1. Wählt 4 oder 5 Käsesorten.
Es können auch weniger sein, doch mehr ist wirklich nicht nötig. Dann fällt nämlich den Gästen die Wahl schwer, außerdem müssen alle Käsestücke auf die Platte passen, ohne einander zu berühren.
2. Für die richtige Mischung wählt ihr einen Käse aus (möglichst) jeder der 5 französischen Käsefamilien: Ziegenkäse, feste und halbfeste Käsesorten, Weißschimmelkäse, Blauschimmelkäse und Rotschmierkäse bzw. Käse mit gewaschener Rinde.
3. Sagt dem Käsehändler, wann ihr den Käse servieren möchtet. Dann kann er für euch den richtigen Reifegrad der weichen Käsesorten für die Käseplatte wählen. In Frankreich begegnen euch dabei Begriffe wie frais (jung), fait (reif) und bien fait (sehr reif).
4. Verwendet nach Möglichkeit ein Holzbrett für die Käseplatte, denn darauf kann man den harten Käse (wie Comté und Beaufort) besser schneiden. Aus dem gleichen Grund solltet ihr auch immer ein Messer ohne Einkerbungen auf die Käseplatte legen.
Weiterlesen: die 5 französischen Käsefamilien
5. Holt den Käse ungefähr eine halbe Stunde vor dem Servieren aus dem Kühlschrank, so haben vor allem die weichen Käsevarianten mehr Geschmack. Doch vorsichtig: Sie länger liegen zu lassen, ist keine gute Idee, weil die Käsestücke zu schwitzen beginnen und weich werden (vor allem im Winter, wenn es in den Häusern warm ist).
6. Serviert am besten Weißwein zur Käseplatte, vor allem dann, wenn Ziegenkäse dabei ist. Fast alle Rotweine überdecken die Käsearomen (und der Käse wiederum den Wein, also doppelt schade). Möchtet ihr dennoch unbedingt Rotwein zur Käseplatte reichen, wählt dann eine „leichte“ Variante wie einen Loire-Wein oder Beaujolais. Trotzdem wird ein Weißwein wie Sauvignon Blanc, Sancerre, Chardonnay oder Gewürztraminer dem Käse gerechter (vor allem, wenn würzige Käsesorten dabei sind). Ein Roquefort schmeckt am besten mit einem etwas süßen Weißwein, z.B. Sauternes. Lest auch: Welcher Wein zu welchem französischen Käse?
7. Serviert auch etwas Süßes zur Käseplatte. Weintrauben passen immer, eine kleine Schale Feigenmarmelade ist auch perfekt. Das Nonplusultra: Beim französischen Käsehändler und in deutschen Käse-Fachgeschäften bekommt ihr oft auch pâte de coings (Quitten-Gelee) oder Feigenbrot.
Tipp 1: Eine Käseplatte wird in Frankreich vor dem süßen Dessert gereicht, und nicht danach.
Tipp 2: Wickelt die übriggebliebenen Käsestücke in fettfreies Papier und legt sie zusammen in einer Plastiktüte (locker zusammengedreht) in den Kühlschrank. Interessanterweise sorgt eine Tüte für das perfekte Klima, denn so bleiben die Käsestücke ein klein bisschen feucht, währenddessen die Öffnung in der Tüte noch etwas Luft hineinlässt. Wäre sie komplett dicht, dann würde sich schneller Schimmel auf den Käsestücken bilden.
ZUM WEITERLESEN:
Welcher Wein zu welchem französischen Käse?
Die 5 französischen Käsefamilien
Den Weinkenner vortäuschen
Französische Baguette-Etikette
Mit Dank an Pierre Gérard, der seit 10 Jahren als fromager in der Markthalle von Batignolles in Paris (33 Rue des Moines, 17. Arr.) steht. Sein Geschäft heißt Les Fromages des Batignolles und das Preis-Leistungsverhältnis ist wirklich in Ordnung. Falls ihr also in der Nähe seid …
Text: Nicky Bouwmeester/Ulrike Grafberger, Fotos: CC/Marc Kjerland (Vitrine), Nadine, Ulterior Epicure (Brett), Larry, Stéphanie Kilgast (Miniaturen), CC/Picodon (Ziegenkäse)
Keine Reaktionen