Sabine lebt seit Jahren in der Drôme provençale und hat sogar schon ein Buch über diese herrliche Gegend veröffentlicht. Wenn sie von Besuchern nach Insider-Tipps gefragt wird, dann nennt sie diese Orte und Aktivitäten …
1. Faszinierender Wasserfall: Chute de la Druise
Dies ist wirklich ein Highlight: Chute de la Druise ist ein prächtiger Wasserfall in der südlichsten Ecke des Gebirgszuges Vercors. Vom Drôme-Tal führt ein Weg in seine Nähe, doch dann wird es knifflig! Den Wasserfall erreicht ihr über einen steilen Eselspfad, der 20 Minuten nach unten führt (und zurück geht’s natürlich wieder hoch!). Im Sommer ist es am Fluss angenehm kühl, doch das nutzen auch viele französische Familien aus. Ich selber breche am liebsten im Mai, Juni oder September auf.
2. In der Schlucht von Les Gueulards wandern
Nur ein paar Kilometer vom oben genannten Wasserfall entfernt, könnt ihr eine wunderbare Wanderung durch den Canyon Les Gueulards unternehmen. Ihr durchquert eine Schlucht, die so schmal wird, dass ihr beide Felswänden mit den Händen berühren könnt. Davor könnt ihr euch bei einem Bauernhof mit hausgebackenem Brot und Käse eindecken. Am Eingang zur Schlucht gibt es Stahlleitern zum Klettern. Zum Startpunkt eurer Wanderung gelangt ihr zurück, wenn ihr am Ende der Schlucht den Waldweg nehmt.
3. Das Schloss von Grignan
Grignan, im Südwesten der Drôme gelegen, ist von Lavendelfeldern umgeben. Das Dorf wurde rund um ein Schloss errichtet, dessen Mauern aus dem 11., 15. und 17. Jahrhundert stammen. So wie in vielen Dörfern der Drôme findet ihr auch hier wunderschöne, mittelalterliche Gassen, in denen sich ein paar kleine Geschäfte sowie Künstler-Ateliers und Töpfereien niedergelassen haben. Grignan ist den Franzosen vor allem aufgrund des Briefwechsels zwischen Madame de Sévigné und ihrer Tochter bekannt, der als Buch veröffentlicht wurde.
4. Das Roanne-Tal
Mit dem Auto oder Fahrrad könnt ihr eine spektakuläre Tour am Flusslauf der Roanne unternehmen. Dort trefft ihr auch auf ein paar herrliche Flecken, um zu schwimmen, in der Sonne zu liegen oder ein Buch zu lesen. Ein paar Kilometer vor dem Dorf Saint-Benoit-en-Diois bringt euch die D581 zu einem Sendemast hinter Rimon-et-Saval, von wo ihr eine fantastische Aussicht habt! Danach nehmt ihr den gleichen Weg wieder zurück, um das Dorf zu besichtigen. Denn der kleine Ort Saint-Benoit – früher eine Befestigungsanlage zum Bewachen der Schlucht – besitzt ein hübsches Kirchlein sowie historische Dorfhäuser.
5. Tour entlang der Lavendelfelder
Ungefähr ab der dritten Juni-Woche bis Ende Juli blüht der Lavendel. In der Drôme provençale, rund um den Fluss Drôme und in der Gegend um Die stoßt ihr auf prachtvolle Lavendelfelder. Ende Juli findet dann die Ernte statt, doch auch noch im August könnt ihr das ein oder andere Lavendelfeld entdecken. Auf dem Domein L’essentiel de Lavandebei Clansayes gibt es ein Besucherzentrum mit interessanten Informationen (auch in Englisch). Es wird zudem eine Führung über die Lavendelfelder auf dem Gelände angeboten.
6. Nach Nyons zum Markt
Nyons ist ein nettes Städtchen und in meinen Augen das Herz der Drôme provençale. Vom großen provenzalischen Wochenmarkt am Donnerstagmorgenkann ich einfach nicht genug bekommen! (zwischen Mitte Mai und Mitte September auch am Sonntagmorgen). Zu kaufen gibt es allerlei Krimskrams und wunderbare Produkte aus der Region. Weiterhin warten die Terrassen der Cafés und Restaurants sowie Straßenmusik auf euch. Hört sich gut an, oder?
7. Die Geier bei Remuzat
Ein anderer Lieblingsort von mir ist Rocher du Caire, oberhalb von Remuzat. Dort könnt ihr zahlreiche Geier in der Luft beobachten. Diese Raubvögel wurden 1987 ausgesetzt, um die toten Ziegen und Schafe aus den dort gehaltenen Herden zu beseitigen. Die Geier könnt ihr zwar auch vom Dorf Remuzat aus sehen, doch am besten fahrt ihr hoch zur Bergspitze.
Dort seid ihr nicht nur näher an den Vögeln dran, sondern bekommt auch noch eine fantastische Aussicht geboten. Auf den Felsen gelangt ihr über einen schmalen Bergweg (nichts für Menschen mit Höhenangst!) vom Dorf Saint-May aus. Ihr gelangt auf eine Höhe von 777 Metern, doch es kommt einem vor, als ob man auf dem Dach der Welt stehen würde! Beeindruckend!
8. Kanu fahren auf der Drôme
Auf dem Fluss Drôme könnt ihr prima mit einem Kanu herumfahren – im Frühling, Sommer und auch im Herbst. Ich gehe am liebsten dann, wenn es wirklich warm ist. Dann bietet das Wasser eine herrliche Abkühlung, und für alle anderen Aktivitäten ist es sowieso zu warm. Der Fluss ist nicht sonderlich anspruchsvoll; ihr müsst keine Dämme überqueren und bleibt auch nicht im Modder stecken (es sei denn, dass es im Hochsommer lange nicht geregnet hat). Die Strömung ist konstant, so dass das Paddeln nicht anstrengend ist; außerdem gibt es diverse Routen. Noch dazu ist der Fluss ein Naturgebiet mit einer herrlich grünen Umgebung. Wunderbar entspannend und ideal zum Schwimmen, Picknicken, Angeln, Ausruhen …
9. Wanderung Les Trois Bec und das Dorf Saoû
Diese Tour ist in der Region sehr beliebt und ein Muss für jeden strammen Wanderer. Die Wanderung ist nicht unbedingt leicht, außerdem seid ihr einen guten Tag unterwegs (rund 5 Stunden wandern und 1 km Höhenunterschied). Ihr erklimmt den höchsten Punkt der Gegend, den Le Veyou mit 1589 Höhenmetern. Die Aussicht ist klasse: Bei guter Wetterlage könnt ihr sogar den Mont-Blanc sehen. Die weniger geübten Wanderer können den Anfang des Wanderwegs zurücklegen und bis zum Aussichtspunkt laufen (rund 30 Min.).
Im Tal befindet sich das Dorf Saoû, umgeben von hohen, kantigen Felswänden und einem bekannten Waldgebiet, das ebenfalls zu Wanderungen einlädt. Das Dorf selbst ist nicht sonderlich schön, doch es ist für seine vielen Handwerker bekannt (u.a. Hutmacher, Juweliere, Schreiner, Töpfer). Außerdem gibt es ein paar einladende Terrassen wie diejenige des Restaurants L’oiseau sur sa branche.
10. Idyllische Dörfer: Mirmande und Cliousclat
Mein Lieblingsdorf in der Drôme ist Mirmande, ein herrlicher, mittelalterlicher Ort auf einem Hügel. Beginn des letzten Jahrhunderts war es vom Zerfall bedroht, doch der kubistische Maler André Lhote zog im Jahr 1926 mit ein paar Lehrlingen dort ein. Sie erweckten das Dorf wieder zum Leben, und auch heute noch sind dort viele Künstler zu finden. Weiterhin gibt es nette Restaurants, darunter ein interessantes Café-Restaurant in einer alten Jugendherberge, eine Crêperie und das Café Bert mit dem Restaurant Margot.
Besucht auch das Nachbardorf Cliousclat, das klein und sehr charakteristisch ist. Auch hier gibt es viele Töpfereien und sogar eine Steingutfabrik. Um 1850 arbeiteten in dem Betrieb rund 100 Töpfer und stellten Gefäße für die Oliven, den Ziegenkäse und die Milch aus Nyons her.
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Text: Sabine Dekker, Fotos:: CDT Drôme/Lionel Pascale, und Hape 662 (Geier/Remuzat)
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