Clafoutis: der Dessert-Klassiker aus dem Limousin
So muss ein Dessert sein: einfach zu backen und aus Zutaten, die man sowieso meistens zu Hause hat. Denn so ein Glas eingelegter Kirschen findet man doch meistens hintendrin in der Vorratskammer. Doch jetzt im Frühsommer könnt ihr Clafoutis auch prima aus frischen Kirschen zubereiten. Die meisten der süßen, roten Früchte in Frankreich stammen aus dem Vaucluse, aus der Gegend um den Mont Ventoux. Und auch im Limousin werden seit Jahrhunderten schwarze Kirschen angebaut, weshalb die Heimat dieser Nachspeise auch dort zu finden ist.
Mit Kernen oder ohne?
Die Franzosen verwenden für Clafoutis am liebsten Kirschen der Sorte Bigarreau, die im Deutschen „Große Prinzessin“ heißt. Dem Original-Rezept zufolge nimmt man die frischen Kirschen einschließlich der Kerne. Waschen und Stile abtrennen ist genug, denn wenn die Kirschen geöffnet wurden (um den Kern zu entfernen), dann verlieren sie auch schnell ihren Saft und der Clafoutis wird matschig. Komischerweise passiert das nicht mit entkernten Kirschen aus dem Glas. Wenn man also den Kirschkuchen lieber ohne Kerne isst oder Kinder mit am Tisch sitzen, dann ist ein Glas Kirschen sicherlich eine gute Alternative.
Das Clafoutis-Rezept meiner französischen Schwiegermutter
Und noch ein Trick: Nehmt für den Teig geschmolzene Butter, denn dadurch bekommt der Kuchen ein cremiges Aroma. Und jetzt kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Dies ist eines der wenigen Desserts, die ich meinen Gästen am Abend frischgebacken vorzusetzen traue. Zwischen zwei Gängen schnell den Teig anrühren, in eine Form gießen und ab in den Ofen. Das klappt immer und es ist auch nicht weiter schlimm, wenn die schöne Kruste wieder zusammenfällt, sobald man den Clafoutis aus dem Ofen holt. Und überhaupt sieht dieser Kirschkuchen niemals so richtig hübsch aus. Doch selbst wenn er in sich zusammenfällt oder Runzeln hat – er schmeckt immer wunderbar!
CLAFOUTIS-REZEPT
Zutaten
30 g Butter + etwas Butter zum Einfetten der Form
500 g Kirschen oder gut abgetropfte, gezuckerte Kirschen aus dem Glas (350/400 g)
60 g Zucker + 2 EL Zucker (bei frischen Kirschen)
40 g Mehl
3 Eier
250 ml Vollmilch
Puderzucker zum Bestreuen
Kuchen-/oder Quicheform (am besten aus Metall und mit einem Durchmesser von max. 24 cm, meine Form auf dem Foto unten ist eigentlich zu groß, die Kirschen müssen „tiefer“ liegen)
Zubereitung
Den Ofen auf 180° Grad vorwärmen. 30 g Butter im Topf schmelzen und wieder etwas abkühlen lassen. Die Kuchenform einfetten. Ich benutze am liebsten eine Metallform, denn in meinen Augen gelingt der Kirschkuchen in einer Keramikform nicht so gut. Verteilt die Kirschen auf dem Boden der Backform, streut etwas Zucker darüber (bei Kirschen aus dem Glas nicht notwendig, denn die sind schon gesüßt). In einer Schüssel Milch und Mehl verrühren und dann 3 Eier, 60 g Zucker und geschmolzene Butter mit einem Rührbesen unterheben. Macht nichts, wenn noch etwas Klumpen dazwischen sind. Nun den flüssigen Teig über die Kirschen gießen und das Ganze im Ofen 35-40 Minuten goldbraun backen. Etwas abkühlen lassen, mit Puderzucker betreuen und nach Belieben mit etwas Schlagsahne lauwarm servieren. Schmeckt aber auch kalt wunderbar.
Text: Nicky Bouwmeester, Fotos: (Kuchenstück links oben) Stijn Nieuwendijk von Wat aten zij?, (Kirschen vom Markt) Carole Gölitz, (Zubereitung) Nicky Bouwmeester. Letztes Foto: CC/Kristin Hess.
Praktisch: Tarte-Form von der französischen Firma Le Creuset; ideal zum Zubereiten von süßen uns salzigen Tartes, sehr robustem, aus SteinzeugIhr könnt die hier online kaufen.
Kochbuch-Tipp:
„ Kuchen steht Kopf!“ für 9,99€ – online bestellen – 33 Rezepte für Upside Down Cake, Christelle Huet-Gomez
ZUM WEITERLESEN:
Perfekte Crêpes: das Rezept von Carole
Frosé, erfrischender Spätsommer-Drink
Paris und seine kulinarischen Verführungen
Keine Reaktionen