1. Leerzeichen vor Fragezeichen, Doppelpunkt oder Ausrufezeichen
Im Deutschen sieht es einfach nur falsch aus, im Französischen gehört es sich so: Vor einem Fragezeichen, Ausrufezeichen, Doppelpunkt und Semikolon wird ein Leerzeichen gesetzt, ebenso vor schließenden und nach öffnenden Gänsefüßchen.

2. Währungen im Plural
Anders als bei uns werden Währungsnamen bei Beträgen über 1 auf Französisch in den Plural gesetzt, wenn man sie ausschreibt: Hast du mal 5 Euro für mich? -> As-tu 5 euros pour moi ? Das gilt auch für die jeweilige Unterteilung, für die die Franzosen beim Euro sogar eine eigene Bezeichnung haben: Da fehlen noch 10 Cent. -> Il manque encore 10 centimes.

3. Chevrons statt Anführungszeichen
Sie sehen typisch französisch aus, und auch ihr Name klingt richtig hübsch: chevrons, bei uns auch als Gänsefüßchen bezeichnet (« »). Die Franzosen verwenden sie als Anführungszeichen für Zitate oder Fremdwörter im Satz.
Die normalen doppelten Anführungszeichen (” “), im Französischen guillemets anglais genannt, gewinnen in Frankreich allerdings langsam an Boden, vor allem im Internet und in den sozialen Netzwerken.

4. Zeit-, Datums- und Jahrhundertangaben
Franzosen schreiben nicht 14.12 Uhr, sondern 14h12.
Namen von Wochentagen und Monaten werden immer mit kleinem Anfangsbuchstaben geschrieben, in Briefen wird dem Datum der Artikel le vorangestellt: Paris, le 14 juillet.
Zur Angabe von Jahrhunderten verwendet man in Frankreich fast immer römische Zahlen. Man schreibt also nicht 15ème siècle, sondern XVe siècle.

5. Anrede: Madame oder Monsieur reicht
Wo wir einen Brief oder eine E-Mail mit Sehr geehrter Herr Schmidt beginnen, schreiben die Franzosen einfach nur Monsieur als Anrede. Wenn man sich gut kennt, darf es auch Cher Monsieur sein, aber der Name gehört nie dazu. Analog gilt für Frauen die Anrede Madame, ebenfalls ohne Namen. Weiß man nicht, ob das Schreiben bzw. die E-Mail an einen Empfänger oder eine Empfängerin gerichtet ist, beginnt man mit Madame, Monsieur. Auf die Anrede folgt in jedem Fall ein Komma.
Achtung: Der erste Satz beginnt – anders als im Deutschen – mit einem Großbuchstaben. Und übrigens lautet die Abkürzung von Monsieur nicht „Mr“, wie selbst viele Franzosen glauben, sondern „M.“ (mit Punkt).
6. Keine Großbuchstaben bei geografischen Adjektiven
Bezeichnungen für Einwohner werden mit einem Großbuchstaben geschrieben, der jedoch verschwindet, wenn der geografische Name adjektivisch gebraucht wird. Man schreibt also les Français, aber les enfants français, bzw. les Parisiens und le métro parisien.

Französische Bezeichnungen der Satzzeichen
großes A: A majuscule
kleines a: a minuscule
Satzzeichen: signes de ponctuation
Anführungszeichen: guillemet
Ausrufezeichen: point d’exclamation
Apostroph: apostrophe
Komma: virgule
Klammer: parenthèse
Fragezeichen: point d’interrogation
Doppelpunkt: deux points
Bindestrich: trait d’union, tiret
Punkt: point
Semikolon: point-virgule
Klammeraffe (@): arobase
Wie tippt man das französische „ç“?
PRAKTISCH! Tastaturcodes für das cédille:
Ç = ALT+128 (Großbuchstabe) / ç = ALT+135 (Kleinbuchstabe)

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Text: Nicky Bouwmeester & Floor Lussac /frankrijk.nl Bilder: Bernard Hermant/UNPL (Schreibmaschine), Catherine Lavery/UNPL (Handschrift), CC/Kristina Servant (Bücher).
Christian -
Liebe Redaktion,
Ihre Ausführungen sind angenehm zu lesen, lehrreich und unterhaltsam.
Erlauben Sie mir, Sie auf einen beliebten Fehler aufmerksam zu machen, der bei Ihnen und auch n Deutschland ebenfalls häufig vorkommt: Sie verwechseln Bindstrich und Gedankenstrich und setzen diese leider gleich (s. o.)!
Beide "Striche" haben zum einen eine vollkommen unterschiedliche Funktion, die Sie gerne überall nachlesen können. Zum anderen sind beides unterschiedliche Zeichen auf der Tastatur! Hier zunächst trait d'union: -. Und nun der Tiret: (funktioniert hier nicht, wenn bei Strg + minus (Windows-Tastatur) verkleinert sich hier bei Ihnen das Fenster.... Aber Sie werden wohl allein wissen, wie ein Gedankenstrich (tiret) funktioniert...)
Nebenbei: Könnten Sie vielleicht auch den Interessierten erklären, dass nach der Anrede ein Komma folgt: "Merci, Paul", "Salut, Claudine". Sie beschäftigen sich (zu Recht!) damit, dass nach der "Überschrift-Anrede" mit Komma und Großbuchstaben weitergemacht wird. Aber vielleicht nehmen Sie auch meine diesbezügliche Anregung auf?
Cordialement
Christan
Josee -
Vielen Dank für Ihre Nachricht, auf die wir gerne näher eingehen. Ihre Anmerkung mit den Gedanken-/Bindestrichen ist korrekt - und wir haben es angepasst.
Doch das Komma in der Anrede eines Briefes können wir leider nicht nachvollziehen. Vermutlich handelt es sich um eine ältere Gepflogenheit. Doch heute schreibt man in der Regel „Salut Paul,“ - erst nach dem Vornamen wird das Komma gesetzt.