Provence: Landschaft mit südfranzösischem Charme
Wunderschön sind die sich endlos erstreckenden lilafarbenen Lavendelfelder mit ihrem betörenden Geruch. Schon seit Jahrhunderten wird diese Pflanze zur Parfumgewinnung im großen Stil angebaut. Marseille ist die bedeutendste Stadt der Provence. Von hier kommt die bekannte Fischsuppe namens Bouillabaisse, die in den urigen Lokalen am Hafen nach Originalrezept zubereitet wird. Die Küste mit ihren wunderschönen Sandstränden eignet sich für einen entspannten Badeurlaub. Aber es gibt auch abgeschiedene Buchten, in denen man die landschaftlichen und klimatischen Reize genießen kann.
Arles: römisches Erbe und moderne Kunst
Die Provence war schon vor Zeiten der alten Römer besiedelt und hat daher kulturgeschichtlich eine äußerst interessante Geschichte zu bieten. Ein absolutes Muss ist die Stadt Arles mit ihrem antiken Amphitheater, welches noch heute für Veranstaltungen genutzt wird. Doch auch das neue Museum Luma Arles, eröffnet 2021, ist ein echter Blickfänger!
Besonders beeindruckend ist das turmartige Gebäude, ein Entwurf von Frank Gehry, in dem Gemälde und moderne Kunst gezeigt werden. Und wenn ihr schon dort seid, besucht auch den schönen Parc des Ateliers rund um den Turm, der sich auf einem früheren Eisenbahngelände befindet. Er beeindruckt durch eine innovative Landschaftsgestaltung rund um die alten Industriegebäude, die Ausstellungsräume beherbergen: ein äußerst interessanter und fotogener Ort!
In der umliegenden Camargue können Naturliebhaber die Herden weißer Wildpferde sowie die Camargue-Stiere und Flamingos beobachten. Auch die Stadt Orange lohnt einen Besuch. Der antike Stadtgründungsbogen sowie das Theater zeugen vom römischen Erbe.
Aix-en-Provence: Startpunkt für Provence-Erkundungen
Aix-en-Provence ist die historische Hauptstadt der Provence – unter anderem auch Universitätsstadt sowie Stadt der Kunst und Kultur. Die Lebensart, die unvergleichliche Lichtstimmung und das wunderschöne Umland haben viele Künstler inspiriert wie den Maler Paul Cézanne. Fünf Straßen führen aus der Stadt hinaus durch die Landschaft rund um Aix und ermöglichen uns, die Umgebung mit den Augen des Malers zu sehen. Auch in der Innenstadt führt ein Rundgang zu den Vierteln und Stätten, an denen Cézanne gewirkt hat.
Durch die Nähe zum Flughafen Marseille-Aix-en-Provence eignet sich Aix hervorragend für Kurzurlauber. Die Stadt liegt mitten in der touristischen Region und ist von daher ein idealer Ausgangpunkt, um die gesamte Provence zu erkunden. Die Camargue, die Alpilles, der Luberon und auch die Mittelmeerküste können mit einem Tagesausflug erreicht werden. Die französische Bahn Bahn bietet interessante Tageskarten ab 16 € an.
Sightseeing und Kaffeepause
Ein Muss in Aix-en-Provence ist der Bummel über die Flaniermeile, den Cours Mirabeau. Er verbindet den Süden mit der Altstadt im Norden. An der Hauptachse der Stadt findet man viele kleine Cafés, drei Brunnen und elegante Stadtpalais aus dem 17. und 18 Jahrhundert. In der Altstadt trefft ihr auf viele Sehenswürdigkeiten wie die Kirche Sainte Madeleine, das Rathaus mit italienischer Fassade, Justizpalast, Museen und geschichtsträchtige Plätze mit Blick auf die alte Stadtmauer. Wer nicht auf eigene Faust die Stadt erkunden möchte, kann an einer geführten Besichtigung teilnehmen, die vom Ministerium für Kultur und Kommunikation organisiert wird.
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Ein Trip nach Avignon lohnt immer!
Avignon steht für Lebensfreude, Kultur und französische Geschichte. Der Papst wird heute stets mit Rom assoziiert, doch im 14. Jahrhundert war Avignon die Residenzstadt und das Zentrum der katholischen Kirche. Der Palast ist heute noch zu besichtigen ebenso wie die berühmte Brücke von Avignon. Die noch erhaltenen vier Brückenbögen über die Rhone wurden in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Das berühmte Kinderlied erfuhr übrigens im Laufe der Jahrhunderte eine Anpassung, denn ursprünglich lautete der Titel „Unter den Brücken von Avignon“ – und galt dem ältesten Gewerbe der Welt.
Kultur und Architektur in Avignon
Die alljährlich stattfindenden Theaterfestspiele verleihen der Stadt einen besonderen Charme. Während der Festspiele finden in der gesamten Stadt Aufführungen und Inszenierungen statt, sowohl in Theatern als auch unter freiem Himmel. Der Urlauber wird Teil des Spiels oder kann genießend zusehen. Auf die Theaterspiele folgt das Jazzfestival, welches immer mit bekannten Namen aufwarten kann.
Darüber hinaus beeindruckt Avignon mit Museen und Häusern verschiedener Epochen: Vom Landhaus bis zum kleinen Palais ist im historischen Stadtzentrum alles vorhanden und in einem gepflegten Zustand. Avignon zieht jeden Besucher in seinen Bann.
Mediterranes Flair in Marseille
Den in den umliegenden Bergen entdeckten Zinnvorkommen ist es zu verdanken, dass die antiken Griechen den Kontakt zu ligurischen Stämmen im heutigen Südfrankreich suchten. Eine natürliche Bucht an der felsigen Mittelmeerküste bot den hellenistischen Handelsschiffen Schutz vor Wind und Wellen, die hier gegründete Siedlung wurde Massalia genannt. Die antiken Wurzeln Marseilles sind heute noch im Stadtteil Quartier du Panier sichtbar, wo auf alten Grundmauern neue Häuser errichtet wurden. Das Netz kleiner Gässchen und Treppen ist nach altem Vorbild erhalten geblieben.
Die beste Bouillabaisse
Wahrzeichen der mit 800.000 Einwohnern zweitgrößten Stadt Frankreichs ist Notre-Dame de la Garde, eine Kirche im neobyzantinischen Stil. Zwischen 1853 und 1864 auf einem 147 Meter hohen Felsen errichtet, ist sie von fast jedem Punkt der Stadt zu sehen. Ihre an farbigen Mosaiken und Marmordekorationen reiche Innenausstattung zählt zu den beliebtesten Touristenattraktionen Marseilles. Die Terrasse vor der Kirche gewährt einen traumhaften Ausblick auf den Hafen und die der Stadt vorgelagerten Mittelmeerinseln. Auch der alte Hafen stellt einen beliebten Anziehungspunkt für Gäste der Region dar. Vor allem, seitdem es dort das schöne MUCEM-Museum und eine Nachbildung der Grotte Cosquer gibt.
Zahlreiche Segelboote, Yachten und einige Fischerboote sowie ein Markt, auf dem überwiegend Fisch angeboten wird, verbreiten ein maritimes Flair. Urlauber sollten sich den Genuss einer typischen Marseiller Spezialität nicht entgehen lassen: die Fischsuppe Bouillabaisse. Eine besonders köstliche wird im ältesten Hafenabschnitt von Marseille, im Viertel Vallon des Auffes, serviert. Ihr findet ihn rund 5 Kilometer weiter an der Küste. Wir hatten den Bus entlang der Küstenstraße genommen. Der Hafen liegt versteckt hinter einer schönen Brücke.
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Auch Freunde der Kunst und Kultur kommen in der Stadt nicht zu kurz. Neben dem bereits erwähnten MUCEM und der Grotte Cosquer ist der Palais Longchamp hervorzuheben. Als repräsentativer Wasserspeicher errichtet, beherbergt das imposante Bauwerk mit dem Muséum d’histoire naturelle und dem Musée des Beaux-Arts zwei der herausragenden Kunsthäuser der Stadt. Wer die Museen im Rahmen einer Stadtrundfahrt besuchen möchte, kann hierzu den Hop-on/Hop-off-Bus nutzen, ähnlich wie in Paris.
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