Das französische Baskenland liegt im äußersten Südwesten Frankreichs, an der Grenze zu Spanien. Dank der am Atlantik liegenden Küste ist es bei Surfern, aber auch bei Wanderern und Radfahrern sehr beliebt. Denn die letzte Teilstrecke der 1200 km langen Radroute Velodyssée, die in Roscoff in der Bretagne beginnt und in Hendaye (dem letzten Badeort kurz vor der spanischen Grenze) endet, führt hier vorbei.
Das französische Baskenland: ein eigenes Land im Land
Warum bringen die meisten Leute das Baskenland hauptsächlich mit Spanien in Verbindung? Vielleicht, weil der spanische Teil des Baskenlandes doppelt so groß ist wie der französische und auf eine ruhmreichere Vergangenheit zurückblicken kann? Wir wissen es nicht. Was wir jedoch schon wissen, ist, dass das französische Baskenland der Karte Frankreichs einen eigenen Stempel aufgedrückt hat: In vielerlei Hinsicht ist diese Region anders als der Rest von La Douce. Schon allein wegen der für diese Region typischen Dörfer mit den weißen Häusern und ihren farbenfrohen Fensterläden und Türen. Französisch sieht das ganz und gar nicht aus, eher spanisch.
Und dann wäre da noch diese besondere Sprache, das Euskara. Mit vielen x-en (die man wie „sch“ ausspricht) und langen, für uns oftmals unaussprechlichen Wörtern. Das bildet die Grundlage der ganz eigenen Identität der Basken – egal, ob sie nun Franzosen oder Spanier sind.
Die Küste rund um Saint-Jean-de-Luz
Während unserer Reise entlang der Küste waren wir hauptsächlich rund um den schönen Badeort Saint-Jean-de-Luz unterwegs. Gemeinsam mit Biarritz und Hendaye gehört er zu den beliebtesten Orten an der Küste des französischen Baskenlandes. Im Gegensatz zu den zwei anderen Badeorten besitzt Saint-Jean-de-Luz aber einen etwas gemütlicheren Stadtcharakter sowie einen lebhaften Hafen, diverse Strände, einladende Plätze und in der Nähe das beinahe griechisch anmutende Dorf Cibouré am anderen Ufer der Bucht, das einfach mit dem Linienboot zu erreichen ist. Wir haben uns natürlich auch einige der Strände angesehen und bestaunten die Bucht sowohl von einem Boot als auch von einer Bergspitze aus. Weiterhin sind wir im hübschen Stadtzentrum unseren Augen und Nasen gefolgt. Wohin sie uns führten, erfahrt ihr hier.
Im Landesinneren: grün, weiß und rot
In unserem Mietwagen kurvten wir durch Landschaften mit grünen Hügeln, mäandernden Flüssen, kleinen Seen und zauberhaften Dörfern. Zwischendurch riefen wir aus: „Wie in der Schweiz! Oder doch eher England?“ Und hinter der nächsten Kurve: „Welch ein schönes Dorf! Ganz wie in Spanien!“ Es war wie eine kleine Weltreise, mit vielen verschiedenen Eindrücken in nur einer Stunde Fahrtzeit. Je weiter wir ins Landesinnere fuhren, desto näher kamen uns die Ausläufer der Pyrenäen. Kein extrem hohes Gebirge, aber wild, kahl, verlassen und interessant. Ein Ort, an dem die Natur den Ton angibt. An dem man sich nicht wundert, wenn die Schafe mitten auf der Straße liegen. Wo die cochons noirs, die schwarzen Schweine, auf den Abhängen der Hügel grasen. Und eine Gegend, in der sich die Pilger des Jakobsweges besonders anstrengen müssen.
Das Baskenland scheint eine Region zu sein, in der man an seine Grenzen stößt. Wir besuchten baskische Dörfer, die zu den Les plus beaux villages de France gehören, genossen einen atemberaubenden Panorama-Blick in 900 Metern Höhe, entdeckten herrliche Badeseen mit viel Wasserspaß für die Kinder und unternahmen eine unvergessliche Tour mit dem Mountainbike. Lest hier mehr darüber
Die baskische Küche überrascht!
Und auch in kulinarischer Hinsicht wurden wir verwöhnt: Die Gerichte des französischen Baskenlandes sind pur, authentisch und vor allem regional geprägt. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die Basken (bis zum Anfang des 20. Jh.s!) eigenwillig und auch notgezwungen am Tauschhandel festhielten und zudem die Erde als Pachamama betrachteten, als eine Quelle der Fruchtbarkeit und Mutter allen Lebens. Diese Weltanschauung ist auch in der baskischen Küche zu finden. Die Speisekarte mit ihrer großen Palette an herrlich puren und regionalen Zutaten überraschte uns immer wieder aufs Neue. Und dazu passt natürlich am besten ein Glas des herrlichen baskischen Weins. Ja, im Baskenland geht viel Liebe durch den Magen! Hier erfahrt ihr mehr Wissenswertes über die baskische Küche.
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Zum Weiterlesen:
Saint-Jean-de-Luz und seine Strände
Außergewöhnliche Unterkünfte im französischen Baskenland
7 x das Beste am Baskenland
Die baskische Küche: Was man wissen und essen sollte
Text: Josee Schouten, Fotos: Josee Schouten, Danielle van Poppel. Diese Reportage entstand mit Unterstützung des Office du Tourisme Pays Basque. Vielen Dank hierfür.
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