als Vorspeise für Erwachsene gedacht. Darum klingt steak tartarefür viele zunächst vertraut – doch Vorsicht: steak tartare ist immer roh, ähnlich wie ein Filet Américain, oft mit rohem Ei und Kapern serviert. Eher nichts für Kinder. Für sie eignet sich besser ein steak haché – das ist ein gebratenes Hacksteak, ähnlich einer Frikadelle.
5. Fleisch bestellen? So heißen die Garstufen (cuissons) auf Französisch
Bavette, onglet, bifteck, entrecôte, pavé … bei rotem Fleisch wird euch die Bedienung fast immer nach dem gewünschten cuisson fragen:
ROTES FLEISCH
Das sind die 4 Garstufen für rotes Fleisch:
bleu: innen noch roh (extra rare)
saignant: innen rot (rare)
à point: leicht durchgebraten, kaum noch rot (medium)
bien cuit: gut durchgebraten, z. B. für Schwangere (well-done)
ENTE & LAMM
Bestellt ihr Ente oder Lamm, bekommt ihr normalerweise die gleiche Frage. Das sind die zwei Möglichkeiten:
rosé (innen noch rosa)
bien cuit (durchgebraten)
6. Wasser zum Essen: So bestellt ihr Leitungswasser
Keine Lust auf teures Flaschenwasser („plate ou gazeuse?“) zum Essen? Das ist die Zauberformel: „une carafe d’eau“. Französische Restaurants sind verpflichtet, euch kostenloses Leitungswasser zu servieren (siehe auch: 15 seltsame französische Gesetze und Regeln). Und darüber wird auch nicht diskutiert. Bitte beachtet: Möchtet ihr eine Karaffe Hauswein, dann nutzt nicht das Wort „carafe“ sondern „pichet de vin“.
7. Wie bestelle ich Sprudelwasser?
Mineralwasser mit Kohlensäure heißt im Französischen eau gazeuse und stilles Wasser ist eau plate. Bekannte Marken sind Perrier und Badoit (etwas weniger Kohlensäure, leicht salzig). Doch in jeder Region gibt es auch lokale Marken.
Ihr möchtet gerne ein Wasser mit Zitronenscheibe? Bestellt dann une rondelle de citron und eventuell auch Eiswürfel, des glaçons.
8. Brotkorb: um Nachschub dürft ihr bitten
Wie wir schon in unserem Artikel über die Baguette-Etikette beschrieben haben, gehört ein Brotkorb in Frankreich zum couvert und kostet nichts extra. Wenn ihr mit mehreren Personen am Tisch sitzt und der Korb während des Essens leer wird, könnt ihr einfach um Nachschub bitten. Doch beachtet: Franzosen essen Brot während der Mahlzeit, nicht als Vorspeise. Verlangt ihr Nachschub, bevor der erste Gang serviert wurde, gilt das als unhöflich.
9. Kaffee nach dem Essen: café ist immer ein Espresso
Eine Tasse Kaffee nach dem Essen? „Un café“ ist in Frankreich immer ein starker, kurzer Espresso. Ihr möchtet ihn weniger stark? Dann bestellt un café allongé (Espresso mit etwas heißem Wasser). Soll noch ein Schuss Milch hinzukommen, nennt man das une noisette (hier findet ihr noch mehr Kaffeevarianten). Immer beliebter als Dessert ist le café gourmand, ein Espresso mit kleinen Desserts.
Lieber einen Kräutertee? Der heißt nicht thé à l’herbe, sondern une tisane oder une infusion. Meist habt ihr die Wahl aus verveine (Eisenkraut), menthe (Minze), camomille (Kamille) oder tilleul (Lindenblüte).
10. Nach der Rechnung fragen und Trinkgeld geben
Nach dem Essen bittet ihr um l’addition oder – etwas vornehmer – la note. Der service ist in Frankreich immer im Preis enthalten, darum geben Franzosen selten mehr als 5 % Trinkgeld (pourboire). Nur bei besonders gutem Service oder Sonderwünschen gibt man mehr. Möchtet ihr aufrunden und deutlich machen, dass der Kellner das Wechselgeld behalten darf, sagt einfach: Gardez la monnaie („stimmt so“).
Zum Weiterlesen: Trinkgeld geben und Rechnung bezahlen in Frankreich
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Text und Foto: Nicky Bouwmeester/frankrijk.nl
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