Loire-Tal: La Soupe Angevine
Dieser köstlich erfrischende und zugleich sehr schmackhafte Cocktail stammt aus der Gegend rund um Angers und Tours. Er besteht aus Crémant de Loire, Triple Sec (ähnlich Cointreau), Zitronensaft, Zucker und Eiswürfeln. Der Mix wird in einer großen Schüssel wie eine Bowle zubereitet und mit einer Schöpfkelle in Sektflöten gegossen.
Provence: Rosé, Pastis oder Rinquinquin
Pastis ist der südfranzösische Aperitif an heißen Tagen. Oder wie die Provenzalen sagen: „Pastis par ciel bleu, pastis délicieux” (Pastis bei schönem Wetter ist ein leckerer Pastis). Roséwein hat sich zu einem weiteren regionalen Klassiker entwickelt, der so gefragt ist, dass man diesen Sommer mit Engpässen in Südfrankreich rechnet. Ein etwas „altmodischer“ Aperitif aus der Provence ist vin de pêche, Weißwein, angereichert mit Zucker und Pfirsichblättern, u.a. von der Marke Rinquinquin.
Französische Westküste: Pineau und Cognac-Schweppes
Wer sich in der Charente-Maritime oder der Charente beliebt machen will, der bestellt einen Pineau des Charentes, einen aus Traubenmost hergestellten Likörwein, der mit einem Schuss Cognac aufgepeppt wird. Die Einheimischen sind auf dieses Getränk äußerst stolz, wobei die jüngere Generation anderen Drinks den Vorzug gibt, z.B. Cognac-Schweppes, ein Longdrink aus Cognac mit Tonic.
Elsass-Lothringen und Nordfrankreich: Picon-Bière
Picon ist ein bitterer Orangenlikör, der an den italienischen Apérol erinnert. Ursprünglich stammt er aus Marseille, doch getrunken wird er vor allem in Ost- und Nord-Frankreich. Dort vermischen sie den knallorangenen Likör mit Bier, welches somit einen höheren Alkoholgehalt erhält. Also mit Vorsicht zu genießen.
Bourgogne und Mittelfrankreich: Blanc-Cassis oder Kir
Wer seinen Urlaub schon mal in der Bourgogne verbracht hat, dem ist dieser regionale Aperitif sicher nicht entgangen. Ein Kir oder auch Blanc-Cassis besteht aus einfachem Weißwein mit einem ordentlichen Schuss Crème de Cassis. Der süße Johannisbeerlikör verleiht jedem stinknormalen Landwein einen Hauch festlicher Atmosphäre. Das ist vermutlich auch der Grund, warum er sich zum beliebtesten Aperitif Frankreichs entwickelte. Inzwischen fügt jede französische Region dem Weißwein ihre eigenen, lokalen Liköre hinzu.
Ardèche: Castagnou und Myro
Letzterer begegnet euch hauptsächlich in der Ardèche, einer Gegend, in der Kastanien und Waldbeeren im Überfluss wachsen. Beide Früchte geben auch dem bekanntesten Regional-Aperitif ihren Geschmack. Castagnou ist ein Kir (Mischgetränk) aus Weißwein und Kastanienlikör; ein Myro besteht aus Weißwein oder Rosé, angereichert mit Waldbeerenlikör (Crème de myrtille).
Normandie: Calva’ oder Pommeau
Mit Calvados seid ihr in der Normandie immer gut bedient. Man trinkt ihn nach dem Essen als Digestif, zum Essen oder zwischen den einzelnen Gängen oder als „trou normand“, um den Appetit anzuregen. Und sogar vor dem Essen als hochprozentigen Aperitif. Eine etwas leichtere Abwandlung während eines typisch regionalen Umtrunks ist Pommeau, der aus Cider und Calvados besteht.
Bordeaux: Lillet
In Bordeaux und Umgebung könnte euch das Getränk Lillet begegnen: Weißwein mit Orangenlikör. Früher ein typischer „Damen-Aperitif“, heute – auch aufgrund der nostalgisch-schönen Flasche – sieht man Lillet immer häufiger in hippen Bars oder Straßencafés auf den Tischen stehen (in auffallend großen Weingläsern mit Eiswürfeln darin). Uns schmeckt die Rosé-Variante von Lillet am besten, vor allem in Kombination mit Limettenscheiben!
Bretagne: Cider, Kir Breton und Godinette
In der Nachbarregion Bretagne ist Cider ebenfalls sehr beliebt. Ein echter Bretone trinkt ihn natürlich zu Crêpes und galettes, doch auch zum Aperitif landet fast immer eine Flasche Cider auf dem Tisch. Ein „Kir Breton“ ist Johannisbeerlikör, der – anstatt mit Weißwein – mit Cider vermischt wird. Neben vielen Biersorten steht der (für seinen Durst bekannte Bretone) auch auf den lokalen Drink Godinette. Das ist eine Art Sangria mit Erdbeeren aus Plougastel in Eau-de-Vie und Weißwein. Und nein, natürlich wird man davon überhaupt nicht beschwipst (pompette) …
Südwestfrankreich: Floc de Gascogne
In Departements wie Lot-et-Garonne, Gers und Tarn, also im Südwesten Frankreichs, ist der Floc de Gascogne das allgegenwärtige Begrüßungsgetränk, wenn man eingeladen ist. Diesen mit Armagnac aufgepeppten Wein gießen die Einheimischen auch gerne als Vorgericht in eine Melonenhälfte, außerdem bildet er die Basis diverser Cocktails.
Languedoc-Roussillon: Vermout oder süßer Wein
Aus dieser Weingegend stammen diverse starke Weine sowie 2 bekannte, französische Wermut-Marken: Noilly Prat (weiß) und Byrrrh (rot). Auch kennt die Region einige süße Weine, die nicht nur zum Dessert, sondern auch während des l’apéro getrunken werden.
Französische Alpen: Génépi und lokale Biersorten
Eigentlich ist dies eher ein Digestif, doch wir schmuggeln ihn trotzdem in diese Liste hinein. Denn wenn ihr in (Hoch-)-Savoyen eine lange Bergwanderung hinter euch habt, dann wird der Bergführer mit Sicherheit auf die Theke klopfen und sagen: „So, jetzt einen génépi”! Dieser mit Alpenkräutern angereicherte Likör schmeckt stark und würzig. Außerdem findet ihr in den französischen Alpen verschiedene, regionale Biersorten wie diejenigen der Brasserie du Mont Blanc.
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Fotos: CC/Marianne Casamance (Myro), Wikicommons (floc de Gascogne), CC/Daniel Persson (Ricard), Carole Goelitz (Rinquinquin), WC/Claus Ableiter (Picon), CC/Brasserie du Mont Blanc.
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